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Donnerstag, 18. September 2008

Esoterische amerikanische Eierkränze

Manchmal wache ich morgens auf und habe einen spontanen SpontanGedanken wie z.B. Brathähnchen, einfach so. Oder ich denke einfach an Grün. An dem Tag ziehe ich grünes an, sowie heute. Den Brathähnchen habe ich noch nicht gegessen. Und manchmal wache ich auf und habe eine Spontandepression, so ganz spontan. Das kann auch im Laufe des Tages passieren. Grund? Nein, es muss nicht immer einen Grund dafür geben, um spontan depressiv zu werden.

Oft habe ich es wegen meinem Rheuma, dann tut alles weh. Selbst der Wind tut dann weh. Alles schmerzt und verkrampft sich zu einem Ganzkörperkrampf, der sich nicht lösen will. Der Körper weint. Dann hilft kein Trost, kein Medikament und auch kein Weinen. Nur hoffen, dass der Schmerz bald vergeht und warten. Ich entwickelte früher einen ganz üblen Hass auf Ärzte, das Gesundheits System und am Ende mir selbst gegenüber. Aber bringt ja alles nichts. Es ist ja da. Vergessen würde ich es gerne. Ich könnte gar nicht mehr daran denken, das wär`s. Also wie bei The Work. Was wäre, wer wärst Du ohne diesen Gedanken: "Ich habe immer Schmerzen?" - Ich wäre frei, angstfrei und gelassen, und würde leichter durch`s Leben gehen. Minibebic, kehre den Gedanken um. "Ich habe nie Schmerzen." - Ja, das stimmt auch. Es gibt Zeiten, da spüre ich keinen Schmerz, keine Verkrampfungen, keine Stiche und Verspannungen. Das passiert, wenn ich glücklich bin. Dann vergesse ich die Krankheit. Dann bin ich einfach nur glücklich und ich selbst. In mir sind dann Ressourcen, die heilen allen Schmerz, alle Wunden und es geht mir gut. Ich bin dann erfüllt mit Liebe zu mir selbst. Das fühlt sich auf der Haut so weich an. Genau, ich bin dann weich, statt harte Muskelmasse. Die Seele lacht - der Körper dankt.

Aber, was ich eigentlich erzählen wollte, bevor ich auf einmal eine Schreib-Wut entwickelt habe hier oben, ist gewesen: Meine SpontanDepression von gestern und der tolle Trost meiner Schwester Sybile. A nee, das bin ja ich. Meine Schwester heißt ja Sandra. Ich muss mir eine Liste machen, wie die Personen hier alle heissen. Sandra will hier nicht Sandra heissen sondern Esmeralda oder Sarah Diwa. Warum Diwa? Sie hat sich beim Spülen am Handgelenk einen Ganglion geholt- seitdem spült sie nie wieder. 
Warum müssen Krankheiten eigentlich immer so komische Namen haben?

Also gestern, ne, gestern. Da war das so. Wir hatten Kellerverkauf und Angusch- Ann Katrin und ich waren so intelligent und haben Konsumgüter gekauft, die wir dann auf dem Flohmarkt verkaufen werden. Ja richtig gelesen, wir kaufen für 100 Euro neue Ware ein, um sie dann auf einem Kinderflohmarkt zu verkaufen. Weiter muss ich ja wohl nichts dazu sagen. Ach Angusch, ich liebe Dich und unsere Geschäftstüchtigkeit.
Irgendwie ging es mir am Abend nicht gut. Ich war fertig und fühlte mich so leer, um 100 Euro leerer, um genau zu sein. Blähungen hatte ich auch noch, merde. Und Sandra erzählt dann von den Bäumen. Ich solle von ihnen lernen. "Sie haben immer Hoffnung, dass es wieder schön blüht deswegen lassen sie los und die Blätter fallen in den schönsten Farben runter, denn die kommen ja wieder im Frühjahr."

Ach wie schön. Schon läuft mein Kopfkino: Draussen Regen, Bäume lassen ihre Blätter los, drinnen kuscheln wir in unseren neuen Billerbeck Daunendecken (nur 50 Euro hammse mich jekostet), trinken Cay, haben Patiks an (türkische Pantoffel, bekommt man sofort an der Türe: "Dur sana Patik vereyim."), gucken alte Filmklassiker mit der immer alt aussehenden, aber immer eine junge Frau spielenden Doris Day und essen amerikanische Eierkränze. Die, die ich gebacken hatte, schmeckten meinem Vater besser als die von Sandra. Weil ich sie 5 Minuten länger bei mittlerer Hitze im Ofen ließ. Dadurch wurden sie aussen knuspriger und innen schön zart. Das war mein Geheimnis Sandra!
Einmal hatte ich indisch gekocht, ich war 12 oder 13 und experimentierte gerne in der Küche. Die Zutatenvorbereitung hatten mich eine Woche gekostet. Fast eine ganze Woche mussten Trockenobst und Hülsenfrüchte eingeweicht werden. Dann war das Werk vollbracht. 
Ausser meinem Vater hat es keiner gegessen, ich auch nicht. 
Das nennt man dann wohl Vaterliebe. Vater, mein lieber Vater, ich danke Dir!
Da wusste ich: Also Koch werde ich nicht. Aber ich bekoche immer noch sehr gerne meine Gäste, die nicht kommen, und indische Küche mag ich nach wie vor. Nur das Rezept von damals, habe ich nie wieder nach gekocht. Hmm, wieso denn bloß?

Oh, der Zug ist schon bei Düren. Die Omma Quartetts kommen wie immer und unterhalten sich im Dialekt. Jeden Tag gibt es diese Gruppen im Zug. Trinken um 8 schon Schnaps " Hab isch selbst anjelegt Hildemarie, äscht leggar Do. Lurens, gibb mischens ma das Räzäppt."
Ok, ich stopfe mir jetzt die Kopfhörer ins Ohr und drehe ganz laut auf....
Remmi Demmi Omma. Tschackaaaa... bamm bamm bamm.
Laute Entspannungsmelodien sind gar nicht entspannend. 
Ich glaube, es ist die falsche Musikrichtung, um Dialekte wegzuhören....
Ich sollte es mal mit Yoga versuchen. Klappt wunderbar. Ich bau ein Haus. Jetzt atme ich so komisch ein und aus. Und jetzt grade mache ich Kopfstand und tippe kopfüber. Jawohhhhl.
Yoga führt bei mir zur SpontanTraurigkeit. Es hat mit Erinnerungen zu tun. Erinnerungen, die ich sammle, nicht vergesse. Aber es ist alles gut so, wie es ist, sage ich dann zu meinem Herzen und umarme mich selbst innerlich. Die Wunden heilen die Zeit.

Oh, H.M. ist gestorben, lese ich gerade in den Todesanzeigen. Da steht "Erinnerungen, die unsere Herzen berühren, gehen niemals verloren". Bei J.D. steht "Das Sichtbare ist vergangen, was bleibt, ist Liebe, Dankbarkeit und Erinnerung." und "Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden." Ich mag Todesanzeigen irgendwie.
Ich hatte mal ein Power- Seminar besucht, aber nicht von denen, wo man über heiße Kohlen geht und "Ich bin Adler" ruft. Da stand jeder von uns vor 800 Leuten und sollte seine eigene, selbst geschriebene Todesanzeige vorlesen.

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