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Donnerstag, 3. Februar 2011

Seelenesser

Du bist so schön, wenn Du in mir bist sagte sie.
Die anderen sehen Deine Schönheit nicht.
Du öffnest Dich und verwandelst Dich in Luft.
Nein. Leichter als Luft. Leichter als der Himmel.

Wie Quecksilber verbreitest Du Deinen Duft in mir.
Doch wenn die Stunde schlägt
Dann kommen Deine Dämonen und holen Dich.
Sie schreien Deinen Namen in die Winde.
Sie wollen Dich holen. Dich essen. Dich inhalieren.
Dich in den Wahnsinn treiben. Dich mitreißen in ihre ewige Reise der Verdammnis.

Doch bleib noch etwas. Still. Nur eine Sekunde bloß Geliebter.
Schenke uns nur noch einen Augenblick der Liebe, der Geborgenheit.
Schließ Deine Augen.
Küss mich.
Hauche Deine Liebe in mich. Zart.

Als sie ihre Augen öffnet, ist er wieder fort.
Sie steht auf, wäscht sich und sieht in den Spiegel.....

Es gab ihn nie. Sie war es die ganze Zeit.
Sie selbst.
Und seine Dämonen waren die ihre.
Sie war ihr eigener Dämon und jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde ihres Lebens hat sie nur gegen ihre eigenen Dämonen gekämpft.

Erschöpft von dem Kampf und zutiefst verletzt von der Erkenntnis legt sie sich wieder hin, wartet auf ihn und lässt sich von ihren Geistern essen.
Endlich denkt sie. Stille in mir.
Dann verschwindet alles, was je von ihr war.
Nichts bleibt übrig ausser ein zarter Duft von Fleisch.