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Mittwoch, 29. September 2010

Mary and Max




Tief. Wunderbar. Humorvoll. Einsam. Traurig. Einzigartig.
What a fuck good film!

Donnerstag, 16. September 2010

Neo

Sieh mein Freund, die Trauer ist des Trauernden einziger Trost.

Montag, 13. September 2010

Und Du siehst mich nicht

Eigentlich ist es bei vielen das Gleiche: Wir wollen ge-sehen werden. Gesehen, gehört, anerkannt, akzeptiert und angenommen. Wir wollen, daß "die Anderen" uns sehen, wie wir wirklich sind und uns so akzeptieren. Wir wollen nicht verkannt bleiben sondern uns er-kennen lassen. Wir wollen unsere Talente zeigen können und wir wollen, daß diese Talente gesehen werden. Besonders die Menschen, die uns am Herzen liegen sie sehen und uns fördern, fordern und motivieren da etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Wir wollen nicht hören: Super hast Du das gemacht, sondern wir wollen differenzierte Kritik. Einem Musiker, der grade von der Bühne runterkommt kann man sagen: War ein Super Konzert. Aber vielleicht ist dieser Musiker gerade bei diesem Super Konzert mit sich und seiner TECHNIK nicht zufrieden? Vielleicht denkt er, er hätte besser proben sollen oder seine Akkorde waren schief? Ihn macht ja mein Kommentar auch nicht glücklich? Es schmeichelt ihn, das war`s dann aber auch. Aber wenn er mit sich zufrieden ist, dann will er von "den Anderen" dieses Feedback und er will "belohnt" werden mit positiver Kritik, Lob und mehr Publikum, treuen Fans und Aufstiegschancen für seine Band. Oder will er immer auf demselben Level bleiben? Jahrelang immer dasselbe spielen und dasselbe singen und dasselbe verdienen? Und dasselbe hören?
Wie sehr identifiziert sich denn der darstellende Künstler mit seiner Kunst? Was will er erreichen? Die Leute verwirren und sich über sie heben? Die Gesellschaft kritisieren mit unverständlichem Wirwarr? Je komplizierter umso besser?
Wen will der Künstler erreichen? Für wen malt der Künstler sein Bild? Nein, nicht für die Arztpraxis, auch nicht für Dein Wohnzimmer. Er malt es, um gesammelt zu werden von anderen Künstlern, von Menschen, die seinen Wert zu schätzen wissen.
Man möchte geachtet werden. Geschätzt werden. Nicht unterschätzt nicht überschätzt. Und keiner möchte selbstverständlich werden. Denn es ist NICHT selbstverständlich, daß der andere immer für einen da ist und für denjenigen sich sorgt.
Sowie es nicht selbstverständlich ist, ein menschlicher Mensch und kein Egozentriker zu sein.
Aber sagt er dann, ich fands ja gut, ihren Egoismus. Ach sieh an, auch darin entdeckt er etwas Positives. Wäre ich egoistisch, würde er das wohl auch bewundern?
Es ist auch eine hohe Kunst der Menschlichkeit, treu zu sein. Man kann aber auch Hunderte über sich rutschen lassen. Kann man, wenn man ein großes Bedürfnis danach hat. Wer will, der kann. Auch darüber denkt er nicht negativ. Er findet es guuut. Alles darf sein nur ich nicht. Soll sie doch sagt er dann. Ist doch egal. Ja, aber mir nicht. Man schützt, was man liebt und nicht das, was man nicht mehr liebt. Aber genau DAS versteht er nicht und wird es nie verstehen. Deshalb schließe ich die Tore. Jetzt darf er sie alle rechtfertigen und in Schutz nehmen soviel er will. Jetzt darf er alles persönlich nehmen, was eigentlich nicht in seine, sondern in ihre Richtung ging. Er darf es. Denn es ist mir egal. Ich habe zugemacht.
minibebic atmet heute nur Schmerz. Ich bin Schmerz und Schmerz fließt durch mich nicht Liebe. Heute nicht. Morgen nicht.
Am Ende geht es doch da kaputt, wo der Faden am dünnsten ist.

Liebe Männer,

eins werdet Ihr nie aber auch wirklich nie verstehen:
Wenn man etwas denkt, dann heißt das noch lange nicht, daß man es ausgesprochen hat.
Die Frau muß es nicht wissen, was Ihr denkt. Also tut Euren Nerven einen Gefallen und redet. Denn tut Ihr es nicht, dann braucht Ihr Euch auch nicht zu wundern, daß Frau will, fordert, meckert, nervt. Sie wird solange nicht aufgeben, bis sie eine Antwort bekommt.
Und es ist wirklich leicht, die meisten Frauen zufrieden zu stellen: Antworte auf die Kackverdammte Email und dann hast Du Ruhe!!! Denn das willst Du doch oder? Deine Ruhe!
Aber wie schon gesagt, Ihr werdet es niemals verstehen.
Und deshalb wird dieses Spiel ewig so weitergehen. Versprochen!
Wenn sie dann durch die Türe fort ist für immer, dann könnt Ihr ja über Eure Fehler nachdenken. Hmmm, etwas zu spät, aber besser spät als nie.
Bei der nächsten Frau könnt Ihr ja dann alles von vorne durchkauen.

Sonntag, 12. September 2010

Geschälte Orangen


Im Hause meines Vaters war es laut, sehr laut sogar. Wir 5 liefen herum, zankten uns, lachten und spielten selbst erfundene Spiele. Wir drehten den Küchenstuhl um, einer saß drauf und hielt sich an den 4 Beinen fest. Dann wurde der Stuhl gewackelt und bewegt. Es gab noch ein Spiel, es hieß "Portakali soydum, basucuma oydum, ben bir yalan uydurdum, duma duma dum". Was soviel heißt wie Inne minne miste, es rappelt in der Kiste nur daß bei uns eine Orange geschält wird. Wir hatten viele dieser bescheuerten Spiele. Nöni war immer das Pferd. Während Mami im Garten erntete und Baba bei Granus Glaskonen zerschlug, waren wir mit Spielen beschäftigt als ob es kein Morgen gäbe. Gut, die Älteren trugen mehr Verantwortung als die Kleinen, aber ich erinnere mich nur an das gemeinsame Spielen. Auch wenn das Haus voll mit Gästen war, und das war es jeden Tag, spielten wir Kinder in der Menge und es schien niemanden zu stören. Ab und zu gab es Zoff und Gezanke aber der wurde ebenso schnell wieder vergessen.

Meine Kindheit drehte sich oft nur um die eine Frage: Was spielen wir jetzt? Zwischen Schule, Hausaufgaben, Zu Hause helfen und im Garten mit ernten war ich die meiste Zeit nach der Schule nur am Spielen. Wir gründeten den Club der Vampire und ich war minibebic, die Naschhafte. In der 4. Klasse waren wir der Club: Die schwarze Hand. Wir fühlten uns als Detektive. Eilendorf kam uns riesig vor und jeden Tag gab es Neues zu entdecken. Wir holten unser täglich Süß am Kundendienst Automaten und bei Frau Oebels oder Dremegari: Schlümpfe, Violas, Lakritz Schnecken, Speckmäuse, Erdbeeren, saure Schlangen, Lakritzbrezeln, Esspapier, Schleimi Spinnen, Cola Kracher, innen saure Lollis, und was es sonst noch gab. Die dicke Verkäuferin von Leo Schuhmacher arbeitet heute noch da. Ab und zu, sehr selten, wenn ich da vorbeikomme hole ich mir diese Kirschlollis, die an grünem Plastik hängen, so als ob man sie vom Ast gepflückt hätte. Kennst Du sie? Manchmal bekam ich das auch von meinem Hausarzt Dr. Friedrich. Sie gingen schnell kaputt und taten sehr schnell im Zahn weh. Bei Dr. Friedrich klauten Serah und ich im Frühling die Maiglöckchen aus dem Vorgarten. Wir lieben den Duft von Maiglöckchen.

Im Hause meines Vaters gab es immer warmes Essen, zu jeder Tageszeit. Mami war und ist eine leidenschaftliche Köchin. Und kein Gericht war ihr je zu mühsam um es zu kochen.
Es waren meist sehr aufwendige Gerichte. Doch was wir am meisten liebten, waren die einfachen Sachen. Kartoffeln, Kastanien und Zwiebeln aus dem Ofen im Winter. Dazu heißes Brot mit Butter, Salz und Chili, und Petersilie vom eigenen Garten. Und jede Menge Grünzeug sowie Tomaten. Alles frisch in die Mitte. Alle sitzen auf dem Boden, die Decke auf den Knien und das Tabla (Holztisch) in der Mitte. Salz vor jedem. Egal ob Frühjahr, Sommer, Herbst oder Winter, Grünzeug gab es immer in Massen.
Und Bekmez aus unserem Dorf. Bekmez ist nichts anderes außer Traubenzuckersirup.
Den meine Eltern sehr mühselig und mit Herzblut in tagelangem Aufwand herstellen. Es besteht zu 100% aus Weintrauben, die gewaschen, zerdrückt und stundenlang in einem Riesenkessel mit Erde gekocht werden.
Mein Vater hat extra für meine Mutter einen gigantischen Tretmörser herstellen lassen. Aus einem Stein, der jahrzehntelang in unserem Garten vor dem Haus stand. Früher hieß es, daß darunter eine alte Schlange leben würde.

An einem regnerischen Tag in den Sommerferien saß ich mit meiner Großmutter Ümmihan auf dem Balkon. Die Bäume wogten sich im Winde. Sie raschelten und erzählten ihre Geschichten. Meine Oma deckte sich zu mit meiner Babydecke in rot-blau Karo. Ich saß neben ihr, hielt ihre dünnen knochigen Hände, die immer warm waren und wir lauschten dem Regen, dem Wind und den Bäumen. Meine Eltern riefen von drinnen "Kommt rein. Ihr werdet noch krank." Aber wir zwei Dickköpfe blieben sturr. Wenn meine Oma etwas genoss, dann machte sie Geräusche wie Ähmm Mmmh Hmm. Und sie sagte mir: Kavaklari dinle (Hör den Bäumen zu. Lerne von den Bäumen das Leben.) Das tat ich und lernte von den Bäumen das Leben. Lauschte dem Wind und dem Regen. Die Alten in unserem Dorf können anhand des Windes, des Regens und der Ernte sagen, wie hart der Winter wird, wie warm der Sommer wird und wie lange sie leben werden.
Leider kann ich es nicht. Ich richte mich nach den Tieren. Freßen meine Katzen viel, dann wird es bestimmt ein harter Winter.
Aber es ist 10 Jahre her, daß ich Katzen habe und ich mag lieber Hunde. Katzen sind egoistisch und undankbar und Egoismus ist kein guter Charakterzug, weder für Mensch noch für Tier.

Im Dorf gab es nur einen einzigen Tante Emma Laden. Da konnte man alles in Kilo kaufen, die Ware lag in Schütten. Was wir liebten war Leplebi, eine Art geröstete Kichererbsen und natürlich Pötibör und Lokum, dazu Cay. Pötibör sind quasi Leibniz Butterkekse. Man nehme zwei Leibniz Butterkekse und in die Mitte türkischen Honig, den einfachsten. Quetsche den Honig zwischen den Keksen und genieße es zu heißem Tee, am besten ohne Zucker dazu Milch, aber das ist eher russisch oder britisch als türkisch.

Patpat ist ein Traktor und mein 87 jähriger Onkel fuhr mich einmal damit zum Weizenfeld. Als ich ankam, war ich weiß vor Staub und hatte Bauchschmerzen vor lauter Lachen. Naja, mein Onkel fuhr sehr... temperamentvoll wäre untertrieben. Wir gingen fischen mit Baba, Onkel Rasim und Onkel Sükrü (der mit 47 an Krebs starb). Der Fluß floß (heißt das so?) damals noch und die Fische waren noch recht klein aber dafür umso intensiver im Geschmack.
Sie warfen die Netze und fischten kleine und große Fische. Wir haben dei Fische gereinigt und gegrillt. Dazu gab es frisches Volksbrot (150gr aus bestem Weizenmehl) und Salat aus dem eigenen Garten sowie Ayran mit Milch von den eigenen Kühen, Salat ohne Ende und Honig aus der eigenen Imkerei. Und Wasser vom Fluß.
Wir Kinder mußten nichts tun. Wir sprangen Seil, schaukelten und liefen herum und schrien vor Glückseeligkeit.

Im Hause meines Vaters roch es nach Geborgenheit, Schutz und Liebe.
Wir hielten zusammen, komme was wolle. Wir glaubten an das Gute.

Freitag, 10. September 2010

Ich kaufe mir die Gerechtigkeit

Da sitze ich also ihm gegenüber. Ein Name im Olymp der Intelektuellen. Ein Künstler. Ein Denker. Ein Freigeist. Ein Herman Friedrichs. Ein Koloss von einem Mann. Ich habe das Vergnügen mit ihm einen Abteil zu teilen und bis nach München mit ihm zu fahren. Da frage ich ihn über seine Ansichten über Gott und die Welt.

mb
: Lieber Herr Friedrichs...
hf: Nennen Sie mich bitte Herman.
mb: Also gut lieber Herr Mann, Ihr neues Buch "Da hab ich den Kapitalismus um die Ecke gebracht" ist von den Bestsellerlisten von Platz 1 garnicht mehr wegzudenken. Und es ist ein sehr heiß umstrittenes Buch. Sie haben ebenso viele Gegner wie Anhänger.
hf: Irgendwann kamen die Eigenheime und das Geld ins Spiel. Irgendwann lebte jeder sein eigenes Leben. Auf einmal gab es keine Wochenendspaziergänge und Brunchs mehr. Auf einmal war jeder mit seinem eigenen Dunst beschäftigt. Auf einmal regierte Geld die heile Welt. Und niemand hatte Zeit. Zeit ist Geld?
Auf einmal verschwand das Gefühl von Heimat. Die Heimatlosen waren jetzt erst recht heimatlos.
Geld ist Dreck meiner Hand und ich scheiß auf Geld. Ich scheiß auf Ehrgeiz und Karriere. Ich scheiß auf Eigenheimzulage. Ich scheiß auf Pläne, die niemals wahr werden. Glaube es mir oder nicht, es wird IMMER anders denken, als Du kommst. Mein Zimmer ist längst vollgeschissen. Deshalb gibts bei mir am Wochenende falscher Hase. Mit Petersilie im Ohr.
Und ich scheiße auf alles, was nur nach Geld riecht.
Sklaven der Gesellschaft. Opfer des Kapitalismus.

Ich verstehe nur Bahnhof und schon muß ich aussteigen...

Donnerstag, 9. September 2010

Zimmer mit Aussicht


Auch wenn ich ganz weit weg bin, dann bin ich doch da. Kann springen wohin ich will. Kann durch die Winde wehen, durch die Ozeane hindurch schwimmen. Kann tauchen so tief ich will. Fliegen so hoch ich möchte. Mit den Flüssen fließen. Mit dem gewaltigen Sturm eins werden und stürmen. Bäume reißen, alles in Feuer brennen, alles löschen, alles vermischen und wieder von Neuem leben lassen, erblühen lassen. Wachsen lassen, mit der Sonne strahlen, mit dem Mond strahlen. Und wann ich will wieder zurück kommen.

Geister der Winde. Glühen in der Finsternis. Führen ihn fort. Ich am Ruder. Dann hinfort.

Dann brachte er mir Klavier bei, aber das Klavier hing an der Wand und ich spielte von oben nach unten. Mein erstes Konzert war ein Fliegen. Er sah mich nur an. Ruhig und vergänglich. Seine Hand brannte auf meinem Nacken. Ich durfte mich nicht umdrehen.
So hatten wir es abgemacht.

Als das ganze Haus leer war, als alle gestorben sind, waren wir nur noch alleine drin. Das Fliegen ging leichter ohne die ganzen Menschen. Diese eine Strasse mit der traurigen Musik. Wir haben uns dort aus den Augen verloren. Zuviele Menschen. Er spielte mit seiner Gitarre das traurigste Lied, daß ich kenne. Seine Augen waren leer.

Erst später bemerkte ich, daß er die ganze Zeit nicht einmal mit den Augen geblinzelt hatte.

Mittwoch, 8. September 2010

Montag, 6. September 2010

Alle Jahre wieder




Der 14. Kürbismarkt in Merode findet diesmal an zwei Wochenenden statt:

18. - 19. September 2010
25. - 26. September 2010


Über 50 Marktstände, Handwerker und Künstler. Und wieder viele kulinariche Spezialitäten.

Und natürlich alles mit und rund um den Kürbis: Von Kürbissekt über Kürbischips zu tollen Kürbissorten. Pferdereiten, Bogenschießen, Streichelzoo...

Diesmal sind live mit dabei:

anna.luca & La Papa Verde.


minibebic freut sich sehr drauf. Nicht nur weil der Kürbismarkt immer ein tolles Erlebnis ist, sondern auch, weil ihre zwei Lieblingsbands auftreten.
Die Landschaft, die unterschiedlichen Kürbissorten, die Tiere, das Essen und die Schnäpsschen zum Probieren sowie alles andere zum Entdecken und Kaufen ist einfach immer ein wunderbares Erlebnis.

Infos zum Kürbismarkt und Hof unter www.biokrieger.de

Spieglein Spieglein an der Wand

„Jeder Mensch ist ein Spiegel für uns, ein Spiegel für unser eigenes Denken. Wenn die anderen unfreundlich wirken, dann hat das mit meinem Denken, mit meinen Projektionen zu tun. Was wollen Sie lieber? Recht behalten mit Ihrer eigenen Geschichte über die Welt (die all Ihren Stress verursacht) – oder wollen Sie hinschauen und erkennen, worum es in Wirklichkeit geht? Wenn Sie Ihr Denken hinterfragen, dann haben Sie die Möglichkeit, Freiheit, Frieden und Liebe in sich selbst zu entdecken. Dann können Sie erkennen, dass die Realität immer freundlich war, dass nur Ihr Denken über die Realität unfreundlich war.“

Byron Katie, The Work

Samstag, 4. September 2010

Der Fall Sarrazin

minibebic hat eine klare Meinung dazu. Aber bevor ich mit Darwin und der Evolutionstheorie anfange, habe ich bei ZDF das Video von Maybritt Illners Sendung zu gefunden. Ein sehr weites Feld, wo die Geister sich ganz klar trennen.

|| Zu Maybritt Illners Sendung ||

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/257404/heute-100SEC?setTime=0#/beitrag/video/1128788/Sarrazins-Spiel-mit-der-Ausländerangst