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Freitag, 10. September 2010

Ich kaufe mir die Gerechtigkeit

Da sitze ich also ihm gegenüber. Ein Name im Olymp der Intelektuellen. Ein Künstler. Ein Denker. Ein Freigeist. Ein Herman Friedrichs. Ein Koloss von einem Mann. Ich habe das Vergnügen mit ihm einen Abteil zu teilen und bis nach München mit ihm zu fahren. Da frage ich ihn über seine Ansichten über Gott und die Welt.

mb
: Lieber Herr Friedrichs...
hf: Nennen Sie mich bitte Herman.
mb: Also gut lieber Herr Mann, Ihr neues Buch "Da hab ich den Kapitalismus um die Ecke gebracht" ist von den Bestsellerlisten von Platz 1 garnicht mehr wegzudenken. Und es ist ein sehr heiß umstrittenes Buch. Sie haben ebenso viele Gegner wie Anhänger.
hf: Irgendwann kamen die Eigenheime und das Geld ins Spiel. Irgendwann lebte jeder sein eigenes Leben. Auf einmal gab es keine Wochenendspaziergänge und Brunchs mehr. Auf einmal war jeder mit seinem eigenen Dunst beschäftigt. Auf einmal regierte Geld die heile Welt. Und niemand hatte Zeit. Zeit ist Geld?
Auf einmal verschwand das Gefühl von Heimat. Die Heimatlosen waren jetzt erst recht heimatlos.
Geld ist Dreck meiner Hand und ich scheiß auf Geld. Ich scheiß auf Ehrgeiz und Karriere. Ich scheiß auf Eigenheimzulage. Ich scheiß auf Pläne, die niemals wahr werden. Glaube es mir oder nicht, es wird IMMER anders denken, als Du kommst. Mein Zimmer ist längst vollgeschissen. Deshalb gibts bei mir am Wochenende falscher Hase. Mit Petersilie im Ohr.
Und ich scheiße auf alles, was nur nach Geld riecht.
Sklaven der Gesellschaft. Opfer des Kapitalismus.

Ich verstehe nur Bahnhof und schon muß ich aussteigen...

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