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Dienstag, 30. September 2008

Wohnung gefunden!

Als ich die heutige Wohnung über Google Maps sah, fühlte ich es irgendwie: Das ist sie!
Und das war sie dann auch. Mit Auto nah zum Bahnhof und trotzdem mitten im Grünen, umgeben von Wald, Wiese und Feldern. Zwei Wände bestehen komplett aus Glas, also freie Sicht in die Natur. Nebenan zwei Bauernhöfe mit vielen Tieren auf der Weide... und sonst nichts. Das ist genau das, was ich im Moment gesucht habe, tolles Gefühl es gefunden zu haben.
Meine Freundin Marie hatte sie mir aus der Zeitung eingekreist und ich bekam für heute Abend bei der Vermieterin einen Besichtigungstermin. Eine nette Dame.

Ich bin schon oft in meinem Leben umgezogen und mittlerweile Profi im Einpacken, Umzug mit der Polen Connection (und ihrer Anführerin Oberst Angusch) und Einzug ins neue Heim. Bei jedem Umzug sinkt die Anzahl der Umzugkartons, immerhin. Komme mir schon vor, wie eine Kleinstadt Nomadin, von einem Dörfchen ins nächste Dörfchen, paar mal Städtchen zwischendurch. Aber "normal" konnte ich noch nie wohnen. Die Wohnungen mussten schon was Ausgefallenes, etwas Besonderes haben...

Ein Altbau mit Geschichte (und feuchtem Bunkerkeller mit Wasser bis zum Knie, au ja), Gipsstuck von 1800 (langsam einstürzend), besonderer Parkettboden (langsam tiefsinkend), achteckiges Häusschen mitten im Wald (mit Igeln und Maulwürfen zu Besuch) und immer viel Grün drumherum. Ich liebe die Farbe Grün. In der Stadtwohnung war alles zwar sehr nah und praktisch, aber auch voll, laut und hektisch. Ich brauche den mal wilden mal zarten Wind um die Ohren, Bäume, die bei Sturmregen nur so wackeln und im Frühjahr erblühen, Kühe auf der Wiese, Stille auf der Strasse, als wäre jeder Tag Totensonntag und den Duft der Bäume und Wiesenfelder... und meine Ruhe.... Silencio.

Aber jetzt müssen Trudi und ich nun wirklich unsere Koffer für morgen packen.
London we kommen...

Kinetische Skulpturen

Kunst am Ring: Wenn man vom Hansaring zum Köln Hauptbahnhof fährt und auf der linken Seite im Zug sitzt, sieht man auf dieser Seite unten einen Platz mit Grafitti, altem Bus, Autoteilen, Schrott und vielen Skulpturen, sowie Kunst an der Wäscheleine hängen. Bekloppt denke ich jedes Mal. Dann bin ich mal auf die Homepage von dem Herrn draufgegangen. Interessant findet minibebic.

Montag, 29. September 2008

Abenteuer Bahnfahrt

Angekommen am Kölner Höwptbähnhöf hole ich mir erstmal überteuerten Cappucino und ein Tomaten Mozarella Sesambaguette, meine Lieblingssorte. 
Dann erwischt mich die Sarah hinten am Schulterblatt. Ich natürlich, sofort erstmal leidend von meinem Horror Trip nach Merzenich erzählt. Sie will mir als Trost eine Schoki vom Automaten ziehen. Merkt dann aber, dass sie kein Geld dabei hat. Also zieh ich ihr eine Schokowaffel und sage noch: " Das mag ich selber garnicht." Der Automat klemmt diese Schokiwaffel ein und es hängt da, wenige Zentimeter von seinem Glück entfernt. Also ich wieder 50 Cent rein und zieh mir eins von diesen wunderbar leckeren Waffeln. Mmm, lecker und sie sind auch so schön hell, fast weiß. Aber nicht abgelaufen. Murphy, ich erwische Dich irgendwann Freundchen. Dann gibt`s Hackfleisch. Oder Gulasch. 
Dann kommt der Rappelzug oder Bimmelbahn angerollt. Innen voll mit quiekenden quakenden Kindern und Menschen. Die Türen sind für jeden schwer zu öffnen. Drei junge afrikanische Mädchen möchten in Eschweiler aussteigen, jedoch sind sie zu spät. Sarah hilft ihnen noch, die Türe aufzukriegen, aber der Zug rollt schon. Die kleinste springt raus und Sarah hält die anderen zwei davon ab; der Zug rast schon mit gefühlten 280 km/h (In Blogs darf man ruhig ein klitzekleinwenig übertreiben) Die Mädchen schreien "Wir müssen raus, wir müssen raus." Die andere kleine schreit "Springt raus, springt raus." 
Dann an der nächsten Station helfen alle den hoffnungslosen Mädchen, erneut die Türen aufzumachen. Das interessante ist, die Türen gehen auf beiden Seiten sowohl links als auch rechts auf. Sarah immerzu:" Das darf normalerweise gar nicht sein." Und ich rufe noch "Ihr müsst rechts aussteigen." Tja, dann entpuppt sich rechts doch als falsch, aber eine ältere Dame lotst sie dann doch nach links zum Ausgang. Ich hatte die Haltestellen verwechselt, ups. 
Das passiert dann noch einer Frau, die erst aussteigt und dann schnell zurückspringt. Als wir ankommen, atmen wir endlich alle auf. Eine Frau schlägt ein Kreuz (sagt man das so? Ich schlage ja keine Kreuze, nur Purzelbäume.... obwohl jetzt auch nicht mehr. Ich habbet im Kreuz.) Wahrscheinlich sitzt das kleine Mädchen immer noch an der ersten Haltestelle und wartet auf ihre Schwestern, die dann nach 3 Stunden verhungert und verdurstet  ankommen ühühü. Aber ich war schließlich heute auch von 16.30h bis 22.30h mit der Bahn unterwegs. Spannend war`s. Die Bahn kann einen echt immer wieder überraschen. Also langeweilig wirds nie. Ach ja Sarah macht Sachen und die kann man hier bewundern. Ich finde es toll, was Sarah macht.

Where the fuck is Merzenich?

Ich sitze seit fast 40 Minuten an der S- Bahn Haltestelle in dem Örtchen Merzenich. Meine Fingers sind zugefroren. Ausser einer Packung Kaugummi habe ich nichts Essbares dabei und so langsam sinkt mein Blutzucker auf 0. Merzenich, ja wo liegt denn nun Merzenich? Habe mir die Wohnung im Nachbarort angeguckt, die Vermieterin hatte schon Angst wegen Ausländerin am Telefon, aber als sie mich sah und mit mir redete, fanden sie mich ganz entzückend und wollten mich sehr gerne als Mieterin haben. Kenn ich sehr gut das Phänomen, am Telefon Angst "Wieee heißen Sie? Alkaida?" "Ja Omma, Alkaida, 12 Geschwister habe ich auch. Die sind Schläfer, schlafen und wohnen dann alle in den 35qm mit mir." Dann, wenn die älteren Herrschaften mich sehen und er-leben: "Sie sind aber freundlich, eine ganz feine Dame. Ich bin begeistert von Ihnen." Ich kann es niemandem übel nehmen, wirklich nicht. Es gibt nun einmal Vorurteile gegen den, der anders ist. Man sollte sie einfach benennen, Beispiele nennen und dem anderen, die Chance geben, dazu etwas zu sagen oder zu zeigen: Wir können auch anders. Wir sind nicht alle gleich. Oder man pflegt weiterhin seine Vorurteile und findet, was man sucht. Ich kann im Ostviertel nur Assis sehen, ich kann aber auch interessante Menschen sehen, je nachdem wie ich gucke, was ich sehen will. That`s all.

Die Wohnung war leider vom Vormieter ziemlich übel zugerichtet und da steckt viel Arbeit drin. Mal gucken, muss ich noch drüber schlafen. Naja wie dem auch sei, dann also nächster Besichtigungs- Temin in Merzenich. Denke noch, ja toll eine Wohnung mitten im Grünen, drumherum Felder, Wiesen und Wald. Der Zug verspätet sich, die S- Bahn hat eine kaputte Türe, so dass ich ca. 40 Minuten spät dran bin, es dunkel ist und ich nichts mehr sehe. Nachtblind halt. Habe mittlerweile die Maklerin schon dreimal aufs AB gesprochen. Meine Leiden wird sie aber erst morgen früh sich anhören und die Augen wahrscheinlich verdrehend sagen: "Ausländer, immer diese Lügenmärchen." Hätte ich doch mal ihre Handynummer genommen, aber im Moment reagiere ich allergisch auf Handys. Andere Geschichte. Der letzte Bus ist um 18.09 schon abgefahren. Tja, zwei Stunden zu spät was Tüddelchen. Und ich denke nur, Verdammt, du bist in einem Scheiß Kaff gelandet. Was soll ich denn hier?

Also zurück zur S- Bahn Haltestelle. Next S- Bahn in 40 Minuten nach Köln um dann von da aus mit dem Zug zurück nach Hause zu fahren, so um 22.30h dann im Home sweet Home.
An solchen Tagen möchte ich Murphy erschiessen. Wenn es schief gehen soll, geht es schief. Blöder Sack, dieser Murphy.
Vor Hunger ausgemergelt und vor Kälte am zittern sehe ich mich um- in diesem Merzenich. Weit und breit nur Felder. Rein garnichts was an eine Menschenseele erinnert. Denke nur Merzenich ist ja voll scheiße. Rufe meine Freundin Tatjana an, die in der Nähe wohnt und klage über ihr Nachbarort, "Where the fuck is Merzenich?" fragt sie und ob das gute Örtchen überhaupt auf der Karte zu sehen sei. Also ich finds schööön hier, nur leider sehe ich ja nichts im Dunkeln.

Dann reden wir über die Spezies Mann, unser Lieblingsthema. Sie ist der Meinung, dass Männer die Frauen wie Marionetten behandeln und manchmal einfach nur pipimanngesteuert sind und die Frau, die sich selbst anscheinend wertlos sieht, macht und tut und alles für den Mann. Ist froh, wenn er sie mal nett streichelt, ihr mal da ein Rösschen, da netten Spruch gibt und wundert sich nachher warum er sie betrügt oder sie verlässt. Ich nur nebenbei Hey Merzenich ist ja garnicht so doof. Ja ja die Frauen sind`s ja selbst schuld stellen wir dann auch fest. Dieses doofe Beuteschema, immer den gleichen Typen auszusuchen, der einen verletzt, was man vorher eigentlich schon wußte, nischt? Weil wir es zulassen, und uns die Liebe nicht selbst zu geben in der Lage sind. Erziehung spielt da eine große Rolle, sagen wir dann denk ich nur nebenbei Mensch ist Merzenich wunderschön. Ich habe mich schon dran gewöhnt. Kuschelig ist es hier und so gesellig. So langsam kommen dann grummeln aus meinem Bauch und ich spüre einen leichten Schwindel, ich schnell Kaugummi in die Kiemen geschoben, kau kau kau und Tatjana koch koch koch, für den Freund, der von der Arbeit zu ihr nach Hause kommt. Ich beende dann mal unser interessantes Gespräch.

Oh die S- Bahn kütt, Moment.
So sitze im Warmen, ich denke gerade daran, wie schön es wohl ist, in Merzenich zu wohnen. Ich sollte morgen vielleicht wieder versuchen, die Wohnung zu besichtigen. Ja, das mache ich. Aber nicht um 19h, wie wäre es mit 17.45h? Dann erwische ich noch den Bus.
Merzenich, ich komme. Ich gebe Dir und mir eine zweite Schonze.
I LOVE MERZENICH.

Der Kürbismarkt






Uups, der Text hat sich weggeschlichen. Na sowas. Wieso denn bloß? Hmm, hoffentlich findet er nachher wieder zurück zu seinem Platz. Ich warte mal, vielleicht besucht er gerade einen anderen Textfeld im Blog und tauscht Vokale aus...

"Warum meldet er sich nicht?"

ist früher oder später DIE Frage, die so ziemlich viele Frauen stellen. Ganz besonders seit dem es als "normal" empfunden wird, 24 Stunden über Handy erreichbar sein zu müssen. Bevor Handy so verbreitet war, wurde man zu Hause auf dem Festnetz angerufen, nix Homezone, nix Mobilfunk. Wenn man nicht zu Hause war, ja dann war man eben nicht zu Hause und somit nicht erreichbar. Das war aber kein Problem. Die Leute haben nicht durchgedreht. Es gab keine böse SMS darauf. Es gab keine Vorwürfe wie "Ich habe Dich 3 mal angerufen und auf Deine Mailbox gesprochen. Dann habe ich Dir eine SMS gesendet.Wo warst Du?"
Es gab dieses Missverständnis nicht, was man durch 160 Zeichen in SMS schnell bekommen kann, je nachdem wie man es gerade auffassen will und dementsprechend liest. Ein "Wie geht`s Dir?" kann ganz schnell zu einem Streit ausarten.

Wenn ich an die jungen Puten denke, die im Zug auf der 1 stündigen Fahrt nonstop mit dem Handy mit nur einer Person soviel Müll reden und die Finger sich langsam verkrampfen, dann bekomme ich Pickel auf der Zunge. Und nicht nur da. Mädchen und Frauen telefonieren mehr als Männer und "simsen" mehr. Alle paar Minuten wird dann aufs Handy geschaut, ob auch die Person schöön geantwortet hat, auch wenn man keine Frage gestellt hat. Meistens sogar einfach nur seinen Hirnmüll irgendwohin scheißen will. Am besten gleich den Schrott gleich an mehrere Absender, dann ist die Chance gleich größer, dass auch jemand "antwortet".

Männer sind da anders. Sie hassen es, viel Text zu schreiben, was ihrer Meinung nach auch unnötig ist. Bei ihnen ist es im Gehirn praktischer programmiert. Es geht bei Botschaften senden und empfangen um Fragen wie "Was will ich? Wo und wann?" Kurz und knapp, eh an viele große Worte von zu Hause aus nicht gewöhnt, teilt sich das Männchen so mit. Er simst mit seinen Kumpels kaum und wenn dann nur wegen Verspätung, Absage, also nur das Nötigste eben. Er liegt nicht abends auf seinem Bett, Fernseher an, Musik an und telefoniert stundenlang mit seinem besten Freund, wie sein Tag war, was die neue Bekanntschaft erzählt hat...
Wenn zwei Männer sich treffen, kann es sein, dass sie den ganzen Abend miteinander kaum reden, und nachher sagen, es war ein schöner Abend. Für Frauen unvorstellbar. Frauen erzählen sich in den ersten 5 Minuten schon ihre ganze Lebensgeschichte. Die weiteren Jahre der Freundschaft basieren dann auf der detaillierten Analyse und Nacherzählung eben dieser Lebensgeschichte und vielen Stories über Männer.
Nein Jungs, ich muss Euch leider enttäuschen, das meiste über Euch hat leider etwas mit Enttäuschung zu tun.

Aber zu der Frage "Warum meldet er sich nicht?" Es ist egal, ob ein kurzer Treff oder ob es schon länger läuft, an irgendeinem Punkt, melden sie sich eben nicht. Was kann der Grund sein? Kein Interesse; Angst vor der zu starken Frau; Angst, es könnte was ernstes werden, und Mann müsse sein bisheriges Leben völlig aufgeben; Angst einen Korb zu bekommen, zu versagen, zu enttäuschen und nachher als Arschloch da zu stehen; Angst mit der Situation nicht umgehen zu können; keine Verantwortung tragen wollen... so what gentleman?
"Warum verfickt noch mal meldet er sich nicht? Es war ein toller Abend. Er hat sich sehr gefreut darüber. Ich habe es ernst genommen. Er hat mich mehrmals drum gebeten, ihn anzurufen. Und dann war seine beschissene Mailbox 2 Tage lang an.Ich habe ihm gesmst, dass er sich melden kann. Das ist jetzt eine verfluchte Woche her." erzählte mir letztens noch eine Bekannte. Ebenso hätten Sie es auch erzählen können, ebenso ich.

Ich denke, wir werden es nie verstehen, warum sich ein Mann nicht meldet, wenn er sich nicht meldet. Und ich denke, wir sollten der Sache nicht all zu viel auf den Grund gehen, analysieren oder in die letzten Teilchen zerlegen. Es ist scheißegal, ob er sich meldet oder nicht, kapiert? Seit der Steinzeit sind wir aus ihnen nicht schlau geworden und sie nicht aus uns.
Das Miteinander ist sehr anstrengend und verlangt einem viel Geduld, Übung und diplomatisches Geschick ab, und natürlich endlose Kompromisse, auch Verzicht. Meistens endet das Miteinander als Nebeneinander. Man existiert und lebt nebeneinander her. Warum? Lange gemeinsame Jahre, man kennt sich schon in- und auswendig. Das wiederum bietet eine gewisse Sicherheit. Man hat gemeinsame Kinder, ein Haus zusammen gebaut, ein Bäumchen gepflanzt, seinen Kombi gekauft und all das ist noch nicht abbezahlt. Dann hat sie ihm den Rücken frei gehalten, während er studiert hat und Dipling wurde. Da ist ja auch ein Dank drin. Man sieht sich jeden Tag, hat sich aneinader gewöhnt und redet die durchschnittlichen paar hundert Wörter, die sich um Arbeit, Kinder und Alltag drehen. Ach ja und das Wochenende. Roberts Geburtstag, Conny und Marion heiraten, Kindergartenfest vom Kleinen, Schulfeier vom Großen.... und schon ist eine Woche rum... und schon ist das halbe Leben um.

Aber soweit kommt es ja noch gar nicht, denn wir sind ja erst am Anfang. Also am schwierigsten Punkt. "Warum meldet er sich nicht?" führt ja bekannterweise meistens zu "Er hat sich nie wieder gemeldet. Es ist vorbei. Ich bin so enttäuscht, so traurig. Ich verstehe das alles nicht."
Ich kann mich mitten auf den Domplatz stellen und jeden, wirklich jeden Mann fragen "Warum melden Sie sich nicht, wenn Sie sich nicht melden?" Die Antwort wird uns sowieso keine Ruhe, keine wirkliche Aufklärung geben. Denn auch wenn die Männer sagen würden "Wir wollen die Frau jagen. Und viele lassen sich nicht mehr jagen, sondern sie jagen uns. Sie machen es uns zu leicht und melden sich nonstop mit Anrufen, Mailboxnachrichten, Simserei, dass es schon nervt"... werden Sie sich trotzdem nicht ändern. Trotz vielen aufklärenden Gesprächen, werden Sie genau an dem Punkt, wo der nächste Mann sich nicht meldet, wieder leiden. Genau wie bei all den anderen. Sie werden Magenkrämpfe bekommen, nicht schlafen können, Ihre Gedanken werden permanent um ihn kreisen, Sie werden erst sich Vorwürfe machen, etwas falsches gesagt oder gemacht zu haben. Dann werden Sie wütend auf ihn. "Er hat mich nicht verdient" werden Sie und ihre Mädels zu sich sagen, seine Nummer zisch mal löschen und wieder speichern. Sicherheitshalber irgend wohin schreiben, für den Fall der Fälle.
Sie werden die Frau bleiben, die Sie sind: Die Wartende. In der Opferrolle sich gemütlich eingerichtet. Und da werden Sie bis zum Sankt Nimmerleins Tag bleiben, wenn Sie nicht Ihre Einstellung dazu ändern. Sich können Sie eh nicht ändern, nur Ihre Gedanken und die Einstellung zu eben diesen.

Die Männer können uns am Arsch lecken, wäre zu plump und keine wirkliche Lösung. Wir brauchen uns gegenseitig, mal mehr mal weniger. Selbst das Paradies ist alleine nicht zu ertragen. Wir ergänzen uns nunmal. Wenn wir aus der Rippe von Adam sind, dann eben aus der Rippe, nicht aus seinem Fuß, Popo oder Genick. Ohne seine Rippe, kann Adam nicht gerade gehen. Und Eva wäre nicht Eva, wenn es Adam nicht gegeben hätte. Wir müssen uns nicht bekriegen, uns verletzen oder uns ewig vorwerfen, dass der andere anders als wir ist, uns nicht zuhört, uns nicht versteht. Wir können mit dem Anderen lernen, zu leben. Ohne uns aufzugeben, uns selbst noch treu bleiben und unser Gesicht nicht verlieren. Und es kann wunderschön sein!
Sobald unsere Alarmglocken läuten, der Magen sich verkrampft, dann überlegen Sie mal warum? Kennen Sie das nicht schon? Ist er wirklich der Richtige oder wissen von Anfang an, dass ER es eben nicht ist. WAS wollen Sie sich beweisen?
Ein Arschloch bleibt Arschloch, ein Softie bleibt Softie. Eine ehrgeizige Frau bleibt ehrgeizig, eine unentschlüssige bleibt "unentschlüsselig."

Was soll meine Bekannte mit diesem Mann machen, der sich nicht meldet? Soll sie sich dann eben melden? Soll sie seine Nummer löschen und das Ganze vergessen und ihre Ruhe finden? Soll sie ihn zur Rede stellen? Also die Pistole auf die Brust setzen? Warum all das? Die Antwort wird sie eh nicht glücklich machen und es ist egal, was er sagt. Ob logische Erklärung oder faule Ausrede- das spielt keine Rolle. Sie sind einfach nur enttäuscht- Sie haben sich in ihm getäuscht. Er ist nicht wie Sie selbst und er ist nicht, wie Sie ihn gerne hätten oder sich wünschen. Er ist nicht der Traumprinz, der er sein könnte. Vielleicht hatten Sie sich sogar schon nach dem ersten Date tagträumerische Gedanken gemacht, was sie alles gemeinsam noch erleben werden, sich die Szenen schön ausgedacht und mit Glitter ausgemalt.
Behalten Sie Ihre schönen Fantasien für sich. Es kommt noch der Mann, der das alles mit Ihnen auch erleben will. Der diese pubertären Spielchen satt hat oder gar nicht kennt. Der sich bei Ihnen meldet. Und diesem Mann können Sie ruhig das geben, was der andere nicht mal geschenkt haben wollte. Aber übertreiben Sie es nicht. Dosieren Sie Ihre Liebes- Portionen gut auf. Sonst läuft auch der nette Mann nach kurzer Zeit davon und Ihre Reserven sind alle verbraucht und Sie sind um 10 Jahre innerhalb eines halben Jahres gealtert. Und stehen auch nach der x-ten Beziehung wieder da, wo Sie am Anfang, vor Jahren schon standen.
Ob Sie es wollen oder nicht, die richtige Dosis von Allem ist es- das ist kein Geheimnis. Da haben wir es wieder: Die blöde Mitte.
Ich nenne es nicht mehr Mitte, sondern Grau. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es immerhin noch 256 Graustufen. Aber werden Sie nicht grau. Das sollte nicht unser Ziel sein: eine graue Maus zu werden. Nein, wenn Sie Grün sind, bleiben Sie es. Wenn Sie Rosa sind, bleiben Sie doch Rosa. Wen juckt`s ausser Sie selber? Aber holen Sie sich selbst ab und an zurück zum Boden der Tatsachen. Geben Sie sich die Liebe, die Sie von anderen erwarten. Und schenken Sie sich selbst Ihren Frieden. Seien Sie lieb zu sich selbst.

Und suchen Sie sich ein Hobby in einer Gruppe von Menschen. Wenn Sie schon immer mal im Theater mitmachen wollten, suchen Sie in Ihrer Nähe ein Laientheater. Oder gucken Sie bei VHS oder Bildungswerkstätten nach Kursen, die Sie wirklich interessieren. Vielleicht ein Literaturkurs am Wochenende? Denn am Wochenende besonders Sonntags, wenn die Geschäfte alle zu haben, dann haben Sie viel Zeit und bevor Sie den mit Warten und Spontandepressionen verbringen, nutzen Sie diese Zeit für sich selbst. Investieren Sie in sich selbst! Sonst tut`s keiner.

PS: Bei Google kommen auf den Eintrag "Warum meldet er sich nicht?" 5.380.000 Ergebnisse.

Sonntag, 28. September 2008

Heute bin ich...

... die Frau aus dem Zug.
Sie hatte alles gesehen, was man sehen muss und noch viel mehr. Sie hatte alles erlebt, was ein Mensch in seinem Leben nur erleben kann. Mit dem Unterschied, dass sie erst Mitte 30 war. In ihrem Beruf war sie eine starke Frau, sie managte alles in der Familie ebenso gelassen wie im Job. Sie hatte nur ein kleines Geheimnis, um dass keiner Bescheid wusste. Sie konnte durch die Augen der Menschen in ihre Seelen blicken. Das bereitete ihr sehr viele Schmerzen. Und trotz ihrer Gabe, was sie als Fluch empfand, suchte sie immer wieder etwas in Beziehungen zu Männern, wo sie von vornherein wusste, dass er sie verletzen wird. Eines Tages kam es soweit, dass ihr Herz endgültig zerbrach. Sie konnte es sehr gut hören, wie es in Stücke brach. Nichts konnte all den Schmerz, die Enttäuschung und Verletzung der letzten Jahre wegmachen. Es gab kein Trost mehr für sie. Es gab keinen Ort der Ruhe mehr für sie. Sie kam am Ende des Weges an. Nichts holte ihre Jugend und die Hoffnung zurück. Nichts brachte ihren toten Geliebten zurück. Alles war weg, verlebt, verblüht und tot. Sie sah 15 Jahre älter aus, als sie ist. Und wenn sie aus dem Fenster rausguckte, vorbei an den Feldern, wo der Zug schnell vorbeifuhr, dann blickte sie nicht nach draußen sondern in sich, in ihre Vergangenheit. Leute steigen ein, steigen aus. Es ist mal leise, mal laut. Der Zug hält, der Zug fährt. Sie saß still und bewegungslos mir gegenüber. Fast sah es so aus, als würde sie nicht einmal atmen. Sie blickte ab und zu nach draußen und Wehmut machte sich in jedem Winkel ihres Gesichtes breit. Ihre Augen füllten sich mit trockenen Tränen. Wehmut, Traurigkeit, schmerzende Erinnerungen, Gleichgültigkeit, Einsamkeit... all das sah man ihr an. Es war wie auf ihr Gesicht geschrieben. Ich habe noch nie so einen traurigen Menschen gesehen, und ich habe schon viele gesehen.
An dem Abend, wo alles weg war, kein Tropfen Hoffnung ihr blieb, nahm sie das japanische Küchenmesser und schnitt sich die Pulsadern beider Arme auf. Das Blut war ganz warm und purpurrot. Es ist eine schöne Farbe dachte sie noch, als sie umfiel und alles um sie Schwarz wurde. Sie nahm sich das Leben, was sie nicht gelebt hat.

Das ist nun 7 Jahre her. Sie fährt jeden Tag zur Tagesklinik aufs Land. Dort bekommt sie genug Benzo, dass sie soviel Bewusstsein hat, den Weg nach Hause zurück zu finden und soviel Unbewusstsein, dass sie es nie wieder tun wird. Alles ist so schwer für sie, sie schafft nur diesen einen Weg seit 7 Jahren, sonst keinen. Und die Ärzte nennen es Fortschritt.
Sie hat sich an dem Abend nicht die Pulsadern aufgeschnitten, sondern ihr Ich verloren. Als sie an einem fremden Ort umherlief, verlor sie einfach das Bewusstsein. Jemand hat sie am nächsten Morgen an einer Hausmauer entdeckt.
Sie weiß nicht, wer sie ist. Aber sie erinnert sich an alles aus ihrer Vergangenheit, als wäre es eben passiert. Seitdem träumt sie fast jede Nacht diesen Traum. Ihr Herz zerbricht, sie schneidet sich die Pulsadern auf. Ihr Herz zerbricht, sie schneidet sich die Pulsadern auf. Ihr Herz zerbricht .... Sie wacht morgens auf und wundert sich, dass sie noch am Leben ist. Sie schaut auf ihre Arme, da sind Narben, aber außer ihr sieht sie keiner. Da ist nichts. Sie geht zum Spiegel, weder erkennt sie sich noch nimmt sie sich anders wahr. Sie kann sich nicht einmal fühlen. Und lebt seit 7 Jahren den gleichen Traum, Tag für Tag. Tag für Tag. Als wäre alles eine Kopie einer Kopie und mit jeder Kopie wird es unschärfer, unklarer und am Ende steht sie da, wo sie am Anfang stand. Als ob sie sich nur im Kreis dreht. Immer und immer wieder. Diese Frau hat kein Gesicht, keinen Namen, keine Identität. Sie lebt nur in dem einen Traum.
In Deinem Kopf.

Samstag, 27. September 2008

Stilbruch, die Zweite

So langsam kann ich mich an die Jungs und das Mädel gewöhnen. Heute, näher zum Dom, haben sie die vielen japanischen Photokina- Besucher... und mich wieder mit ihrer Musik beglückt.

Trudi war auch begeistert von der Sing- Art. Wegen Speicherplatz, leider wieder nur ein 10 Sekunder.

Brosis weltweite Abenteuer

Meine Nichte ist Mitglied der Schülerzeitung. Und hier ist eine kleine Geschichte über Brosis`Abenteuer. Ich finde, sie macht das ganz prima :o)

Eines Tages sagte Brosi zu seinen Eltern :"Ich möchte in die Welt möchte um die ganze Welt reisen." Er packte seine Sachen und ging los. Da kam er an einen Fluß. Er entdeckte eine Brücke. Er ging drüber. Doch mitten auf der Brücke stürzte die Brücke ein. Brosi konnte sich gerade noch an dem sicheren Seil halten "puh"sagte er. Aber zu früh gefreut. Brosi war zu schwer und das Seil konnte nicht mehr halten. Es riß. Zum Glück konnte Brosi schwimmen. Er schwamm an die andere Uferseite. Dann ging er weiter. Als er bemerkte das es dunkel wurde zündete er ein Lagerfeuer an. Er grillte Würstchen und Fleisch. Dann baute er sein Zelt auf. Brosi hatte Durst. Zum Glück war er neben einer Quelle mit sauberem Wasser. Mit dem Wasser löschte er das Lagerfeuer und trank. Dann ging er in das Zelt, breitete seinen Schlafsack aus und legte sich in den Schlafsack. Am nächsten morgen: "Kikeriki !"krähte der Hahn. Brosi gähnte. Er rollte seinen Schlafsack zusammen und schlüpfte aus dem Zelt. Er baute das Zelt ab und ging weiter. Er war so weit gewandert das er in Niederlande war. Dort fand er ein Rasthaus. Er ging rein. Der Besitzer sprach:,, Du hast Glück gehabt.,, Es ist gerade noch ein einziges Zimmer frei. Er ging ins Zimmer. Am nächsten Tag als er aufwachte roch er etwas komisches. ,,>Brandgeruch!" rief er. Er ging das direkt dem Besitzer sagen. Der rief direkt die Feuerwehr an. ,,tatütata" sie war schon da. Die Feuerwehrleute löschten das Feuer. Alle bedankten sich bei Brosi. Dann ging Brosi weiter...

Freitag, 26. September 2008

Heute bin ich...

... eine Eintagsfliege. Eben erst geboren, mache ich mich nun auf meine laaaaaange Reise namens Leben - pratsch. Da war doch was.... oh.

Zuggeschichten

Trudi begegnet an Bahnhöfen und im Zug ganz vielen unterschiedlichen Menschen. "Wo fährt er hin? Wo kommt sie her?" fragt sie sich immer wieder und beobachtet das Geschehen. Auf ihrer täglichen Route Aachen-Köln-Aachen trifft sie auf nette, interessante, traurige, lustige, freundliche und manchmal kuriose, blöde Menschen. minibebic hat einige dieser Begegnungen (die netten) bildlich festgehalten und möchte sie unter der Rubrik "Trudi und die Menschen" vorstellen. All diese Menschen haben ihre Geschichten, ihre Erfahrungen und Geheimnisse. Wenn man genau hinschaut, kann man diese vielleicht ein wenig erkennen? Schau genau hin!

Für die freundliche "Mitarbeit" und Erlaubnis, die Fotos zu veröffentlichen, sagt minibebic Danke!

Wenn 7 eine Reise tun

Damals, als ich noch ein Kind war, fuhren wir jeden Sommer für 6 Wochen in die Türkei. It was the same procedure as every year. But everytime ein neues Abenteuer für mich. Für meine drei ältesten Geschwister war es eine Fahrt in die Heimat. Für mich und meine in Deutschland geborene Schwester war es nur ein Urlaubsort, wo man auch Freunde hatte, die aber kein Deutsch sprachen. Wir packten unseren gelben VW Bus bis zum Geht Nicht Mehr voll. Das Dach war bepackt mir Koffern und die rosa Plastik Filipis Tüte wurde gespannt. Mein Vater ist ein Meister, was das Einpacken von Koffern angeht.

Da fuhren wir also los, vorne Papa, eine für Futter und Getränke sorgende Mama und hinten fünf Mädchen, ich irgendwie in der Mitte, dann wieder auf den anderen drauf. Unsere Füsse immer angezogen und angewinkelt, weil der Boden voll war mit Essenssachen. Und je weiter wir fuhren, durch Österreich, ehemaliges Jugoslawien, Bulgarien... wurde unser Bus innen immer voller und schwerer.
Die Fahrt dauerte so 4-6 Tage je nachdem, wie die Wege waren und durch welches Land wir fuhren. Wir machten oft Zwischenstopps. Zum Einkaufen, Ausruhen, Essen kochen.
Wir hatten hinten im Bus immer einen Riesen Gaskocher mit. An Tankstellen- Parks, Autobahn Parkplätzen, egal wo, hielten wir an, richteten einen Esstisch (bestehend aus Stoff und Kissen auf dem Boden), die eine ging Wasser im Mondi holen, ich wusch meine Hände mit den ganzen 5 Litern im Mondi, Mama kochte lecker Essen genau so wie zu Hause. Nein, es war vieeel besser. Wenn es dunkel war, dann eben im Scheinwerferlicht Reis mit Tomaten, ich glaube, wir hatten sogar Fleisch gegessen. Und frischen Salat gab es immer. Als Nachtisch dann immer Wassermelonen. Mein Vater hatte die Gabe, egal wo wir sind, Wassermelonen zu finden und er kaufte immer die besten und leckersten Melonen, die ich je gegessen habe. Nach dem Essen wurde gespült, ein wenig ausgeruht und weiter ging`s.

Ich erinnere mich an die Hähnchen an der Raststätte in Würzburg, an die Bauernbrote in Italien (erst später, als der Jugoslawien Krieg war) und an das Käse und Minnas Kava aus Jugoslawien. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Geruch der fremden Länder. An die Tankstellen, die Omas mit schwarzen Kniestrümpfen am Strassenrand einfach auf Stühlen sitzend, an all die Katzenbabys, mit denen ich gespielt habe und nie anfassen durfte (ich habe es trotzdem gemacht), an die anderen Urlauber, mit denen sich die Eltern austauschten, an unsere Streitereien im Auto und wie mein Vater nach hinten zu uns schimpfte und versuchte, ein paar uns zu klatschen (es funktionierte nie, er hatte zu kurze Arme hihi). Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich sie dahin zurückdrehen, wo wir losfuhren zu unserem Urlaub. Zurück zur Kindheit und zu Mama und Papa. Aber ich kann es leider nicht zurückdrehen. Das, was übrig bleibt, ist die Erinnerung. Und man erinnert sich immer wieder gerne an die schönen Momente, die unvergesslich bleiben.

Sobald wir in Jugoslawien, bei den Komsus (=Nachbar, so nannten die Polizisten meinen Vater immer) eintrafen, kamen sie von links und rechts: Die kleinen alten Autos, die uns überholten und hinten saß dann immer ein Mann, der in einer Hand einen gigantisch großen Gouda Reifen, in der anderen Hand große Tüten Minnas Kava hielten. Sie preisten ihre Produkte so zum Kauf ein. 15 Kilo Sack Paprika und gefühlte 50 Kilo Zwiebeln hatten sie auch immer dabei. Sobald meine liebe Mutter diese mobilen Konsumtempel sah, wurde sie schwach und bat meinen Vater sofort, zu halten. Mein Vater, der Genussmensch, konnte natürlich meiner Mutter, der Genussmenschin nie ihren Wunsch abschlagen. Es landete am Ende ja immer in seinem Magen :o) Diese Säcke mit buntem Paprika, Zwiebeln, Kaffee und Käserad landeten unter unseren Füssen. Beziehungsweise vertrieben unsere Füsse. Als wir in der Türkei ankamen, krabbelten wir alle erstmal auf den Knien aus dem Auto heraus und brauchten ein paar Tage, bis wir unsere Beine in ihre ganze Länge ausstrecken konnten. Was man nicht alles tut, aus Liebe zu Eltern und zu gebratenen Paprikaschoten während der Fahrt! In der Heimat angekommen, luden wir die vielen Koffer, die auf dem Autodach befestigt waren ab, verteilten sofort die Schokolade und Geschenke an Nachbarn und ich spielte sofort mit meinen alten und neuen Freunden. Ich war ja die Kleinste und hatte weniger Verantwortung und Aufgaben bekommen als meine älteren Geschwister.

Es war sehr unbeschwert alles, wir spielten den ganzen Tag draussen und waren nie müde. Meine älteren Schwestern dagegen halfen meiner Mutter viel im Haushalt und beim Wäsche waschen am Brunnen. Als kleinste durfte minibebic abends immer mit ihrem Papa nach draußen gehen und bei den Erwachsenen mitstehen und den Männern ihren Geschichten von früher lauschen. Ich lief hinter den Glühwürmchen her, machte mich pitschenass am Brunnen, bekam von meinem Tischler- Onkel aus Holz geschnitzte Puppen... Meine einzige Sorge, wenn überhaupt war, "Was spielen wir jetzt?"

In der türkischen Tradition ist es üblich Menschen je nach Altersunterschied Abla, also ältere Schwester, Teyze= Tante, Amca= Onkel oder Ebe und Dede, Oma und Opa zu nennen. Sie dafür nennen einen dann Kardes= kleine Schwester, Kizim = meine Tochter oder Yegenim= meine Nichte. Das ist normal, dass wir zu einer Nachbarin sagen Hatce Teyze sen... "Tante Hatice Du..." Aus Hatice wird dann schnell Hatce gemacht so wie aus Kezban Garbzan gemacht wird. Eigensinnig sind sie, unsere Dorfbewohner. Aber ich mag einen eigenen Sinn. Besser als gar keinen Sinn zu haben. Wir duzen uns sofort dort, in der Berufswelt Siezt man sich nach wie vor, aber im alltäglichen Umgang miteinader habe ich mich durch- geduzt.

Wir lebten dort in der Stadt Ankara, im Dorf Akcakese und dann fuhren wir in den Süden zum Meer. Am Anfang Marmaris, später Alanya, Antalya und dann Kusadasi. Der schönste Strand, den ich bisher gesehen habe in Europa ist in Kusadasi, aber psst, das bleibt geheim. Wir tranken Yenidünya, was so ähnlich ist wie Fanta Mandarine, aber natürlich besser schmeckte.
Wir kauften unser täglich Obst und Gemüse und Trockenware bei Osman Bakkal, einem Tante Emma Lädchen mit dem Unterschied, hinter den Tresen stand nicht Tante Emma sondern der Glupschäugige Onkel Osman und rief auf den Tisch klopfend: "Mark, Maark, Maaaaark". Er war scharf auf die gute alte Deutsche Mark und wollte, dass wir alles aber auch in Mark bezahlen. Die Inflation in der Türkei war extrem und das viele Geld heute ist morgen nur die Hälfte wert gewesen, so ungefähr. Und in der Türkei sind alle Millionäre, weil 10 Mark schon mehrere Millionen Liras sind. Das haben die jetzt geändert und Geld auf den Markt gebracht ohne die vielen Nullen. Schade, ich mochte das alte Geld so sehr (auch die gute Mark). Kemal Atatürk, der die Demokratie in der Türkei "gegründet" hat, fehlt aber immer noch auf keinem Geldschein oder Münze. Sein Foto hängt ja auch in jedem Geschäft. Kemal Atatürk, ruhe in Frieden guter Mann.

Stilbruch

Nach Feierabend ging ich gestern zu Fuß zum Hauptbahnhof. Den lieben langen Tag im Sitzen arbeiten ist eindeutig einseitig. Auf der Strasse gen Bahnhof habe ich drei Musikgruppen zugehört. Hier die "Bänt" mit den schönsten Liedern. Sie nennen sich Stilbruch, spielen wirklich sehr gut und singen können sie auch noch! Haben mich irgendwie an Balkan erinnert, an ferne Länder und fernweh... Schön!

Donnerstag, 25. September 2008

Zuggeschichten

Die Herbstferien fangen bald an. Der Zug und um den Kölner Dom herum war mit Kindern überfüllt. Wo man auch hinschaut, I-Dötzchen, schön brav Händchen haltend, in 2er Reihen. Mal mit Gruppentrikots, mal mit gelben Mützchen. Einige waren die Reiseführer mit Gruppenschild -GGS Overath-. Das Kurioseste im Zug war die Lehrerin: "Sofie, Du störst die Frau neben Dir beim Chillen. Schrei nicht wie auf dem türkischen Basar." Dann später "Jasper, sei leiser. Ich fühle mich durch Dich bei meiner Meditation gestört." Irgendwie hat die Frau ihren Beruf verfehlt, oder? Aber sehr nett war`s, die Zugfahrt :o)

PS: Das Hörspiel von Jan Weiler "Drachensaat" unbedingt anhören. Es ist einfach nur genial!

Mittwoch, 24. September 2008

Heute bin ich...

... ein Wackelmedium. Ich bin transparent wie Götterspeise. Ich habe Vanillesoße und Sahnehäubchen als i- Tüpfelchen oben drüber. Man kann von mir essen, es wächst immer wieder nach. Die Menschen, die von mir essen, werden glücklich und froh. Ich bewege mich wackelnd fort und mache blubber blopp blupp. Ab und zu hat auch ein Medium Hunger. Dann löffel ich von mir selbst, mit Soße und Sahne, mmmh leggar. Das sind meine Bodyguards. Sie sehen harmlos aus, aber sie sind sehr flink und können Karra-tee. Ihr Nebenjob ist bei Barbie (c) im Film Fairytopia kleine Kobolde zu spielen. 

Aspekte einer Trudi


Trudi & friends. Das Bild hat meine Kollegin Karolala gemalt. Sie hat auch ein Pappmaché Trudi in Ganzkörpergröße mit goldener Krone gebastelt. Sie hat es nicht Trudi genannt, aber wenn ich es so schreibe, wirkt Trudi gleich viel interessanter, nicht? :o)
Trudi will nicht nur reisen, sondern gleich die ganze Welt erobern. Na na na Trudi! Auch ein Trudi braucht ein Mobilfunkgerät.

Meine Maki Sammlung

Hier meine mymaki Gedenktafel. Leider fehlt die Schäfchen Handytasche, was ich irgendwo beim Einkaufen verloren habe. minibebic kann nicht gleichzeitig telefonieren und Wassermelonen kaufen. ühühühü
Maki hat noch vor ihrem Urlaub schnell wie sie ist mir ein Ersatz für die Schafe geschickt, das süße Bambi. Danke sagt minibebic.

Trödelstories 3


Als die Flaute kam, haben wir das Beste draus gemacht und einen philosophischen Stand gegründet. Das war so: Ich wollte den letzten Beziehungsratgeber Buch für 50 Cent loswerden, als die kleine Frau vor mir stand. Dann haben Amanda und ich sie einfach gefragt, was ich gerade spontan aufgeschlagen hatte: "Was war bis jetzt das größte Erlebnis in Ihrem Leben?" Diese Frage haben wir den Personen gestellt, bei denen wir die Vibrations gespürt haben. Zum Beispiel dem allein erziehenden Vater oder der Mode Ikone in GanzkörperLila.
Die Menschen erzählen gerne ihre Geschichten, gerade fremden Personen.
Der Klassiker bei den Antworten war: Platz 1 bei den Damen: Die Geburt des 1.Kindes, bei den Herren die eigene Geburt und natürlich die große Liebe, der Verlust der Liebe durch Scheidung, Trennung und Tod.
Als Dankeschön erhielten diese Menschen von uns ein Teelicht im Glas. "In dunklen Zeiten wie diesen schenken wir Ihnen ein Licht." Und das waren einige der Produkte, die sie bei uns gekauft haben. Sogar für den Hund war etwas dabei, der kleine Lino.
Abends wurden wir mit lecker Essen von Papa Bernhard verwöhnt. Als ich wieder zu Hause war, fiel ich reich und schwer in mein Bettchen. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr wenn es wieder heißt: "Wer hat noch nicht, wer will nochmal?"

Trödelstories 2


Die Hoffnungsträger:

Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie guckten mich voller Hoffnung an: Die Hoffnungsträger. Für ein Euro sind sie mit mir gekommen. Der Originalpreis stand noch drauf 42 Euro im VK (wahrscheinlich sind sie deshalb im Keller gelandet. Kein Mensch hat sich je für 42€ für sie interessiert.) Ich hatte Hoffung, sie für 30€ zu verkaufen und somit einen 300%igen Gewinn zu machen. Wenn ich das Gefühl hatte, diese Kundin braucht Hoffnung, habe ich sie angepriesen, meine Hoffnungsträger. Bei Wünschen als Meditierobjekt, bei zerplatzten Träumen, bei fehlender Schmuckgarderobe- für all das stand der Hoffnungsträger. Einige wollten nur die Hoffnung ohne Träger haben, aber das ging ja nun wirklich nicht. (Das geht nun wirklich nicht. Doch, mit Kinder Überraschung.Werbung Ende.)

Dann... plötzlich, nachdem Esa mehrmals für meine HT werbte, kam die Kundin, die bestimmt war für meine Hoffnungsträger. Die glückliche Amanda. Sehen Sie das Strahlen in Ihren Augen: Von Glück erfüllt mit ihren Hoffnungsträgern für 4 Euro. Sie hat genau 38 Euro gespart. Das ist bares Geld. Ich konnte noch einem Menschen Hoffnung geben und kam dem Himmel somit näher. Sie benutzt es als Kleiderbügel, sehr gute Idee findet minibebic.
Kurz nach dem ich sie verkaufte, fragten auf einmal alle nach den Hoffnungsträgern, sie waren auch bereit, 42 Euro zu zahlen. Aber die Träger hatten ihre Hoffnung nun einmal bei Amanda gefunden.
Ich fühlte mich so halb, so hoffnungslos ohne sie. Ich hatte sie doch so in mein Herz eingeschlossen, aber schon bald sollten neue Hoffnungsträger her: die Kosmetiktasche von Ann Katrin.

Leider hat sich diese Tasche ("dreiteilig, neu, also noch nie gebraucht, 7 Euro"... Ann Katrin blieb knallhart) als Fluch des Standes entpuppt.
Sobald unser Haus und Hofmagier Matjes sie weggezaubert hatte, kam die wohlhabende gnädge Dame und hinterließ 50€ für einen Ganzkörper- Outfit: Hut aus Schwabingen, Schannäll Brille, Unechtleder Gürtel und schicke Schuhe. Sie brachte meinem Stand pures Glück. Kaum hatte ich das Geld inner Hand, stürzten 10 Leute mir die Bude ein und nach 30 Minuten war ich um 2,50 Euro reicher. Man muss sich mit wenig zufrieden geben auf so einem Markt habe ich gelernt. Aber traurig war ich schon ein klein wenig, als die pinken Orientpuschen weg waren, für 1 Öro. Gut, immerhin rochen sie extrem nach MadeInChina. Die Made kam aus China nach Deutschland, aber den Geruch nach Chemiefabrik wurde sie auf ihrer weiten Reise leider nicht los.

Trödelstories 1


Unsere zwei Trödeltage mit der Familie Marie & Bernhard`s waren einfach nur supi. Uns fehlte es an nichts: Magier Matjes, Schleichwerbung für Sehnix, ein Polendeckschen Altar, Täschnick Ecke, Philosophie mit Amanda, Verkupplungsversuche mit Mister Big, Modenschau mit Süpermodel Esa, eine studierende Verkäuferin und kleine Showeinlagen mit Winterjacken Größe 34("Keine Sorge, ich trug vor 10 Jahren auch schon 34, das passt schon. Vielleicht sollte ich den Bauch samt Körper einziehen?")

Trudi rockte während dessen auf dem Stadtfest, kuschelte bei Esa, aß poetische Fritten und hatte Spaß, gab Gas.

Dienstag, 23. September 2008

Erklärung für den Text hierdrunter

Sitze wieder im Zug und schreibe erstmal die Gedanken auf, die mir spontan durch den Kopf schiessen. Entstanden ist der Text hier drunter. Viel zu viel Text, keine systematische Ordnung, keine klare Struktur, Wiederholungen, zu viele Sprünge drin. So wie es ist, gefällt es mir ganz und gar nicht. 


Ich brauche Ordnung, Abstraktion und Überblick. Gedanken klären, Inventur machen. Chaos habe ich im Alltag oft um mich herum, hin und wieder auch in mir. Wenn das Äußerliche geordnet ist, dann fühle ich mich auch innerlich ruhiger und gelassener. Katharsis. In sich ruhend.


An meinen Depri Tagen ziehe ich mich besonders schön an. Schminke mich natürlich. Ich sehe es als "sich-selbst-verraten" an, wenn man sich aufgibt. Sich verliert in der Tiefe des Seins. Das ist eine Sackgasse dann. Schnell raus da. Steh auf vom Boden. Da gehörst Du nicht hin. Ab und zu rumgammeln, nichts tun oder leiden, vor Selbstmitleid sich ankotzen ist ok, aber man darf sich eben darin nicht verlieren. Wer holt Dich aus dem tiefen Loch heraus? Nur Du allein, aus eigener Kraft. Ich verabscheue den Ehrgeiz und extreme Selbstdisziplin von den Äsprit Basic Tanten wie die Pest, aber hin und wieder brauche ich meine Rituale, Routine, Ruhe und Ordnung, damit ich der Welt und mir nicht abhanden komme. Mich fange und zurück auf meinen Weg finde, mal chaotisch, mal ruhig, aber mir selbst treu bleibe. 


Ich werde diesen Eintrag hier unten in den nächsten Tagen ordnen, versprochen. 

Aber so wie es jetzt ist, wollte ich es dann doch posten. Weil es ja in diesem Moment durch mein Kopf spontan gesprungen ist und "echt" ist. Gedanken und Gefühle sind etwas Spontanes. Und Spontanität kann niemals falsch sein. 


Wenn ein Mann...

... Ihnen sagt: "Gebe mir etwas Zeit!" vergessen Sie es! Sagen Sie "Ist gut." und rennen Sie. Rennen Sie um ihr schönes Leben. Denn er wird sich (in den meisten Fällen) nie entscheiden, auch nicht bei aller Zeit der Welt. (Mit Manipulation und Druck vielleicht.... für eine kurze Zeit, dann ist er wieder weg. Das wollen Sie nicht wirklich, oder?)

Machen Sie aus einem normalen durchschnittlichen Mann keinen Helden, keinen Sahneprinzen. Setzen Sie keinen auf den hohen Thron, höher als Sie selbst. Und auch nicht tiefer als Sie selbst. Sie brauchen den, der auf dem Boden liegt, nicht hoch zu helfen, damit er sie liebt. Wie wäre es mit einem Partner, dem Sie in die Augen gucken können, auf gleicher Höhe mit Ihnen?


Versuchen Sie es mal neutral zu sehen mit Abstand, als wäre es ein Film und Sie der Zuschauer. Was sehen Sie? Beobachten Sie die Hauptdarsteller. Warum denken Sie gibt sich diese Frau auf? Hat sie wirklich in der Kindheit so wenig Liebe bekommen? Oder hat sie ein fettes Problem damit, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben???

Lernen Sie, sich zu fühlen und halten Sie sich aus. Ertragen Sie sich und Ihr Leben, auch mal alleine zu sein. Alles andere kommt von alleine.


Meiner Ansicht nach, gibt es keine Zufälle. Es ist alles Nasip und Kismet. Es ist schon auf Ihre Stirn geschrieben, bevor Sie auf der Welt waren. Aber WAS Sie draus machen, das liegt nun in Ihrer Hand. Es gibt einen Weg, mit Abzweigungen und Sackgassen. Wie SIE den gehen, wann Sie wo ankommen, das ist nun Ihre Entscheidung.


Sie haben nur ein Leben. Das Ihres und Jetzt. Nicht gestern in den Erinnerungen nicht morgen in den Träumen und Erwartungen. Heute in der Gegenwart im echten Leben. Hören Sie auf mit der Träumerei. Prinzen gibt es nur im Märchen und nicht auf der Erde. Hören Sie auf Ihr Herz Ihre innere Stimme, Ihr Körper warnt sie doch schon länger. Das sind keine Schmetterlinge im Bauch, das sind Magenkrämpfe. Diese Zeit des Wartens auf den anderen wird sie wahnsinnig machen, erniedrigen und Ihnen Lebenskraft stehlen; Sie werden innerlich verlebt und fühlen sich müde und alt. Alle Konzentration auf ihn und nur die eine Lösung raubt Ihnen Lebensenergie und Qualität.

Die Welt geht nicht unter, wenn er es nicht ist. Wenn er weg ist und es nicht funktioniert hat. Nein, davon geht die Welt nun wirklich nicht unter meine Liebe!


Sie werden es eines Tages neutraler sehen. Hören Sie auf zu fragen, versuchen Sie es nicht zu verstehen oder was wäre wenn Gedanken. Ohnmacht wird abgelöst von Bewusstsein, Hilflosigkeit wird abgelöst von Sicherheit. Egal was Sie machen, er wird nicht kommen und das ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist immer besser als eine Lüge. Sie brauchen ihn nicht. Leben Sie Ihre Wahrheit, nicht seine!


Nicht er soll sie lieben sondern sie sollen sich selbst lieben. Nicht er soll sie nicht verlassen, Sie sollen ihr Ich nicht verlassen. Verlieren Sie sich nicht. Sie sind einmalig mit nur einem Leben.

Tauchen Sie ein in sich selbst, entdecken und verwirklichen Sie sich selbst. Unternehmen Sie etwas mit Freunden, treffen sie sich mit Männern, die nicht Ihrem Beuteschema entsprechen. Entwickeln sie Hobbies, die ihnen auch liegen. Seien sie lieb zu sich selbst.


Machen Sie sich keine Vorwürfe, das tun schon andere für Sie. Keine Schuldgefühle, kein schlechtes Gewissen. Die Wut und Verzweiflung geht weg. Er wird Ihnen egal sein glauben Sie mir. Sie brauchen keine vernichtenden Tipps von Freundinnen wie "Er hat Dich eh nicht verdient. Du war`s zu gut für ihn." Sie müssen nicht alles zerlegen und tot reden. Entfernen Sie alles, was an ihn erinnert, wenn Sie soweit sind. Denken Sie nicht, was er denken könnte. Sie sind doch traurig genug. Wozu die Erniedrigung, bleiben Sie sich treu. Stürzen Sie sich nicht ins nächste Abenteuer und lernen Sie aus Ihren Fehlern. Keine Angst, Sie verpassen gar nichts.


Es gibt nicht nur den Einzig Wahren Richtigen, der auf seinem Gaul um die Ecke angeritten kommt, sie mit einer Hand hochnimmt, Koffer dabei und Ihnen verspricht: "Jetzt wird alles gut mein Liebling. Ich passe auf Dich auf, ich beschütze Dich... ich mache Dich glücklich." Wenn Sie vorher nicht glücklich waren, wird ER sie auch nicht glücklich machen können.


KEIN Mann dieser Welt kann sie glücklich machen, wenn Sie es vorher nicht schon sind. Kapieren Sie das mal endlich. Investieren Sie in sich. Geben Sie sich die Liebe, die sie von ihrem Helden erwarten. Seien Sie selbst die Liebe, dieser Mensch, den Sie von anderen hoffen, fordern und erwarten. Sie bringen diese Liebe anderen doch so selbstverständlich und fast selbstlos entgegen. Also warum nicht Ihnen selbst?


Messen Sie die armen Würste nicht an ihrem Traumprinzen. Geben Sie den Männern doch eine Chance, sie selbst sein zu dürfen. Und wenn es irgendetwas an ihm gibt, was sie am Anfang stört, dann machen Sie sich klar, das wird sie in 10 Jahren immer noch stören. Erwarten Sie nicht, dass er sich im Laufe der Zeit verändert. Sie tun es auch nicht. Warum sollte er sich verändern? Sie haben sich in ihn doch so, wie er ist, verliebt. Warum dann der Wunsch, ihn zu dem Mann machen, der er einfach nicht ist.

Er ist nicht ihr Kind, nicht ihr Vater, nicht ihr Versuchskaninchen und schon gar nicht ein Sahneprinz. Also was soll der Scheiß? Sehen sie der Realität ins Auge, seien Sie sich Ihrer selbst und dem seiner bewusst und klar.


WAS wollen Sie für sich und Ihr Leben? Was ist Ihnen wichtig? Was wollen Sie auf keinen Fall? Machen Sie sich Ihre Liste. Und bestellen Sie Ihren Wunschmann vom Universum. Aber warten Sie nicht, gehen Sie ruhig auf die Suche. Sie können sich ja mal vortasten. Sie sollen aber nichts überstürzen und bei einem bleiben und sagen: Der oder keiner. Noch nicht, Momentchen noch. Erweitern Sie Ihr Horizont, machen Sie auch mal Unternehmungen alleine. Das ist gut für Ihr Selbstwertgefühl. Legen Sie Beratungsbücher auf Seite. Gehen Sie in die Praxis. Aber bleiben Sie geduldig und ruhig.


Wer will, der kommt... und bleibt. Wer immer auf der Flucht ist und ewig unsicher, den können Sie ruhigen Gewissens weiterziehen lassen. Zum Kämpfen für die Liebe sollten immer noch 2 dazu gehören. Ein Krieger, der alleine kämpft, ist kein Krieger. Also weg mit dem Helfersyndrom und den tiefenpsychologischen Analysen. Wenn er eine Seelenklempnerin gesucht hätte, wäre er zu einer gegangen.


Es ist nichts anderes als in der Tierwelt. Hatte ich im Bio- LK Kurs durchgekaut und letztens wieder mit Marie und Angusch drüber gesprochen:

Das Männchen will sein Erbgut sichern, also ist er darauf programmiert, seine Gene sprich Sperma so viel wie möglich zu verbreiten. Er erhöht somit die Chance auf viele Nachkommen, wenn er mit unterschiedlichen und vielen Weibchen kopuliert. Er achtet beim Weibchen primär auf die Eigenschaften, die für seine Fortpflanzung von Bedeutung sind: gebärfreudiges Becken, weiche Rundungen, genug Brust, um Kind ernähren zu können, anschmiegsamer Charakter, weiche Züge, lieb, schützend (sie soll wie ein Löwe für seine Kinder kämpfen) und natürlich die Brut- und Nestpflege, also gut im Haushaltsführung.


Das Weibchen ist da anders gepolt. Sie sucht sich von all den Männchen um sie herum genau das Männchen aus, mit dem sie IHR Erbgut sichern will. Sie selektiert "den Richtigen", genau das Männchen, wessen Kinder (Minikopien) sie als Nachkommen groß ziehen will. Sie achtet bei der Wahl des einen Partners auf breite Schultern, an die frau sich anlehnen kann, er soll sie beschützen. Stärke, Mut und Ehrgeiz sind für das Weibchen auch sehr wichtig und natürlich in der menschlichen Welt, bis zur Emanzipation und heute immer noch gültig für viele: Er soll das Geld mit nach Hause bringen. Für sie und seine Familie sorgen können. Finanzielle Unabhängigkeit.


Wobei viele Weibchen heutzutage ebenso das Geld nach Hause bringen, in einigen Fällen sogar mehr als der Mann verdienen. Was die Männer sehr verunsichert hat, weil sie ihren festen Rollen als Allein- Fütterer "beraubt" wurden und am Ende nicht wissen, bin ich ein echter Kerl, metrosexuell, gefühlvoller Softie oder Hermaphrodit? Wie soll ich sein? Das hat mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu tun, mit der Wertewanderung, Politik (Wer hätte vor 30 Jahren geglaubt, eine Frau wird Deutschland regieren?)


Aber das ist jetzt mehr Bereich Evolution, Steinzeit, Emanzipation. Ein andermal mehr dazu. Weiter im Text.

Ach ja, also Männchen poppt durch die Gegend, Weibchen wartet auf DEN einzig wahren RICHTIGEN und nur sein Sperma darf auch sich bei ihr einnisten. Problem? Dieses Weibchen bekommt oft im Leben das Männchen, das ihrer Eizelle nur mal Hallo sagen wollte, also keine Kinder haben will, sondern einfach nur pöppen.

Am Anfang will Weibchen ja auch erstmal nur die Lage checken, aber dann, wenn er ihrem Raster passt, setzt sie ihm die Pistole auf die Brust und will seine Liebe mit Unterschrift und Versprechen vor dem Altar bewiesen bekommen. Sicher ist sicher. Danach können die Bebbies ruhig kommen. Beißt er nicht an, will er mit ihr noch kein Nest bauen, dann, ja dann siehe oben. Er haut ab, verlangt nach mehr Zeit, ist einfach überfordert, die arme Wurst. Er ist dann eben anders programmiert, noch nicht bereit oder nie bereit. Das ist dann seine Wahrheit. Akzeptieren Sie es.


Es gibt aber auch Frauen, die mehrere Kinder von mehreren Männern sich wünschen. Die Intelligenz von dem, die schönen Augen von dem, die Seele von dem... Was genau dahinter steckt, bin ich noch am erkunden. Meine Forschungen danach sind noch nicht abgeschlossen.

Heute bin ich...

... jemand anderes. Einfach so. Eine Art Rollenspiel. Ich möchte aus der Sicht einer alten Frau schreiben, die mit 84 Jahren am Fenster steht, wehmütig in die Ferne blickt und Inventur macht, Bilanz zieht mit ihrem Leben. 

Dann möchte ich mal ein Emo Girl sein und vielleicht mich an dem Tag auch so verkleiden und so schminken. Vielleicht will ich auch mal aus der Sicht eines Mannes schreiben. Vielleicht ein reicher, einsamer Börsenmakler oder Hausmeister. 

Dann will isch Asi sein, so rischtick mit allem drum und dran. Hap isch voll Bock drauf, ne? Und auch mal obdachlose Frau, die früher reich war.

Ich liebe Rollenspiele und Theater. Warum nicht mal aus der Sicht einer alten Frau schreiben? Ein Tag mal Emo Girl sein? Vielleicht auch ein Punk, der viel um die Welt gereist ist und jetzt in einer Großstadt Autofenster putzt? 

Ich kann sein, wer ich will in meinen Gedanken. Und wenn ich will, dann spiele ich diese Rolle eben auch mal.... bis ich wieder ich sein möchte. Mit wem fange ich heute an? Hmmm yamm yamm yamm.


Heute bin ich... Tessa Rindfleisch, die alte Frau. Ich bin 84 Jahre alt, verwitwet. Mein Mann ist vor 11 Jahren an Krebs gestorben. Ich habe 2 Töchter; sie leben beide in Amerika. Felida ist Herzchirurgin, mit einem Anwalt verheiratet und hat keine Kinder. Leane ist Journalistin, war mit einem Fernseh Moderator liiert und hat 2 Söhne, Gilbert und Lysander, die sie alleine erzieht. Ich habe selten Kontakt zu meinen Töchtern. Sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie an ihre alte Mutter in Bad Meinberg denken würden. Sie besuchen mich zu Weihnachten und ich bin immer froh, wenn sie wieder weg sind.

Meine beiden Enkel sind Zappelphilipp`s, sie können nicht eine Minute still sitzen. Leane ist als allein erziehende Mutter total überfordert mit den beiden Kobolden. Die meiste Zeit bin ich alleine mit Carlo, unserem Hund.

Als die Kinder aus dem Haus waren, wurde es so ruhig um uns herum. Da stand Robert eines verregneten Tages mit dem Hund vor mir. "Wer ist das", fragte ich ihn. "Das ist Carlo, unser Hund. Er ist mir zugelaufen. Er bleibt jetzt bei uns." sagte er. Nun, das sind jetzt 12 Jahre her und Carlo ist meine treue Seele geworden und weicht mir nicht von der Seite. Er wird alt, wie sein Frauchen, aber Carlo wird mich noch überleben, so sportlich wie er ist.


Meinen Mann lernte ich im Tanztee kennen. Meine Freundin Hannah hatte mich dahin gezerrt, sie wollte, dass ich unbedingt diesen Robert kennenlerne. Robert war Soldat und am Wochenende kam er wie die anderen Soldaten zu diesem Tanzschuppen. Ich hatte mein pinkes Kleid mit dem Tupfmuster an, die Haare zum Pferdezopf hochgesteckt und meine neuen Ballerinas, die mir eindeutig zu eng waren. Robert fiel mir sofort auf, er sah anders aus, als die meisten Männer dort. Er hatte schwarzes Haar, dunkelbraune Knopfaugen und ein wunderschönes Lächeln. Mir ging das Herz auf. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir konnten den Blick nicht voneinander lassen. 

Irgendwann stand er plötzlich vor mir und bat mich um einen Tanz. Es lief gerade Honeymoon, unser Lieblingslied. Wir tanzten, blickten uns die ganze Zeit an und schwiegen....


... hmm, zu wenig Action irgendwie. Eigentlich sollte Tessa vom Krieg erzählen, von den Trümmern und wie sie mit ihren Kindern geflohen ist, das ganze Geld im Kissen von Leane versteckt. Ich wollte, dass sie erzählt, wie sie nachts vom Feld Rüben und Kartoffeln geklaut haben, in einer 32 qm Wohnung zu 6 gewohnt haben, wie ihr Mann im Krieg gefallen ist. Wie Tessa aus dem Nichts aufstand, ihre Kinder unter harten Bedingungen großzog, wie ihr Sohn Rafael starb....  Ich wollte eine traurige Tessa darstellen, aber ich fühlte mich mehr verliebt in Robert als traurig. Also kam das etwas kitschige, romantische hervor. Alles der Robert Schuld.

Sei`s drum. Es existiert weder eine Tessa noch ein Robert. Also wen stört`s? Mich... ein klein wenig. Aber heute lasse ich das Dorf in der Kirche... vielleicht ein andermal Tessa. Mach`s gut altes Haus. Scheiß drauf.


PS: Es konnte von Anfang an keine traurige Geschichte werden. Welche traurige Person heißt schon Tessa Rindfleisch verdammt?

Freitag, 19. September 2008

TrudiC Live News

Es war wie an jedem Morgen, als Tatjana L. aus dem Haus ging, erinnert sich die hübsche Russin. Doch heute morgen war etwas anders. Als sie auf die Strasse trat, wurde sie von einem der rechtsradikalen Demonstranten fast mit einem Stein getroffen. Diese riefen "Geh zurück zu Hauseee Du dove Kuh." Tatjana zu TrudiXpress: "Ich habe fast ein Stein auf den Kopf bekommen, am kleinen Finger blute ich auch ein bißchen... an den Rest kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass ich Sterne gesehen habe." sagt Tatjana mit Tränen in den Augen. Nach dem Schock wurde sie per Hubschrauber ins Krankenhaus Köln Ost gebracht und befindet sich noch immer auf der Intensivstation. 

Ayse K. aus Köln Mülheim hat sicherheitshalber ein Kopftuch getragen, als sie raus ging: "Damit man meine schwarzen Haare nicht sieht" erinnert sich die junge Türkin. Sie wurde am Bahnhof von sechs Skinheads verfolgt. Sie schritt schneller und sah Polizisten, jedoch verteilten diese Flugblätter zu der Demo und nahmen sie nicht wahr. Vor einer Dönerbude wurde die Frau von den Nazis umzingelt. Sie musste ihr Kopftuch, was sie als Tarnung anhatte, ausziehen und zerreissen, was sehr schwer ging, da es aus 100% PVC bestand. Einer der Nazis hat sie gezwungen, seinen Springerstiefel anzuziehen. "Aber ich trage keine Größe 43" hat sie sich noch gewehrt. Als die Tochter von türkischen Gastarbeitern soweit war und die Stiefel unter schluchzenden Tränen anziehen wollte, kam Superböhnchen um die Ecke gefloschen und hat "Server, Server 01" rufend die Skinheads mit Blähungen Marke KidneyBohne zu Boden vergast.

Gleiche Zeit am Rhein: Ötzkan Ö. wollte das Spektakel vom Ufer aus betrachten. Die ProKöln gab auf dem Schiff "Moby Dick" eine Pressekonferenz. Es waren zu viele Personen auf dem Schiff. "Da ging die Post ab, das war ja schlimmer als Karneval. Und dann plötzlich... Es ging alles so schnell. Das alte Schiff war eh zu alt." spricht Ötzkan später zu unseren TrudiXpress Reportern (die exakt 5,5 Stunden später direkt vor Ort waren. Live.) Langsam aber sicher versank "Moby Dick" samt Inhalt im Rhein. Die Skinheads standen alle an Deck, ihre Haare wehten im Wind. Die Nazis hielten alle die rechte Hand zum Heil Gruß hoch. Dann, als das Schiff endgültig versank, sah man nur noch die Hände der Nazis, die Winke Winke machten. So ging eine ganze Ära Dummheit der Geschichte unter. Alle Gegendemonstranten winkten mit weißen Tüchern hinter her und sangen "1500 dumme Nazischweine, die fuhren auf`em Rhein, da sank das Schiff Moby Schwul, da waren es nur noch Nuhl." 

Kommentar von Herbert G. zu diesem bewegenden Ereignis: "Ich war dabei, ne." 
Morgen in TrudiXpress: Die traurige Lebensgeschichte von Herbert G. Schock ist garantiert.