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Donnerstag, 30. Juni 2011

Bleiben

Kippt Öl auf mein Haupt. Laßt es fließen. Ich brenne. Lichterloh.
Lucien, ich fühlte Dich, hörte Dein Herz, teilte mein Blut mit Dir.
Jeden Herzschlag, jeden Atemzug...
Ich spürte das Leben in mir. Dich und Dein Wesen.
Wenn mein Herz schlug, schlug Deins mit, nur schneller.

Du bist so nah. Ich kann Dich berühren.
Ich kann mit meinen Fingern ganz nah kommen und Dich berühren durch die dünne Haut, die Dich eincocooniert. Du siehst mich, öffnest Deine Augen und lächelst.

Mit mir vereint zu einem Atem, einem Herz, einem Leben.
Ich wollte Dir die Welt zeigen, wie ich sie sehe. Wollte Dir das Leben lieben lehren. Wollte Dich halten, Dir zusehen beim Wachsen, Reifen, wie Du Du wirst und Dein Leben lebst.
Wie ein Pflänzchen, das zu einem Baum wird.

Nicht nur ich hätte Dich gelehrt, Du hättest mich auch gelehrt.
Das Leben, das Lieben.
Du hast mich ausgesucht. Du warst es auch, der gehen wollte.
Sei mir nicht böse, aber ich kann Dich noch nicht gehen lassen.
Zoe auch nicht. Die Trauer ist mir. Und außer ihr habe ich keinen Trost.
Seitdem schmecken sogar Melonen nach garnichts.

Es brennt, brennt, brennt. Tief. Tiefer noch.
Ich weiß, ich lasse Eure Seelen nicht frei. Halte noch dran fest.
Gebt mir noch ein bißchen Zeit. Ich werde lernen.
Und wenn ich soweit bin, lasse ich Euch endgültig los.
Dann sind Eure Seelen für immer frei.

Aber bitte noch nicht jetzt. Bleibt noch etwas.
Ich brauche Euch so sehr. Mehr als das Leben.

Dienstag, 21. Juni 2011

Mir

Auch wenn der Kopf sagt: Es ist besser so. Es hätte so eh nicht weitergehen können.
Sagt jedoch das Herz: Ich vermisse ihn. Jeden Tag.
Und dann regnet es nur von Erinnerungen an alles Schöne.
Und ein bekannter Duft, ein bestimmtes Detail, eine Melodie kann die Zeit auf einmal zurückversetzen.

Und auch wenn ich im Hier und Jetzt zwar stehe, ganz bewußt und klar, so bin ich im Herzen und Gedanken ganz weit weg.
Vielleicht am Altenberger Dom, vielleicht in der Toscana in den Olivenhainen oder am Geburtstagsfluss mit Minigrill oder Melönchen.
Ach soviele viele Orte, soviele viele Momente der Liebe.
Und sofort kullern die Tränen. Und ich schaue wehmütig und sehe mich... uns... im damals.

Es ist was es ist und so wie es jetzt ist, ist es gut tröste ich mich dann und gehe weiter. Im Hier und Jetzt.
Versinke aber zwischendurch dann doch in schönen, süßen, lustigen, spaßigen, fleischigen, bescheuerten und liebevollen Erinnerungen.
Die Erinnerungen bleiben mir. Und das Leben geht weiter.
Ich bin nur ein kleiner Punkt in diesem gigantisch großen unendlichem Universum.
Dem Universum ist es egal. Sie atmet weiter.
Der Erde ist es egal, sie dreht sich weiter.

Feuer bin ich und brenne. Lichterloh.
Und atmen will ich- das Leben, die Liebe.
In mir, mit mir und meinem Ich.

Ich lebe weiter. Lerne, mich zu lieben.
Ich werde die Erinnerungen in mir weiterleben lassen, im Herzen.
Das ist mein Trost.

Ich suche mich und meinen Weg.
Ich werde es finden. Komme was wolle.

Freitag, 17. Juni 2011

Ist heute Freitag der 13.?

Freitag morgen, 9Uhr.
Endlich komm ich nicht zu spät ins Büro.
Warte auf die Bahn, die alle 10 Minuten kommt...

Was ist das? Da steht Linie 1 in 45 Minuten. Was ist da los?
Ok, das geht ja garnicht. Rufe im Büro an, sage Judy daß ich später komme.

Rufe Taxiunternehmen an, keiner geht ran.
Gehe zum Kiosk, kaufe mir erstmal Kaffe und ein Kinderriegel.
Der Kioskbetreiber ruft für mich ein Taxi.
Taxifahrer kommt. Ich renne raus, erstmal in falsche Richtung.
vergesse meinen Kinderriegel.

Sitze im Taxi. Puh, Glück gehabt.
Was ist das? 2 Ersatzbahnen fahren an uns vorbei.
Hmm, doof. Aber ich sitz nunmal schon drin.

"Oh, ich kann nicht mit Karte zahlen?"
Tja, hab aber nur 5 Euro irgendwas mit. Hmm, was tun? Ah da... die 3. Ersatzbahn fährt an uns vorbei. "Herr Taxifahrer, bitte die Bahn einholen."
Oh shit, Ampel ist zu lange rot. Ok minibebic, gaaaanz ruhig. Plan C.

Bruuuuummmmm. Düüüüüüt. Rumms.
Der Taxifahrer hält an der nächsten Haltestelle an, ich schulde ihm 25 Cent.
Er sagt: "Ist ok. Laufen Sie, Ihre Bahn kommt gleich."
Ich laufe, verschütte dabei den halben Kaffebecher auf mein Shirt.
Verbrenne mich und es sieht aus, als wäre meine Milch ausgelaufen.
Ich will doch nur im Büro ankommen... Maaaaaan.

Ah, die Bahn kütt. Ok, was ist los? Ah, großer Unfall, ganz viel Tatü tata.
Die Bahn fährt nur bis zu einer bestimmten Haltestelle, aber nicht mein Endziel.
Ok ok ok, schnell aussteigen und in die nächste Bahn.
Die kommt 10 Minuten später und ist die Bahn, die an meinem Startpunkt 45 Minuten später kommen sollte. Um 5,80€ ärmer und ohne Kinderriegel, mit verbrannter Brust und naßem Shirt steig ich ein. Bin fix und fertig. Schwitze wie nach 1 Std Laufband.
Ob ich für heute Urlaub beantragen soll?

Kaum im Büro angekommen, muß ich auch schon wieder los.
Schließlich hab ich um 11h einen Termin beim Arzt. Also weiter gehts.
Kommen Sie, kommen Sie, kommen Sie... wer hat noch nicht, wer will nochmal?
Oh, wieder an der falschen Seite runtergegangen. Schnell rüber. Trapp trapp trapp. Bahn verspätet sich um 10 Minuten. Habe Hunger. Trauere dem Kinderriegel hinterher. Ob ihn jetzt gerade jemand genüsslich ißt? Ach quatsch, ein kleiner dicker Junge mit roten Bäckchen schlingt ihn ohne zu beißen und genießen einfach runter. Also ich hätte den Riegel mit Respekt und Achtsamkeit gegessen. Ich gehe heut abend an dem Kiosk vorbei und hole mir mein Riegel zurück.

Trotz Termin warte ich beim Arzt eine Stunde.
Rufe wieder im Büro an, checke die Lage.
Judy hat mittlerweile einen neuen Job: mein Telefondienst.

Während ich rede, knackt etwas. Ich gucke hoch, was ist das?
Springe nach hinten. Ein Riesenast mit pieksenden grünen Kastanien Igelchen fällt genau 1 Schritt vor mich.

Eine ältere Dame sagt: " Da hamm Se aber Jlück jehapt junge Frow."

Komme um 12.15h im Büro an.
Fertig von dem Morgen muß ich erstmal Pause machen.
Oh... habe heute wohl Laktose Intoleranz.
Verbringe den Nachmittag auf dem Klo.

17Uhr mittlerweile. Alle Kollegen scheinen weg zu sein.
Na dann fang ich doch mal an.

Der Tag hatte aber auch eine gute Seite: Ich habe seit einem Monat nicht mehr so gelacht wie heute.
Oh, 17.30h schon. Na dann.... Feierabend.

Ach ja, es kam noch besser: Mein Auto wurde abgeschleppt.

Donnerstag, 9. Juni 2011

minibebic empfiehlt:




Eine Ente auf der Reise zu sich selbst. Sie sucht und findet sich selbst und lernt dabei das Leben kennen. Auf ihren Reisen lernt sie, sich selbst zu lieben. Zwei wunderschöne und philosophische Märchen. Lieben, was ist. Es erfüllt mein Herz beim Lesen. Und heilt.

Dienstag, 7. Juni 2011

Und...

... was machen Sie so beruflich?

Marie: "Ich bin aktive Sterbebegleiterin.
Ich ermutige Menschen, die sterben wollen es zu tun.
z.B. Weihnachten an der Brücke, da will ein junger Mensch runterspringen.
Ich singe mit ihm dann Weihnachtslieder und feuere ihn an zu springen und somit fällt es ihm leichter, es zu tun.
Ich sage dann sowas wie: Komm, jetzt trau Dich. Dann hast Du es hinter Dir. Tut auch nicht weh, Du spürst ja nichts. Jetzt mach es endlich.
Du wirst sehen, es geht Dir gleich viel besser...."

Aha, sehr interessant.