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Donnerstag, 30. Juni 2011

Bleiben

Kippt Öl auf mein Haupt. Laßt es fließen. Ich brenne. Lichterloh.
Lucien, ich fühlte Dich, hörte Dein Herz, teilte mein Blut mit Dir.
Jeden Herzschlag, jeden Atemzug...
Ich spürte das Leben in mir. Dich und Dein Wesen.
Wenn mein Herz schlug, schlug Deins mit, nur schneller.

Du bist so nah. Ich kann Dich berühren.
Ich kann mit meinen Fingern ganz nah kommen und Dich berühren durch die dünne Haut, die Dich eincocooniert. Du siehst mich, öffnest Deine Augen und lächelst.

Mit mir vereint zu einem Atem, einem Herz, einem Leben.
Ich wollte Dir die Welt zeigen, wie ich sie sehe. Wollte Dir das Leben lieben lehren. Wollte Dich halten, Dir zusehen beim Wachsen, Reifen, wie Du Du wirst und Dein Leben lebst.
Wie ein Pflänzchen, das zu einem Baum wird.

Nicht nur ich hätte Dich gelehrt, Du hättest mich auch gelehrt.
Das Leben, das Lieben.
Du hast mich ausgesucht. Du warst es auch, der gehen wollte.
Sei mir nicht böse, aber ich kann Dich noch nicht gehen lassen.
Zoe auch nicht. Die Trauer ist mir. Und außer ihr habe ich keinen Trost.
Seitdem schmecken sogar Melonen nach garnichts.

Es brennt, brennt, brennt. Tief. Tiefer noch.
Ich weiß, ich lasse Eure Seelen nicht frei. Halte noch dran fest.
Gebt mir noch ein bißchen Zeit. Ich werde lernen.
Und wenn ich soweit bin, lasse ich Euch endgültig los.
Dann sind Eure Seelen für immer frei.

Aber bitte noch nicht jetzt. Bleibt noch etwas.
Ich brauche Euch so sehr. Mehr als das Leben.

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