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Montag, 29. Dezember 2008

Fähst där Liehpe



Mein liebes Tagebuch,

es ist soweit. In zwei Tagen ist Sylvester, unser Fest der Liebe. Ein ganzes Jahr mit Höhen und Tiefen naht nun dem Ende zu. Inventur gemacht, Bericht abgeschlossen. Roger. Ein neues Jahr mit Überraschungen, neuen Chancen und neuen Höhen und Tiefen steht vor der Tür. Das Glück hat mit der Zeit garnichts am Hut. Es ist ein Tag wie jeder anderer, diese Sylvester, aber nichts desto trotz wünsche ich doch allen für`s 2009 Gesundheit, Wahrheit, Liebe, Geborgenheit, Ruhe und inneren Seelenfrieden. So, haben wir das auch mal geklärt Tüddelchen. Engel hin, Engel her, es liegt nun am Ende alles in der eigenen Hand, Verzeihung Trudi eigenen Pfoten. Also packen wir`s an Männers und Mädels! Machen wir das Beste draus. Ich freu` mich drauf! (Oh Gott, der Spruche meines Geldgebers ist in Mark und Blut übergangen.) Also hep hep hurrah, drei mal Hoch und Zicke Zacke Heu Heu Heu... määäh.

Kisses, Kim.

Dienstag, 23. Dezember 2008

Zu guter Läschzt

Ein Rätsel. Löse es und Pan bringt Dich ins Reich der Elfen und Feen:
Wenn Du willst, auch Trolle und Gnome. Aber nur, wenn Du willst.

"Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.
Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht."


Na?

Real und ität


Ab und an ist die Wahrnehmung dann zu nah, so echt. Es ist nicht nur der Traum sondern alles wirkt so wirklich und nah. Es ist die Wahr-nehmung. So was ist die Realität dann, wenn nicht die Gefühle und Gedanken?

Ist es nicht das, was wir mit den Sinnen wahr-nehmen? Jeder sieht doch die Realität so, wie er es selbst sehen will und nicht so, wie sie wirklich ist. Aber für jeden ist es doch eine andere, nur nicht die gerade jetzige oder die von dem anderen.
Die Realität sagen Sie, sei die Wirklichkeit, das "wahre" Leben.

Wo und wann findet denn dieses WAHRE LEBEN statt?
Wenn nicht in den Gefühlen und der Gedanken- dann wo? Und vor allem- wann?
Da draußen. Wo ist das? Während der Arbeit, in der U- Bahn, bei der Familie, neben Freunden, wenn man alleine ist? Wo ist die Wahrnehmung der Realität als das, was es ist? Überall, ist man doch nur ein Teil von dem. Ein Teil von sich, ein Teil des Ganzen. Wie real bin ich auf der Arbeit? Wie wirklich bin ich bei der Familie? Wie echt bin ich, wenn ich alleine bin? Wissen Sie das wirklich?

Ich habe mehrere Realitäten und sie alle sind wahr eben so wie meine ganzen Ich`s. Mal taucht die eine unter, mal schwimmt die andere in eine Parallelwelt, mal bin ich mittendrin- gleich werde ich auf dem Weihnachtsmarkt sein, oh wie fein. Ich freu mich auf den Geruch vom Fett, immer dieselben selbstgemachten Holzfigürchen, dieselben Hackfressen, den nicht wirklich leckeren Glühwein, und werde sagen: "Na Gott sei Dank Tüddelchen, ist das Jahr bald rum." Prost mein Engel... trotz dem Wissen, daß die Zeit mit meinem Glück nichts zu tun hat und daß kurz vor Ende des Jahres es bei allen drunter und drüber geht (Sinnfragen, Krisen, Was will ich- Sitzungen, Inventur der Seele, Trennung, Leere im Herzchen....)
Das werde ich nicht sagen, denn ich vermeide grundsätzlich Weihnachtsmärkte und auch die Stadt zu dieser Jahreszeit mit den Horden an hektischen Menschen. Wo kommen die alle im Winter plötzlich her?

Wo nehme ich also die Realität wahr? Im Gehirn- im Herzen? Es existiert doch alles in mir.Alles was ist, ist in mir. Ich, Du, meine Welt, meine Wahrnehmung vom Leben und vom Ganzen. Wie bei der Camera Obscura, eine Wiederspiegelung des Bildes, aber jedem das Seine Wahre. Das, was ich sehe, existiert in mir. Mit welchen Augen ich es sehe entscheidet auch, was ich sehe und wie ich es empfinde. Jeder atmet seine eigene Realität. Manche atmen dieselbe.

Das wahre Leben da draußen scheint im Moment: Überfüllte Stadt, Hektik, Ersatzbusse, Streß, Völle, Konsum, Hetze. Fest der Liebe? Geschenk vom Herzen, aus Liebe und nicht weil wir müssen? Ja, wirklich???

Hmm, wollte vom Zuviel- Geben schreiben, mein Thema heute, was mich sehr beschäftigt. Von dem, der zuviel oder Alles gibt und als Dank nichts bekommt. Es ist schon verkehrte Welt. Manchmal dreht sich alles auf den Kopf und wer nicht Handstand kann, der umfällt.

Aber dachte dann an meine Wahrnehmung letzens am Bahnhof. Es war so echt. Es sind 39 Tage her, aber es fühlt sich so gerade eben an. Die Puzzles haben sich nicht mehr geschlossen. Mit allen 7 Sinnen konnte ich es wahrnehmen. Ich kann es nicht mit Worten erklären. Es fühlte sich so Uaaaahhhh whooooogrrrrraaaaar rrrrrrrruuuuuuoooh an. Strudel. Aber kein Apfel.

Montag, 22. Dezember 2008

Was stimmt nicht mit Dir?

Es gab mal diesen Video Clip von Gigi d`Agostino, ist 9 Jahre her. Da läuft ein Mädchen durch New York mit einem Riesen Herzen in der Hand. Es ist ihr eigenes Herz. Sie fährt U-Bahn, läuft durch die Satdt, begegnet vielen Menschen. Ihr Herz in der Hand wird immer kleiner un dkleiner. Dann steht sie an einer Wand und guckt traurig zu Boden. Ein junger Mann kommt vorbei, sieht sie an und fragt sie: "Was ist los? Was hast Du?" Sie sagt: "Es ist wegen meinem Herzen. Es ist zu groß. Ich fühle zu viel." Beide gehen spazieren, gehen in eine Bar, unterhalten sich... Er will sie am nächsten Tag von zu Hause abholen und geht.

Am nächsten Tag steht sie vor ihrer Haustüre. In der Hand ein gigantsich großes Herz, was in der Nacht gewachsen ist. Voller Hoffnung und Liebe steht sie da und wartet auf ihn. Sie ist bereit, alles zu geben. Er kommt um die Ecke und sieht sie mit dem Riesen Herzen in der Hand. Sie sieht ihn nicht. Er bekommt Angst und kehrt zurück.... Sie läuft weiter durch NY, alleine. Ihr Herz wird immer kleiner.

Schöner Clip war das. Bei mir wäre das Mädchen aus Glas und man könnte ihr Herz sehen und nachher könnte sie ja in ganz viele kleine Stücke zerbrechen. Aber ein Mädchen aus Glas würde keiner ansprechen glaube ich. Und das Lied von Münchener Freiheit "Herz aus Glas" war ja extremely kitschig.

Freitag, 19. Dezember 2008

Das Wort zum Freitag


Ich beende die Woche mit einem Bild von Burne "The Dephts of the Sea" und wünsche Dir mein liebes Tagebuch eine schöne Zeit. Ich gehe gleich hier in Köln zur alten Feuerwache. Dort gibt es einen tollen Dawanda Weihnachtsmarkt und anschließend einen Stummfilm von 1921 über Nanuk, den Eskimo. Mag ich. Eskimos. Filme. Und so.

PS: Im Harry Potter Film, ich glaube, es war der 3.Teil, kamen diese Unterwasser Nymphen vor, die nachher böse, ganz böööhze wurden. Dieses Bild hat mich gerade daran erinnert.

The Wombat


The wombat lives across the seas,
Among the far Antipodes.
He may exist on nuts and berries,
Or then again, on missionaries;
His distant habitat precludes
Conclusive knowledge of his moods.
But I would not engage the wombat
In any form of mortal combat.

Ogden Nash

Nach Weihnachten läuft der Film "Australien" an.
Da dachte ich spontan an Wombats.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Es folgen... die Nachrichten



hihihi, lostisch lostisch trala lalala, bald ist Nikolaus Abend da...

Psyche und Pan


Bin jetzt in meinem Element und muß noch einer meiner Lieblings Gemälde posten.
Ich liebe die Bilder der Prä-Raffaeliten. In diesen Bildern würde ich gerne leben. Zu der Zeit war das Leben zwar hart, besonders für eine Frau, aber ich finde die Romantik hatte da ihre volle Blütezeit. Und die großen Romantiker waren doch meist die Herren... wenn man so überlegt. Keiner malt romantischer und trauriger als Burne, Waterhouse und die anderen Edelmänner. Die sinkende Ophelia, Holofernes mit dem Kopf in der Hand, der Erzengel Gabriel (haben wir ihn wieder. Naja eben nicht).
Wobei dieser Pan mehr einem Russen aus Kaukasus ähnelt.

Die Toteninsel


von Arnold Böcklin wurde mehrmals neu gemalt, übermalt... Niemand weiß, welches die erste Version ist. Ich finde es wunderschön und vor einem der vielen Versionen stand ich mal in Berlin. Ich bekam Gänsehaut. Vor kurzem habe ich "Die Alchimistin" gelesen und da kommt eben diese Insel vor. Es paßt so schön zu der Jahreszeit finde ich.

Zur seelischen Inventur Angusch! Das Jahr neigt sich seinem Ende. Aber an sich ist es nur ein Übergang von einem Tag auf den nächsten. Heute 31.12. Morgen 1.1. So what?
Nix Vorsätze, nix Spontan- Depression weil Inventur hat gezeigt, daß.... seelischer Minus unterm Strich. Ach so`n Quatsch.

Harold and Maude



Wunderbar der Film. Einfach Kult. Ich könnte es mir hundert Mal angucken.
Mache ich in der Regel ja meistens auch. Amelie habe ich jetzt schon 16 Mal geguckt, aber immer nur peu a peu... also zählt es ja nur die Hälfte.

"Soll ich dich nach Hause fahren?" "Aber das ist doch mein Wagen!"
"Dein Leichenwagen?"

"Viele kleine Jungen haben das Bedürfnis mit iher Mutter zu schlafen. Was mich aber verwundert ist, dass du das Bedürfnis hast mit deiner Großmutter zu schlafen."

"Was macht dir wirklich Spaß? Welche Betätigung vermittelt dir ein Vergnügen, das du bei anderen Betätigungen nicht verspürst? Was findest du befriedigend? Was gibt dir eine besondere Befriedigung?" - "Ich gehe zu Beerdigungen."

"Wieso sagst du das?" "Weiß nicht...weil sie alle gleich sind!" "Aber das sind sie doch nicht! Manche sind größer, manche sind kleiner, manche haben kurze Stengel, manche lange, manchen fehlen sogar ein paar Blütenblätter!
Es geschieht sehr viel Kummer auf der Welt, weil Menschen das hier sind (auf die eine Blume zeigend) und sich behandeln lassen wie das (auf alle Blumen zeigend!)"

"Probiere jeden Tag etwas Neues aus! Schließlich wurde uns das Leben gegeben, um es zu entdecken und ewig dauert`s nunmal nicht."

Harold: "Maude, ich liebe Dich".
Maude: "Das ist so wunderbar, Harold. Geh und lieb noch viele andere."

Wer den...



... Schmerz des Heimatlosen in sich trägt, kann dieses wunderschöne Lied verstehen... und natürlich wer türkisch kann.
Es ist wie es ist, Liebe tut eben weh.
Die Seele kann ohne ihre Tiefen nicht.

Kazim Koyuncu
Der Clip passt nicht so ganz,
aber das ist nicht so schlimm.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Ich bin...

... Katja Epstein. Hammer das Lied. Allerdings sieht die Mutter aus wie die gnädge Dame Katja E. , aber im KK hört es sich immer an wie "Ich bin..."

Die Jungs haben sie nicht mehr alle, und das Video ist so schön bescheuert.
Der eine sieht irgendwie aus wie Ben Stiller, oder?

"Wir tanzen auf den Tischähn- die Stimmung ist beschissähn."

Selbst gucken und hüpfen: Deichkind || Remmi Demmi, yippieh yippieh yeah

One day I will find this song very shitty, but today is not one day yet.

Mein Spruch des Tages

Heute für Dich, ja genau für Dich.

Unsere Liebe ist nicht dem Wesen, das sie uns einflößt,
verhaftet [...] In den Personen, die wir lieben,
folgen wir einem Traum.

(Marcel Proust)

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel



Ich liebe diesen Film so sehr.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Vom Gehen


İşte gidiyorum
Bir şey demeden
Arkamı dönmeden
Şikayet etmeden
Hiç bir şey almadan
Birşey vermeden
Yol ayrılmış, görmeden gidiyorum

Ne küslük var ne pişmanlık kalbimde
Yürüyorum sanki senin yanında
Sesin uzaklaşır her bir adımda
Ayak izim kalmadan gidiyorum

Gerdiğin tel kalbimde kırılmadı
Gönülkuşu şarkıdan yorulmadı
Bana kimse sen gibi sarılmadı
Işığımız sönmeden gidiyorum


Kazim Koyuncu... was für eine Stimme,
welch schöne Lieder. Leider ist er mit 33
schon gegangen. So lebe in Frieden.

Vom Nicht Erinnern



Rekonstruktion funktioniert nicht. Rauf und runter gefahren, auch stehen geblieben. Alles weg. Der Duft in der Nase, den ganzen lieben Tag lang. Dunkelgrün wie der Regenwald. Caddy... Ach der Schal.
Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden?
Ich wollte immer vergessen, aber diesmal will ich mich erinnern, aber es ist alles weg. Ich sollte nach 2046 reisen, aber dieser Zug fährt hier nicht vorbei.

Engel, vom Himmel gefallen und ebenso schnell wieder weg. Was hat er verkündet? Eigentlich nur ein Versprechen. Für Dich da. Immer. Versprich es mir!
Nicht loslassen. Atmen. Ruhe.

Da bin ich, stehe und schweige in der Gegend rum. Ich war nie weg, habe mich nur versteckt. (Oh Gott, das dove Lied von M.M. Westernhagen)
Nein, ich suche nicht. Ich finde nicht. Ich erinnere mich nur. An einen Bruchteil.
Aber die Wunde heilt die Zeit und irgendwann ist es egal, ob das Bild verschwommen ist, bruchstückhaft, mit fehlenden Puzzle- Steinchen oder ganz. Das spielt dann keine Rolle mehr. Das ist noch nicht alles. Aber das ist auch gut so.

Auch im Chaos gibt es ein Ankommen bei sich.
In mir still schweigend. Leise wie ein Fluß, der die Nacht durchströmt.

Allaha emanet ol!

PS: Ich habe den Film übrigens in Deutschland gefunden. Es ist super. Wir sind damals vor 6 Jahren extra nach Brüssel dafür gefahren und saßen dann zu zweit drin. Auf Dänisch mit französischem Untertitel.Obwohl ich nichts verstanden hatte, war ich gefesselt von dem Film. Ach ja, es heißt RECONSTRUCTION.

"Wenn ich Dein Traum bin- dann bist Du mein Traum." sagt er zu ihr in der Bar und sie gehen. Dann dreht er sich um. Sie ist weg. Er kommt in eine andere Bar. Sie sitzt und raucht. Er geht zu ihr, fragt sie ob sie nicht mitkommt. Sie fragt ihn, wer er ist. Er sagt ihr, daß sie sich lieben, schon immer und er will sich endlich verabschieden, ihr Lebe wohl sagen, doch vorher müssen sie gemeinsam gehen... dann gehen sie raus. Er dreht sich um und sie... schaut es Euch an!
Und nicht vergessen- es ist nur ein Film. Aber es schmerzt trotzdem.

Vom Lieben

"Verloren ist alle Zeit, die wir nicht liebend verbringen."

Aus einem toskanischen Kochbuch. Von wo nach wo?!?

Vom Herzen

Hat mir eine liebe Freundin heute gemailt. Ich finde es soooo eine schöne Geschichte. Danke annini...

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er
das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte
sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen
Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie gaben ihm Recht, es war wirklich das
schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und
prahlte noch lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte:
"Nun, Dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines!" Die
Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es
schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke
entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig
und es gab einige ausgefranste Ecken...genau gesagt... an einigen Stellen waren
tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten den alten Mann an: Wie
kann er behaupten das sein Herz schöner sei?

Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und
lachte:
"Du musst scherzen", sagt er, " Dein Herz mit meinem zu
vergleichen. Meines ist perfekt und Deines ist ein Durcheinander aus Narben und
Tränen." "Ja", sagte der alte Mann, " Deines sieht perfekt
aus, aber ich würde niemals mit Dir tauschen. Jede Narbe steht für einen
Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines
Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres
Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke
nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze. Denn sie
erinnern mich an die Liebe, die wir teilten.

Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der
Andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat.
Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal ein Risiko einzugehen.
Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie
erinnern mich an die Liebe, die ich für diesen Menschen empfinde.
Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden.
Erkennst Du jetzt, was wahre Schönheit ist?"

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen. Er ging
auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten Herz und riss ein Stück
heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Dieser nahm das
Angebot an und setzte es in sein Herz.
Er nahm dann ein Stück seines alten Herzens und füllte damit die Wunde in des
jungen Mannes Herz. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder
hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je
zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in seinem Herzen fließen.
Sie umarmten sich und gingen weg.
Seite an Seite.

Narben auf dem Körper bedeuten, dass man gelebt hat....

Narben auf der Seele bedeuten, dass man geliebt hat...

Montag, 15. Dezember 2008

Das Wort zum Montag

Aha, jetzt kapier ich es. Arog ist die Fortsetzung zu Gora und weil er 1.000.000 Jahre zurück versetzt wird, ist es Gora andersrum: Arog. Ach Männoh, sag doch gleich.
Aber ich fand Gora trotzdem besser. Die Popcorn hätten mehr Zucker vertragen.

Naja, wie dem auch sei. Der Spruch des Tages: Lebe glücklich lebe froh wie der Mops im Haferstroh. Aus meinem Posiealbum von Nicole H. aus Eilendorf, 1987. Was Nicole jetzt wohl macht? Ob es ihr gut geht? Wie sieht sie wohl aus?

Habe im Zug an drei Hauptthemen gedacht, die mich in dem Moment beschäftigten. Muß ja abstrahieren. Aus der bunten Suppe, den Grund- der Fond? - das Fleisch? filtern. Raus hat man die Substanz, die Basis. Also meine Basis (oder Fleisch-) Gedanken heute im Zug waren:

1. Hauptzeit in Deutschland von 8-18 Uhr (Arzt,Apotheke,Bank,Versicherung,Einkaufen)
2. Eltern erleben die Hektik der Kinder
3. Selbstdisziplin und die Selbst- Aufgabe von so einigen Frauen

Hmm yamm yummee was noch? Nein das war`s, dann kam schon Köln Hauptbahnhof. Jetzt ist ja die Fahrtzeit um halbe Stunde kürzer als vorher.
Na Holler die Waldfee, Gott sei Dank. Länger ertrage ich die Doofnüsse nämlich nicht.

PS: Kartoffelsalat ist lecker.

Freitag, 21. November 2008

Neuer Augenwinkel



Es auch mal aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen. Einen zu wiederspiegeln und mit der Wahrheit zu konfrontrieren, auch wenn diese manchmal hart ist. Dafür liebe ich meine Freunde. Für die Wahrheit.

Und jetzt kann ich über "Erzengel Gabriel und die Wanderhure" ein schönes Buch schreiben, vielleicht sogar ein lustiges statt ein Trauriges vom Schmerz und Bitterkeit. Dann kommt noch die Tochter des Wassermelonenkäufers oder die Anatolierin.

Stimmt Marie, warum soll ich eigentlich immer traurig sein? Kant sagte mal, am Ende hat der am meisten gelebt, der am meisten gefühlt hat. Dann bin ich heute nicht 31, ich bin 131 Jahre alt. Ich kann es auch mal annehmen, als das, was es ist und gut in Erinnerung behalten, es genießen und mich dran erinnern... statt in Tagträumerei, in eine fiktive Parallelwelt abzutauchen und sobald ich mit der Realität konfrontiert werde, ein trauriges Gesicht machen, mich zurückziehen und in mich rein leiden.

Tauchen kann ich am besten. So schön in ganz tiefe Gewässer, dunkel, fast schwarz, ohne Licht und ohne Ausweg. Immer im Kreis schwimmen, paddeln, peitschen, zappeln, sich quälen, nach Luft ringen, Wasser treten, Wellen schlagen... unter der Decke. Dann Licht, Höhle, Energie, Luft, Wärme, frei, bunt, Vielfalt von Farben, Formen und Eindrücken und ganz weich und sachte, ruhige Gewässer, frei nach oben.

Widersprüchig? Nein, lebendig.

Vom Fühlen



Wieder zu spät, aber das ist mir jetzt egal. Bald wird sich das wieder einpendeln.
Dann stehe ich also eben bei Starbucks, will ein Cafe latte holen und da stehen beide neben mir. Der Erzengel Gabriel hoch Zwei. Der eine, zu meiner rechten, der gleiche Mund, das gleiche Dunkelgrün der Augen,

grün wie der Regenwald, wenn man sich an den Bäumen hochzieht, über den ganzen Regenwald blickt, rieeesengroße Regentropfen einen treffen und... man sich einfach hängen lässt. Was macht sie da? Sie hängt nur ein bißchen in der Gegend rum. Ist sie tot? Nein, sie ist glücklich.

Also der eine, nur 12 Jahre älter und in Barbour Jacke und Yacht- Schuhe in braun... und lächelt mich an. Der andere, jünger, die gleichen Haare, schwarz mit weiß drin und der gleiche Mantel. Hihi denke ich nur, es gibt ihn also mehrmals.

Dann nehme ich mein Cafe latte, schaue beide an und gehe glücklich raus-
in den Regen. Es stürmt etwas, der Regen klatscht mir ins Gesicht und mein neuer Glücks- Mantel baumelt sich zu einer Kugel auf. Das ist der beste Kaffe, den ich getrunken habe. Es ist ein tolles Wetter und ich fühle, daß ich lebe und liebe. Und fühle mich wunderschön.

Freude heiße ich und das ist meine Berufung: Freude fühlen, glücklich sein, glücklich machen. Jawollsky Roborowski. Nicht immer Flucht in die Einsamkeit - in sich.
Nur im Leid, im Schmerz und in der Freude fühlt man doch, daß man lebt. Alles andere ist Stillstand und Leere. Angst, zu sein. Angst anders zu sein, Kontrolle zu verlieren, keine Sicherheit uaaah Angst, deshalb anpassen, ducken, manipulieren, nicht loslassen, Gefühle unterdrücken, seine wahre Identität unterdrücken, bloß nicht auffallen... Wofür?

Das Universum liebt mich- heute hat sie mich das fühlen lassen. DANKE!

Donnerstag, 20. November 2008

Hat geklappt, yuppieh

Von wo nach wo

Irgendwie mußte ich bei "Alles glänzt neu" an Rio Reiser mit Ton, Steine Scherben denken. Auch wenn das zwei Paar Schuhe sind (sagt man das so?)
Und wenn man alles kaputt gemacht hat, kann man ja alles wieder neu machen.
Also für mich hängen die beiden Lieder irgendwie zusammen.

Hmm und jetzt fällt mir Fight Club ein. "Wenn Du alles verlierst, hast Du die Freiheit alles zu tun..." Hi Tyler. Wie geht`s altes Haus? Scheiß doch drauf. Bau Dir ein Neues.

Aber ich mag garkeine Häuser bauen. Dann hat man es gebaut und ist umgeben von vier Wänden wie in einem Gefängnis oder goldener Käfig (etwas romantischer).
Lieber mit VW Bus durch die Welt reisen, Spuren hinterlassen, Menschen sammeln, alte Menschen, Kinder und Tiere glücklich machen, etwas für die Erde tun,
Bäume pflanzen, etwas be-we-gen. Watt will ich mit `nem Scheißhaus?

Da sang also der Rio... in Eilendorf bei der Höhle:

"Radios laufen, Platten laufen,
Filme laufen, TV's laufen,
Reisen kaufen, Autos kaufen,
Häuser kaufen, Möbel kaufen.
Wofür?

Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Züge rollen, Dollars rollen,
Maschinen laufen, Menschen schuften,
Fabriken bauen, Maschinen bauen,
Motoren bauen, Kanonen bauen.
Für wen?

Macht kaputt, was euch kaputt macht!

Bomber fliegen, Panzer rollen,
Polizisten schlagen, Soldaten fallen,
Die Chefs schützen, Die Aktien schützen,
Das Recht schützen, Den Staat schützen.
Vor uns!

Macht kaputt, was euch kaputt macht!"

Rio Reiser, Ton Steine Scherben

Mittwoch, 19. November 2008

Aderlass und Seelentrost

Lamb - My angel Gabriel

I can fly
But I want his wings
I can shine even in the darkness
But I crave the light that he brings
Revel in the songs that he sings
My angel Gabriel

I can love
But I need his heart
I am strong even on my own
But from him I never want to part
Hes been there since the very start
My angel Gabriel

Bless the day he came to be
Angels wings carried him to me
Heavenly
I can fly
But I want his wings
I can shine even in the darkness
But I crave the light that he brings
Revel in the songs that he sings
My angel Gabriel

Tja, das ist dann wohl eben so, nicht?

Freitag, 7. November 2008

La Papa Verde

Die grüne giftige Kartoffel hat gestern abend den Musikbunker gerockt.
Angusch und ich haben als treuester Fanclub aus Köln uns auf das vorstehende Gedränge in der Menge vorbereitet. Jede Menge Pommes mit frischen Zwiebeln von Memos Pizza gehörten dazu.

Was wir bekamen, war ein Privatkonzert vom Feinsten für uns alleine und 18 weiteren Papa Verde Anhängern. Die fehlenden Fans haben Angusch und ich einfach ergänzt. Wozu hat man seine multiplen Persönlichkeiten dabei?

Die sympathische Anette mit den Jungs waren trotz wenig Publikum super gut gelaunt und haben von der ersten Sekunde bis zum Schluß jede Menge Spaß gehabt und ein tolles Programm inklusiv Tzu-ga-bä präsentiert.

Angusch und ich haben sofort angefangen zu tanzen, Springen, Polka, Legomännchen- Tanz, Pogen (Paß auf mein Rheuma auf, tue nur so als ob), Headbanging (Schnell Frisur korrigieren) auf tiefgründige, eigentlich traurige Texte (Hartz 4, Tellerwäscher...) mit Gute Laune Melodien aus Mestizo, Latin, Ska, Funk & Reggae. Es war so ein Whoooooooooho Gefühl.

Ein toller Abend war`s. Wir sind geflogen, waren leicht wie eine Feder und alles Andere war vergessen, zumindest bis Mitternacht.
Aber ein Lächeln hatte ich auf dem Gesicht, bevor ich in den Schlaf fiel.

Und dann träumte ich von unserem Schnee- Urlaub in den Bergen Polens, wo einst Adam Malisch Ski fahren lernte. Und die unvergleichlichen Stunden auf diesem weißen Berg mit 1,35 Meter hohem Schnee. Ach Angusch, war das einmalig!
Danke Freundin


Josué Avalos: Gesang, Gitarre
Augusto Stahlke: Schlagzeug
Jonas Bareiter: Bass
Fernando Ugarte: Gesang, Gitarre
Pablo Giw: Gesang, Trompete

Donnerstag, 6. November 2008

Balsam für die Seele

Ayrilik

Duracagim burada
Gidisini seyredecegim
Kipirtisiz, sakin gibi görünecegim
Kavgasiz olacak, firtinasiz olacak
Sacma sapan olacak
Organlarim birbirine vuracak
Arkandan sessiz bakacagim
Ben yine salagim diyecegim

Gönlüme bir kor düser
Gitme öyle zamansiz
Önce hayaller biter
Yanar külsüz dumansiz

Baharlar hic gelmez
Mevsim hep kis olur
Günlerime günes dogmaz
Hislerim uyur

Dilimden hic düsmez
Adin hasret olur
Yüregimde sizi dinmez
Gülmek güc olur

Ayriliklar yara acar yara üstüne
Yagmur aglar sensizlige ic cekisime
Sensiz olmaz bu yerlerde dünya dar olur
Eger gidersen bu aska cok yazik olur

Gittin hayaller yandi
Kül yok duman yok
Hic hic birsey yok.

Soner Arica/ Okan Bayülgen

Dienstag, 4. November 2008

Raut und Krüben

Lange ist es her. minibebic fehlt die Inspiration & sie ist nicht wirklich motiviert, etwas zu schreiben, und wenn doch, dann wäre es eh nur trauriges. Das ist dann eben im Moment so. Es ist weder gut noch schlecht sondern so, wie es ist. Es ist das, was es ist. Die Wahrheit.

Eigentlich ist alles ok: Umzug steht vor der Tür, neue Möbel müssen her, Hölzer und Farben werden ausgesucht... die gerne umziehende minibebic ist in ihrem Element. Alles prima, alles wunderbar. Hmm, was ist also nicht in Ordnung? Tja, das Seelenleben. Das Ich in mir ist traurig.

Ich habe etwas verloren, bevor ich es wirklich hatte. Ich habe es selbst weggeschubst... und jetzt hätte ich es gerne wieder, aber es ist zu spät. Ich war zu ungeduldig, zu sehr ohne Plan und Ehrgeiz, zu sehr angstbesessen. Keine Taktik, keine Berechnung, alles sollte doch freiwillig geschehen. Das geplante, unberechenbare, manipulierende und ehrgeizige lehne ich ja 1000% ab. Es ist nicht meine Welt. Ich fliege lieber.

Glasklar liegt es vor mir, aber ich erkenne es nicht. Und wenn ja, dann will ich es eh nicht ändern, noch nicht. Man braucht nunmal seine Dämonen. Es ist ja meins, noch halte ich dran fest. An der Angst, an der Erinnerung, den Knopfaugen, an dem Schmerz, das Leiden und die Sehnsucht- an der Sucht. Nein, ich bin doch nicht Salome; ich will nicht den Kopf auf einem Silbertablett. Ich will das Ganze eingelegt in Formaldehyd.

Schöner als der Mond, die Trophäe der Sammlung und Krönung aller... werde ich dann denken und ganz weit in die Ferne blicken. Vielleicht kullert auch die ein oder andere Träne den Berg herunter ins Tal und bildet einen Fluß. Und es regnet ununterbrochen. Aus dem Fluß wird ein Meer. Vielleicht kommt dann tiefe Reue und ich werde sagen: "Ich bin ein Idiot, ich habe wieder alles falsch gemacht." Aber dafür ist es dann zu spät. Es gibt keinen Trost für mich.
Und letzten Endes: Bleibt Feuer nicht Feuer? Und bleibt Wasser nicht Wasser?

Ich weiß ja garnicht woher das kommt, das mit den schwarzen Knopfaugen, aber ich scheine es ja sehr präzise durchzuziehen: Inszenierung eines Dramas nach dem 5 Akte Prinzip ohne Retardation; um den Vulkan herum tranzen, ganz nah am Krater, aber nie reinspringen- aus Angst, ich könnte mich verbrennen. Frei wie ein Vogel fliegen, Angst in ein goldenes Käfig eingesperrt zu werden, aber dann eben in diesem Moment doch diese Geister hervorrufen. Immer im Bewußtsein dessen. Die Geister, die ich rief; sie kamen... und blieben.

Vielleicht will ich mich ja nur in meinem manifestierten Gedanken & Überzeugung bestätigt fühlen, es beweisen und letzen Endes Recht haben. Das wäre eine Angelegenheit der irdischen Welt und ja, primitiv. Würde ich vergeben, weil nichts zu vergeben da wäre, dann wäre ich in der göttlichen Wahrheit und alles wäre, wie es ist, ein Werk des göttlichen Plans und gut so, wie es ist. Ich würde das Vollkommene daran erkennen und wachsen... jeden Schritt meiner Metamorphose positiv annehmen und dann als ein wunderschöner Schmetterling fliegen.

Ruhe in Dir selbst... würde ich dann sagen und den Frieden fühlen. Wenn, ja wenn.
Ach heute muß niemand minibebic verstehen, ist mir auch egal.
Mich muß immerhin nur mich verstehen. Namaste.

Freitag, 10. Oktober 2008

A new star is born

minibebic ist Vodka. Dabei trinke ich garkein Wutcka. Meine Nichte, die mich oft bebicka nennt, dachte erst, ich hätte es selbt auf das Foto geschrieben.
Guck, hab ich nicht: www.babickavodka.com

Warum...

...guckt sie nur so traurig? Wieso denn bloß? Erzähl mal Püppchen, was stimmt nicht mit Dir? War der Puppenmacher etwa blind? Bist Du manisch-depressiv?
Die Schwester von Angela? Was sollte geschehen, damit Du wieder lachen kannst? Hmmm...

Trudi meets Trudi

Das ist Pappmaché-Trudi in "FastEchtGröße". Trudi und die Kinder mögen sie sehr.

Britischer Humor





Hmm ja gut, ich weiß, es ist schon ein klein wenig vulgär,
aber ich fand das Buch lustig. Und Trudi wollte freiwillig die Bilder "ergänzen".

PS: Das Buch gibt`s auch bei Urban Outfitters. Toller Laden: Flohmarkt Atmosphäre, Mix&Match Total und gute Musik.

Jingle Bells





Die Kaufsucht hat Trudi voll erwischt. "Shop till you drop" war ihr Motto auf der kurzen Reise. Ganz Carnabystreet war nicht mehr sicher vor unserer Trudi. London war auch sehr in weihnachtlicher Stimmung wie man sieht. Überall Glöckchen und Tannenbäumchen. Am Abend fiel sie dann in Ohnmacht vor lauter Sucht und Futterneid. Poor dear...
Wir hatten auch ein klein wenig Übergepäck. Aber der Lufthansa Mensch am Schalter war very amused und wollte uns first class anbieten "on the plane, for fresh air." I like british people darling.

Trudi meets people in London



Trudi hat wieder mal nice people auf ihrer Reise kennengelernt. Ihr gefiel ganz besonders die hübsche Verkäuferin von Urban Outfitters mit ihrer tollen viktorianischen Frisur und 80er Jahre Angorapulli. Damit es auf unserer Seite nicht ganz langweilig wird, ein kleines Such Spiel. Wo hat sich Trudi bloß versteckt? Kannst Du sie finden? Uuund, wo hat sich die Maus versteckt?

Dienstag, 30. September 2008

Wohnung gefunden!

Als ich die heutige Wohnung über Google Maps sah, fühlte ich es irgendwie: Das ist sie!
Und das war sie dann auch. Mit Auto nah zum Bahnhof und trotzdem mitten im Grünen, umgeben von Wald, Wiese und Feldern. Zwei Wände bestehen komplett aus Glas, also freie Sicht in die Natur. Nebenan zwei Bauernhöfe mit vielen Tieren auf der Weide... und sonst nichts. Das ist genau das, was ich im Moment gesucht habe, tolles Gefühl es gefunden zu haben.
Meine Freundin Marie hatte sie mir aus der Zeitung eingekreist und ich bekam für heute Abend bei der Vermieterin einen Besichtigungstermin. Eine nette Dame.

Ich bin schon oft in meinem Leben umgezogen und mittlerweile Profi im Einpacken, Umzug mit der Polen Connection (und ihrer Anführerin Oberst Angusch) und Einzug ins neue Heim. Bei jedem Umzug sinkt die Anzahl der Umzugkartons, immerhin. Komme mir schon vor, wie eine Kleinstadt Nomadin, von einem Dörfchen ins nächste Dörfchen, paar mal Städtchen zwischendurch. Aber "normal" konnte ich noch nie wohnen. Die Wohnungen mussten schon was Ausgefallenes, etwas Besonderes haben...

Ein Altbau mit Geschichte (und feuchtem Bunkerkeller mit Wasser bis zum Knie, au ja), Gipsstuck von 1800 (langsam einstürzend), besonderer Parkettboden (langsam tiefsinkend), achteckiges Häusschen mitten im Wald (mit Igeln und Maulwürfen zu Besuch) und immer viel Grün drumherum. Ich liebe die Farbe Grün. In der Stadtwohnung war alles zwar sehr nah und praktisch, aber auch voll, laut und hektisch. Ich brauche den mal wilden mal zarten Wind um die Ohren, Bäume, die bei Sturmregen nur so wackeln und im Frühjahr erblühen, Kühe auf der Wiese, Stille auf der Strasse, als wäre jeder Tag Totensonntag und den Duft der Bäume und Wiesenfelder... und meine Ruhe.... Silencio.

Aber jetzt müssen Trudi und ich nun wirklich unsere Koffer für morgen packen.
London we kommen...

Kinetische Skulpturen

Kunst am Ring: Wenn man vom Hansaring zum Köln Hauptbahnhof fährt und auf der linken Seite im Zug sitzt, sieht man auf dieser Seite unten einen Platz mit Grafitti, altem Bus, Autoteilen, Schrott und vielen Skulpturen, sowie Kunst an der Wäscheleine hängen. Bekloppt denke ich jedes Mal. Dann bin ich mal auf die Homepage von dem Herrn draufgegangen. Interessant findet minibebic.

Montag, 29. September 2008

Abenteuer Bahnfahrt

Angekommen am Kölner Höwptbähnhöf hole ich mir erstmal überteuerten Cappucino und ein Tomaten Mozarella Sesambaguette, meine Lieblingssorte. 
Dann erwischt mich die Sarah hinten am Schulterblatt. Ich natürlich, sofort erstmal leidend von meinem Horror Trip nach Merzenich erzählt. Sie will mir als Trost eine Schoki vom Automaten ziehen. Merkt dann aber, dass sie kein Geld dabei hat. Also zieh ich ihr eine Schokowaffel und sage noch: " Das mag ich selber garnicht." Der Automat klemmt diese Schokiwaffel ein und es hängt da, wenige Zentimeter von seinem Glück entfernt. Also ich wieder 50 Cent rein und zieh mir eins von diesen wunderbar leckeren Waffeln. Mmm, lecker und sie sind auch so schön hell, fast weiß. Aber nicht abgelaufen. Murphy, ich erwische Dich irgendwann Freundchen. Dann gibt`s Hackfleisch. Oder Gulasch. 
Dann kommt der Rappelzug oder Bimmelbahn angerollt. Innen voll mit quiekenden quakenden Kindern und Menschen. Die Türen sind für jeden schwer zu öffnen. Drei junge afrikanische Mädchen möchten in Eschweiler aussteigen, jedoch sind sie zu spät. Sarah hilft ihnen noch, die Türe aufzukriegen, aber der Zug rollt schon. Die kleinste springt raus und Sarah hält die anderen zwei davon ab; der Zug rast schon mit gefühlten 280 km/h (In Blogs darf man ruhig ein klitzekleinwenig übertreiben) Die Mädchen schreien "Wir müssen raus, wir müssen raus." Die andere kleine schreit "Springt raus, springt raus." 
Dann an der nächsten Station helfen alle den hoffnungslosen Mädchen, erneut die Türen aufzumachen. Das interessante ist, die Türen gehen auf beiden Seiten sowohl links als auch rechts auf. Sarah immerzu:" Das darf normalerweise gar nicht sein." Und ich rufe noch "Ihr müsst rechts aussteigen." Tja, dann entpuppt sich rechts doch als falsch, aber eine ältere Dame lotst sie dann doch nach links zum Ausgang. Ich hatte die Haltestellen verwechselt, ups. 
Das passiert dann noch einer Frau, die erst aussteigt und dann schnell zurückspringt. Als wir ankommen, atmen wir endlich alle auf. Eine Frau schlägt ein Kreuz (sagt man das so? Ich schlage ja keine Kreuze, nur Purzelbäume.... obwohl jetzt auch nicht mehr. Ich habbet im Kreuz.) Wahrscheinlich sitzt das kleine Mädchen immer noch an der ersten Haltestelle und wartet auf ihre Schwestern, die dann nach 3 Stunden verhungert und verdurstet  ankommen ühühü. Aber ich war schließlich heute auch von 16.30h bis 22.30h mit der Bahn unterwegs. Spannend war`s. Die Bahn kann einen echt immer wieder überraschen. Also langeweilig wirds nie. Ach ja Sarah macht Sachen und die kann man hier bewundern. Ich finde es toll, was Sarah macht.

Where the fuck is Merzenich?

Ich sitze seit fast 40 Minuten an der S- Bahn Haltestelle in dem Örtchen Merzenich. Meine Fingers sind zugefroren. Ausser einer Packung Kaugummi habe ich nichts Essbares dabei und so langsam sinkt mein Blutzucker auf 0. Merzenich, ja wo liegt denn nun Merzenich? Habe mir die Wohnung im Nachbarort angeguckt, die Vermieterin hatte schon Angst wegen Ausländerin am Telefon, aber als sie mich sah und mit mir redete, fanden sie mich ganz entzückend und wollten mich sehr gerne als Mieterin haben. Kenn ich sehr gut das Phänomen, am Telefon Angst "Wieee heißen Sie? Alkaida?" "Ja Omma, Alkaida, 12 Geschwister habe ich auch. Die sind Schläfer, schlafen und wohnen dann alle in den 35qm mit mir." Dann, wenn die älteren Herrschaften mich sehen und er-leben: "Sie sind aber freundlich, eine ganz feine Dame. Ich bin begeistert von Ihnen." Ich kann es niemandem übel nehmen, wirklich nicht. Es gibt nun einmal Vorurteile gegen den, der anders ist. Man sollte sie einfach benennen, Beispiele nennen und dem anderen, die Chance geben, dazu etwas zu sagen oder zu zeigen: Wir können auch anders. Wir sind nicht alle gleich. Oder man pflegt weiterhin seine Vorurteile und findet, was man sucht. Ich kann im Ostviertel nur Assis sehen, ich kann aber auch interessante Menschen sehen, je nachdem wie ich gucke, was ich sehen will. That`s all.

Die Wohnung war leider vom Vormieter ziemlich übel zugerichtet und da steckt viel Arbeit drin. Mal gucken, muss ich noch drüber schlafen. Naja wie dem auch sei, dann also nächster Besichtigungs- Temin in Merzenich. Denke noch, ja toll eine Wohnung mitten im Grünen, drumherum Felder, Wiesen und Wald. Der Zug verspätet sich, die S- Bahn hat eine kaputte Türe, so dass ich ca. 40 Minuten spät dran bin, es dunkel ist und ich nichts mehr sehe. Nachtblind halt. Habe mittlerweile die Maklerin schon dreimal aufs AB gesprochen. Meine Leiden wird sie aber erst morgen früh sich anhören und die Augen wahrscheinlich verdrehend sagen: "Ausländer, immer diese Lügenmärchen." Hätte ich doch mal ihre Handynummer genommen, aber im Moment reagiere ich allergisch auf Handys. Andere Geschichte. Der letzte Bus ist um 18.09 schon abgefahren. Tja, zwei Stunden zu spät was Tüddelchen. Und ich denke nur, Verdammt, du bist in einem Scheiß Kaff gelandet. Was soll ich denn hier?

Also zurück zur S- Bahn Haltestelle. Next S- Bahn in 40 Minuten nach Köln um dann von da aus mit dem Zug zurück nach Hause zu fahren, so um 22.30h dann im Home sweet Home.
An solchen Tagen möchte ich Murphy erschiessen. Wenn es schief gehen soll, geht es schief. Blöder Sack, dieser Murphy.
Vor Hunger ausgemergelt und vor Kälte am zittern sehe ich mich um- in diesem Merzenich. Weit und breit nur Felder. Rein garnichts was an eine Menschenseele erinnert. Denke nur Merzenich ist ja voll scheiße. Rufe meine Freundin Tatjana an, die in der Nähe wohnt und klage über ihr Nachbarort, "Where the fuck is Merzenich?" fragt sie und ob das gute Örtchen überhaupt auf der Karte zu sehen sei. Also ich finds schööön hier, nur leider sehe ich ja nichts im Dunkeln.

Dann reden wir über die Spezies Mann, unser Lieblingsthema. Sie ist der Meinung, dass Männer die Frauen wie Marionetten behandeln und manchmal einfach nur pipimanngesteuert sind und die Frau, die sich selbst anscheinend wertlos sieht, macht und tut und alles für den Mann. Ist froh, wenn er sie mal nett streichelt, ihr mal da ein Rösschen, da netten Spruch gibt und wundert sich nachher warum er sie betrügt oder sie verlässt. Ich nur nebenbei Hey Merzenich ist ja garnicht so doof. Ja ja die Frauen sind`s ja selbst schuld stellen wir dann auch fest. Dieses doofe Beuteschema, immer den gleichen Typen auszusuchen, der einen verletzt, was man vorher eigentlich schon wußte, nischt? Weil wir es zulassen, und uns die Liebe nicht selbst zu geben in der Lage sind. Erziehung spielt da eine große Rolle, sagen wir dann denk ich nur nebenbei Mensch ist Merzenich wunderschön. Ich habe mich schon dran gewöhnt. Kuschelig ist es hier und so gesellig. So langsam kommen dann grummeln aus meinem Bauch und ich spüre einen leichten Schwindel, ich schnell Kaugummi in die Kiemen geschoben, kau kau kau und Tatjana koch koch koch, für den Freund, der von der Arbeit zu ihr nach Hause kommt. Ich beende dann mal unser interessantes Gespräch.

Oh die S- Bahn kütt, Moment.
So sitze im Warmen, ich denke gerade daran, wie schön es wohl ist, in Merzenich zu wohnen. Ich sollte morgen vielleicht wieder versuchen, die Wohnung zu besichtigen. Ja, das mache ich. Aber nicht um 19h, wie wäre es mit 17.45h? Dann erwische ich noch den Bus.
Merzenich, ich komme. Ich gebe Dir und mir eine zweite Schonze.
I LOVE MERZENICH.

Der Kürbismarkt






Uups, der Text hat sich weggeschlichen. Na sowas. Wieso denn bloß? Hmm, hoffentlich findet er nachher wieder zurück zu seinem Platz. Ich warte mal, vielleicht besucht er gerade einen anderen Textfeld im Blog und tauscht Vokale aus...

"Warum meldet er sich nicht?"

ist früher oder später DIE Frage, die so ziemlich viele Frauen stellen. Ganz besonders seit dem es als "normal" empfunden wird, 24 Stunden über Handy erreichbar sein zu müssen. Bevor Handy so verbreitet war, wurde man zu Hause auf dem Festnetz angerufen, nix Homezone, nix Mobilfunk. Wenn man nicht zu Hause war, ja dann war man eben nicht zu Hause und somit nicht erreichbar. Das war aber kein Problem. Die Leute haben nicht durchgedreht. Es gab keine böse SMS darauf. Es gab keine Vorwürfe wie "Ich habe Dich 3 mal angerufen und auf Deine Mailbox gesprochen. Dann habe ich Dir eine SMS gesendet.Wo warst Du?"
Es gab dieses Missverständnis nicht, was man durch 160 Zeichen in SMS schnell bekommen kann, je nachdem wie man es gerade auffassen will und dementsprechend liest. Ein "Wie geht`s Dir?" kann ganz schnell zu einem Streit ausarten.

Wenn ich an die jungen Puten denke, die im Zug auf der 1 stündigen Fahrt nonstop mit dem Handy mit nur einer Person soviel Müll reden und die Finger sich langsam verkrampfen, dann bekomme ich Pickel auf der Zunge. Und nicht nur da. Mädchen und Frauen telefonieren mehr als Männer und "simsen" mehr. Alle paar Minuten wird dann aufs Handy geschaut, ob auch die Person schöön geantwortet hat, auch wenn man keine Frage gestellt hat. Meistens sogar einfach nur seinen Hirnmüll irgendwohin scheißen will. Am besten gleich den Schrott gleich an mehrere Absender, dann ist die Chance gleich größer, dass auch jemand "antwortet".

Männer sind da anders. Sie hassen es, viel Text zu schreiben, was ihrer Meinung nach auch unnötig ist. Bei ihnen ist es im Gehirn praktischer programmiert. Es geht bei Botschaften senden und empfangen um Fragen wie "Was will ich? Wo und wann?" Kurz und knapp, eh an viele große Worte von zu Hause aus nicht gewöhnt, teilt sich das Männchen so mit. Er simst mit seinen Kumpels kaum und wenn dann nur wegen Verspätung, Absage, also nur das Nötigste eben. Er liegt nicht abends auf seinem Bett, Fernseher an, Musik an und telefoniert stundenlang mit seinem besten Freund, wie sein Tag war, was die neue Bekanntschaft erzählt hat...
Wenn zwei Männer sich treffen, kann es sein, dass sie den ganzen Abend miteinander kaum reden, und nachher sagen, es war ein schöner Abend. Für Frauen unvorstellbar. Frauen erzählen sich in den ersten 5 Minuten schon ihre ganze Lebensgeschichte. Die weiteren Jahre der Freundschaft basieren dann auf der detaillierten Analyse und Nacherzählung eben dieser Lebensgeschichte und vielen Stories über Männer.
Nein Jungs, ich muss Euch leider enttäuschen, das meiste über Euch hat leider etwas mit Enttäuschung zu tun.

Aber zu der Frage "Warum meldet er sich nicht?" Es ist egal, ob ein kurzer Treff oder ob es schon länger läuft, an irgendeinem Punkt, melden sie sich eben nicht. Was kann der Grund sein? Kein Interesse; Angst vor der zu starken Frau; Angst, es könnte was ernstes werden, und Mann müsse sein bisheriges Leben völlig aufgeben; Angst einen Korb zu bekommen, zu versagen, zu enttäuschen und nachher als Arschloch da zu stehen; Angst mit der Situation nicht umgehen zu können; keine Verantwortung tragen wollen... so what gentleman?
"Warum verfickt noch mal meldet er sich nicht? Es war ein toller Abend. Er hat sich sehr gefreut darüber. Ich habe es ernst genommen. Er hat mich mehrmals drum gebeten, ihn anzurufen. Und dann war seine beschissene Mailbox 2 Tage lang an.Ich habe ihm gesmst, dass er sich melden kann. Das ist jetzt eine verfluchte Woche her." erzählte mir letztens noch eine Bekannte. Ebenso hätten Sie es auch erzählen können, ebenso ich.

Ich denke, wir werden es nie verstehen, warum sich ein Mann nicht meldet, wenn er sich nicht meldet. Und ich denke, wir sollten der Sache nicht all zu viel auf den Grund gehen, analysieren oder in die letzten Teilchen zerlegen. Es ist scheißegal, ob er sich meldet oder nicht, kapiert? Seit der Steinzeit sind wir aus ihnen nicht schlau geworden und sie nicht aus uns.
Das Miteinander ist sehr anstrengend und verlangt einem viel Geduld, Übung und diplomatisches Geschick ab, und natürlich endlose Kompromisse, auch Verzicht. Meistens endet das Miteinander als Nebeneinander. Man existiert und lebt nebeneinander her. Warum? Lange gemeinsame Jahre, man kennt sich schon in- und auswendig. Das wiederum bietet eine gewisse Sicherheit. Man hat gemeinsame Kinder, ein Haus zusammen gebaut, ein Bäumchen gepflanzt, seinen Kombi gekauft und all das ist noch nicht abbezahlt. Dann hat sie ihm den Rücken frei gehalten, während er studiert hat und Dipling wurde. Da ist ja auch ein Dank drin. Man sieht sich jeden Tag, hat sich aneinader gewöhnt und redet die durchschnittlichen paar hundert Wörter, die sich um Arbeit, Kinder und Alltag drehen. Ach ja und das Wochenende. Roberts Geburtstag, Conny und Marion heiraten, Kindergartenfest vom Kleinen, Schulfeier vom Großen.... und schon ist eine Woche rum... und schon ist das halbe Leben um.

Aber soweit kommt es ja noch gar nicht, denn wir sind ja erst am Anfang. Also am schwierigsten Punkt. "Warum meldet er sich nicht?" führt ja bekannterweise meistens zu "Er hat sich nie wieder gemeldet. Es ist vorbei. Ich bin so enttäuscht, so traurig. Ich verstehe das alles nicht."
Ich kann mich mitten auf den Domplatz stellen und jeden, wirklich jeden Mann fragen "Warum melden Sie sich nicht, wenn Sie sich nicht melden?" Die Antwort wird uns sowieso keine Ruhe, keine wirkliche Aufklärung geben. Denn auch wenn die Männer sagen würden "Wir wollen die Frau jagen. Und viele lassen sich nicht mehr jagen, sondern sie jagen uns. Sie machen es uns zu leicht und melden sich nonstop mit Anrufen, Mailboxnachrichten, Simserei, dass es schon nervt"... werden Sie sich trotzdem nicht ändern. Trotz vielen aufklärenden Gesprächen, werden Sie genau an dem Punkt, wo der nächste Mann sich nicht meldet, wieder leiden. Genau wie bei all den anderen. Sie werden Magenkrämpfe bekommen, nicht schlafen können, Ihre Gedanken werden permanent um ihn kreisen, Sie werden erst sich Vorwürfe machen, etwas falsches gesagt oder gemacht zu haben. Dann werden Sie wütend auf ihn. "Er hat mich nicht verdient" werden Sie und ihre Mädels zu sich sagen, seine Nummer zisch mal löschen und wieder speichern. Sicherheitshalber irgend wohin schreiben, für den Fall der Fälle.
Sie werden die Frau bleiben, die Sie sind: Die Wartende. In der Opferrolle sich gemütlich eingerichtet. Und da werden Sie bis zum Sankt Nimmerleins Tag bleiben, wenn Sie nicht Ihre Einstellung dazu ändern. Sich können Sie eh nicht ändern, nur Ihre Gedanken und die Einstellung zu eben diesen.

Die Männer können uns am Arsch lecken, wäre zu plump und keine wirkliche Lösung. Wir brauchen uns gegenseitig, mal mehr mal weniger. Selbst das Paradies ist alleine nicht zu ertragen. Wir ergänzen uns nunmal. Wenn wir aus der Rippe von Adam sind, dann eben aus der Rippe, nicht aus seinem Fuß, Popo oder Genick. Ohne seine Rippe, kann Adam nicht gerade gehen. Und Eva wäre nicht Eva, wenn es Adam nicht gegeben hätte. Wir müssen uns nicht bekriegen, uns verletzen oder uns ewig vorwerfen, dass der andere anders als wir ist, uns nicht zuhört, uns nicht versteht. Wir können mit dem Anderen lernen, zu leben. Ohne uns aufzugeben, uns selbst noch treu bleiben und unser Gesicht nicht verlieren. Und es kann wunderschön sein!
Sobald unsere Alarmglocken läuten, der Magen sich verkrampft, dann überlegen Sie mal warum? Kennen Sie das nicht schon? Ist er wirklich der Richtige oder wissen von Anfang an, dass ER es eben nicht ist. WAS wollen Sie sich beweisen?
Ein Arschloch bleibt Arschloch, ein Softie bleibt Softie. Eine ehrgeizige Frau bleibt ehrgeizig, eine unentschlüssige bleibt "unentschlüsselig."

Was soll meine Bekannte mit diesem Mann machen, der sich nicht meldet? Soll sie sich dann eben melden? Soll sie seine Nummer löschen und das Ganze vergessen und ihre Ruhe finden? Soll sie ihn zur Rede stellen? Also die Pistole auf die Brust setzen? Warum all das? Die Antwort wird sie eh nicht glücklich machen und es ist egal, was er sagt. Ob logische Erklärung oder faule Ausrede- das spielt keine Rolle. Sie sind einfach nur enttäuscht- Sie haben sich in ihm getäuscht. Er ist nicht wie Sie selbst und er ist nicht, wie Sie ihn gerne hätten oder sich wünschen. Er ist nicht der Traumprinz, der er sein könnte. Vielleicht hatten Sie sich sogar schon nach dem ersten Date tagträumerische Gedanken gemacht, was sie alles gemeinsam noch erleben werden, sich die Szenen schön ausgedacht und mit Glitter ausgemalt.
Behalten Sie Ihre schönen Fantasien für sich. Es kommt noch der Mann, der das alles mit Ihnen auch erleben will. Der diese pubertären Spielchen satt hat oder gar nicht kennt. Der sich bei Ihnen meldet. Und diesem Mann können Sie ruhig das geben, was der andere nicht mal geschenkt haben wollte. Aber übertreiben Sie es nicht. Dosieren Sie Ihre Liebes- Portionen gut auf. Sonst läuft auch der nette Mann nach kurzer Zeit davon und Ihre Reserven sind alle verbraucht und Sie sind um 10 Jahre innerhalb eines halben Jahres gealtert. Und stehen auch nach der x-ten Beziehung wieder da, wo Sie am Anfang, vor Jahren schon standen.
Ob Sie es wollen oder nicht, die richtige Dosis von Allem ist es- das ist kein Geheimnis. Da haben wir es wieder: Die blöde Mitte.
Ich nenne es nicht mehr Mitte, sondern Grau. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es immerhin noch 256 Graustufen. Aber werden Sie nicht grau. Das sollte nicht unser Ziel sein: eine graue Maus zu werden. Nein, wenn Sie Grün sind, bleiben Sie es. Wenn Sie Rosa sind, bleiben Sie doch Rosa. Wen juckt`s ausser Sie selber? Aber holen Sie sich selbst ab und an zurück zum Boden der Tatsachen. Geben Sie sich die Liebe, die Sie von anderen erwarten. Und schenken Sie sich selbst Ihren Frieden. Seien Sie lieb zu sich selbst.

Und suchen Sie sich ein Hobby in einer Gruppe von Menschen. Wenn Sie schon immer mal im Theater mitmachen wollten, suchen Sie in Ihrer Nähe ein Laientheater. Oder gucken Sie bei VHS oder Bildungswerkstätten nach Kursen, die Sie wirklich interessieren. Vielleicht ein Literaturkurs am Wochenende? Denn am Wochenende besonders Sonntags, wenn die Geschäfte alle zu haben, dann haben Sie viel Zeit und bevor Sie den mit Warten und Spontandepressionen verbringen, nutzen Sie diese Zeit für sich selbst. Investieren Sie in sich selbst! Sonst tut`s keiner.

PS: Bei Google kommen auf den Eintrag "Warum meldet er sich nicht?" 5.380.000 Ergebnisse.

Sonntag, 28. September 2008

Heute bin ich...

... die Frau aus dem Zug.
Sie hatte alles gesehen, was man sehen muss und noch viel mehr. Sie hatte alles erlebt, was ein Mensch in seinem Leben nur erleben kann. Mit dem Unterschied, dass sie erst Mitte 30 war. In ihrem Beruf war sie eine starke Frau, sie managte alles in der Familie ebenso gelassen wie im Job. Sie hatte nur ein kleines Geheimnis, um dass keiner Bescheid wusste. Sie konnte durch die Augen der Menschen in ihre Seelen blicken. Das bereitete ihr sehr viele Schmerzen. Und trotz ihrer Gabe, was sie als Fluch empfand, suchte sie immer wieder etwas in Beziehungen zu Männern, wo sie von vornherein wusste, dass er sie verletzen wird. Eines Tages kam es soweit, dass ihr Herz endgültig zerbrach. Sie konnte es sehr gut hören, wie es in Stücke brach. Nichts konnte all den Schmerz, die Enttäuschung und Verletzung der letzten Jahre wegmachen. Es gab kein Trost mehr für sie. Es gab keinen Ort der Ruhe mehr für sie. Sie kam am Ende des Weges an. Nichts holte ihre Jugend und die Hoffnung zurück. Nichts brachte ihren toten Geliebten zurück. Alles war weg, verlebt, verblüht und tot. Sie sah 15 Jahre älter aus, als sie ist. Und wenn sie aus dem Fenster rausguckte, vorbei an den Feldern, wo der Zug schnell vorbeifuhr, dann blickte sie nicht nach draußen sondern in sich, in ihre Vergangenheit. Leute steigen ein, steigen aus. Es ist mal leise, mal laut. Der Zug hält, der Zug fährt. Sie saß still und bewegungslos mir gegenüber. Fast sah es so aus, als würde sie nicht einmal atmen. Sie blickte ab und zu nach draußen und Wehmut machte sich in jedem Winkel ihres Gesichtes breit. Ihre Augen füllten sich mit trockenen Tränen. Wehmut, Traurigkeit, schmerzende Erinnerungen, Gleichgültigkeit, Einsamkeit... all das sah man ihr an. Es war wie auf ihr Gesicht geschrieben. Ich habe noch nie so einen traurigen Menschen gesehen, und ich habe schon viele gesehen.
An dem Abend, wo alles weg war, kein Tropfen Hoffnung ihr blieb, nahm sie das japanische Küchenmesser und schnitt sich die Pulsadern beider Arme auf. Das Blut war ganz warm und purpurrot. Es ist eine schöne Farbe dachte sie noch, als sie umfiel und alles um sie Schwarz wurde. Sie nahm sich das Leben, was sie nicht gelebt hat.

Das ist nun 7 Jahre her. Sie fährt jeden Tag zur Tagesklinik aufs Land. Dort bekommt sie genug Benzo, dass sie soviel Bewusstsein hat, den Weg nach Hause zurück zu finden und soviel Unbewusstsein, dass sie es nie wieder tun wird. Alles ist so schwer für sie, sie schafft nur diesen einen Weg seit 7 Jahren, sonst keinen. Und die Ärzte nennen es Fortschritt.
Sie hat sich an dem Abend nicht die Pulsadern aufgeschnitten, sondern ihr Ich verloren. Als sie an einem fremden Ort umherlief, verlor sie einfach das Bewusstsein. Jemand hat sie am nächsten Morgen an einer Hausmauer entdeckt.
Sie weiß nicht, wer sie ist. Aber sie erinnert sich an alles aus ihrer Vergangenheit, als wäre es eben passiert. Seitdem träumt sie fast jede Nacht diesen Traum. Ihr Herz zerbricht, sie schneidet sich die Pulsadern auf. Ihr Herz zerbricht, sie schneidet sich die Pulsadern auf. Ihr Herz zerbricht .... Sie wacht morgens auf und wundert sich, dass sie noch am Leben ist. Sie schaut auf ihre Arme, da sind Narben, aber außer ihr sieht sie keiner. Da ist nichts. Sie geht zum Spiegel, weder erkennt sie sich noch nimmt sie sich anders wahr. Sie kann sich nicht einmal fühlen. Und lebt seit 7 Jahren den gleichen Traum, Tag für Tag. Tag für Tag. Als wäre alles eine Kopie einer Kopie und mit jeder Kopie wird es unschärfer, unklarer und am Ende steht sie da, wo sie am Anfang stand. Als ob sie sich nur im Kreis dreht. Immer und immer wieder. Diese Frau hat kein Gesicht, keinen Namen, keine Identität. Sie lebt nur in dem einen Traum.
In Deinem Kopf.

Samstag, 27. September 2008

Stilbruch, die Zweite

So langsam kann ich mich an die Jungs und das Mädel gewöhnen. Heute, näher zum Dom, haben sie die vielen japanischen Photokina- Besucher... und mich wieder mit ihrer Musik beglückt.

Trudi war auch begeistert von der Sing- Art. Wegen Speicherplatz, leider wieder nur ein 10 Sekunder.

Brosis weltweite Abenteuer

Meine Nichte ist Mitglied der Schülerzeitung. Und hier ist eine kleine Geschichte über Brosis`Abenteuer. Ich finde, sie macht das ganz prima :o)

Eines Tages sagte Brosi zu seinen Eltern :"Ich möchte in die Welt möchte um die ganze Welt reisen." Er packte seine Sachen und ging los. Da kam er an einen Fluß. Er entdeckte eine Brücke. Er ging drüber. Doch mitten auf der Brücke stürzte die Brücke ein. Brosi konnte sich gerade noch an dem sicheren Seil halten "puh"sagte er. Aber zu früh gefreut. Brosi war zu schwer und das Seil konnte nicht mehr halten. Es riß. Zum Glück konnte Brosi schwimmen. Er schwamm an die andere Uferseite. Dann ging er weiter. Als er bemerkte das es dunkel wurde zündete er ein Lagerfeuer an. Er grillte Würstchen und Fleisch. Dann baute er sein Zelt auf. Brosi hatte Durst. Zum Glück war er neben einer Quelle mit sauberem Wasser. Mit dem Wasser löschte er das Lagerfeuer und trank. Dann ging er in das Zelt, breitete seinen Schlafsack aus und legte sich in den Schlafsack. Am nächsten morgen: "Kikeriki !"krähte der Hahn. Brosi gähnte. Er rollte seinen Schlafsack zusammen und schlüpfte aus dem Zelt. Er baute das Zelt ab und ging weiter. Er war so weit gewandert das er in Niederlande war. Dort fand er ein Rasthaus. Er ging rein. Der Besitzer sprach:,, Du hast Glück gehabt.,, Es ist gerade noch ein einziges Zimmer frei. Er ging ins Zimmer. Am nächsten Tag als er aufwachte roch er etwas komisches. ,,>Brandgeruch!" rief er. Er ging das direkt dem Besitzer sagen. Der rief direkt die Feuerwehr an. ,,tatütata" sie war schon da. Die Feuerwehrleute löschten das Feuer. Alle bedankten sich bei Brosi. Dann ging Brosi weiter...

Freitag, 26. September 2008

Heute bin ich...

... eine Eintagsfliege. Eben erst geboren, mache ich mich nun auf meine laaaaaange Reise namens Leben - pratsch. Da war doch was.... oh.

Zuggeschichten

Trudi begegnet an Bahnhöfen und im Zug ganz vielen unterschiedlichen Menschen. "Wo fährt er hin? Wo kommt sie her?" fragt sie sich immer wieder und beobachtet das Geschehen. Auf ihrer täglichen Route Aachen-Köln-Aachen trifft sie auf nette, interessante, traurige, lustige, freundliche und manchmal kuriose, blöde Menschen. minibebic hat einige dieser Begegnungen (die netten) bildlich festgehalten und möchte sie unter der Rubrik "Trudi und die Menschen" vorstellen. All diese Menschen haben ihre Geschichten, ihre Erfahrungen und Geheimnisse. Wenn man genau hinschaut, kann man diese vielleicht ein wenig erkennen? Schau genau hin!

Für die freundliche "Mitarbeit" und Erlaubnis, die Fotos zu veröffentlichen, sagt minibebic Danke!

Wenn 7 eine Reise tun

Damals, als ich noch ein Kind war, fuhren wir jeden Sommer für 6 Wochen in die Türkei. It was the same procedure as every year. But everytime ein neues Abenteuer für mich. Für meine drei ältesten Geschwister war es eine Fahrt in die Heimat. Für mich und meine in Deutschland geborene Schwester war es nur ein Urlaubsort, wo man auch Freunde hatte, die aber kein Deutsch sprachen. Wir packten unseren gelben VW Bus bis zum Geht Nicht Mehr voll. Das Dach war bepackt mir Koffern und die rosa Plastik Filipis Tüte wurde gespannt. Mein Vater ist ein Meister, was das Einpacken von Koffern angeht.

Da fuhren wir also los, vorne Papa, eine für Futter und Getränke sorgende Mama und hinten fünf Mädchen, ich irgendwie in der Mitte, dann wieder auf den anderen drauf. Unsere Füsse immer angezogen und angewinkelt, weil der Boden voll war mit Essenssachen. Und je weiter wir fuhren, durch Österreich, ehemaliges Jugoslawien, Bulgarien... wurde unser Bus innen immer voller und schwerer.
Die Fahrt dauerte so 4-6 Tage je nachdem, wie die Wege waren und durch welches Land wir fuhren. Wir machten oft Zwischenstopps. Zum Einkaufen, Ausruhen, Essen kochen.
Wir hatten hinten im Bus immer einen Riesen Gaskocher mit. An Tankstellen- Parks, Autobahn Parkplätzen, egal wo, hielten wir an, richteten einen Esstisch (bestehend aus Stoff und Kissen auf dem Boden), die eine ging Wasser im Mondi holen, ich wusch meine Hände mit den ganzen 5 Litern im Mondi, Mama kochte lecker Essen genau so wie zu Hause. Nein, es war vieeel besser. Wenn es dunkel war, dann eben im Scheinwerferlicht Reis mit Tomaten, ich glaube, wir hatten sogar Fleisch gegessen. Und frischen Salat gab es immer. Als Nachtisch dann immer Wassermelonen. Mein Vater hatte die Gabe, egal wo wir sind, Wassermelonen zu finden und er kaufte immer die besten und leckersten Melonen, die ich je gegessen habe. Nach dem Essen wurde gespült, ein wenig ausgeruht und weiter ging`s.

Ich erinnere mich an die Hähnchen an der Raststätte in Würzburg, an die Bauernbrote in Italien (erst später, als der Jugoslawien Krieg war) und an das Käse und Minnas Kava aus Jugoslawien. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Geruch der fremden Länder. An die Tankstellen, die Omas mit schwarzen Kniestrümpfen am Strassenrand einfach auf Stühlen sitzend, an all die Katzenbabys, mit denen ich gespielt habe und nie anfassen durfte (ich habe es trotzdem gemacht), an die anderen Urlauber, mit denen sich die Eltern austauschten, an unsere Streitereien im Auto und wie mein Vater nach hinten zu uns schimpfte und versuchte, ein paar uns zu klatschen (es funktionierte nie, er hatte zu kurze Arme hihi). Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich sie dahin zurückdrehen, wo wir losfuhren zu unserem Urlaub. Zurück zur Kindheit und zu Mama und Papa. Aber ich kann es leider nicht zurückdrehen. Das, was übrig bleibt, ist die Erinnerung. Und man erinnert sich immer wieder gerne an die schönen Momente, die unvergesslich bleiben.

Sobald wir in Jugoslawien, bei den Komsus (=Nachbar, so nannten die Polizisten meinen Vater immer) eintrafen, kamen sie von links und rechts: Die kleinen alten Autos, die uns überholten und hinten saß dann immer ein Mann, der in einer Hand einen gigantisch großen Gouda Reifen, in der anderen Hand große Tüten Minnas Kava hielten. Sie preisten ihre Produkte so zum Kauf ein. 15 Kilo Sack Paprika und gefühlte 50 Kilo Zwiebeln hatten sie auch immer dabei. Sobald meine liebe Mutter diese mobilen Konsumtempel sah, wurde sie schwach und bat meinen Vater sofort, zu halten. Mein Vater, der Genussmensch, konnte natürlich meiner Mutter, der Genussmenschin nie ihren Wunsch abschlagen. Es landete am Ende ja immer in seinem Magen :o) Diese Säcke mit buntem Paprika, Zwiebeln, Kaffee und Käserad landeten unter unseren Füssen. Beziehungsweise vertrieben unsere Füsse. Als wir in der Türkei ankamen, krabbelten wir alle erstmal auf den Knien aus dem Auto heraus und brauchten ein paar Tage, bis wir unsere Beine in ihre ganze Länge ausstrecken konnten. Was man nicht alles tut, aus Liebe zu Eltern und zu gebratenen Paprikaschoten während der Fahrt! In der Heimat angekommen, luden wir die vielen Koffer, die auf dem Autodach befestigt waren ab, verteilten sofort die Schokolade und Geschenke an Nachbarn und ich spielte sofort mit meinen alten und neuen Freunden. Ich war ja die Kleinste und hatte weniger Verantwortung und Aufgaben bekommen als meine älteren Geschwister.

Es war sehr unbeschwert alles, wir spielten den ganzen Tag draussen und waren nie müde. Meine älteren Schwestern dagegen halfen meiner Mutter viel im Haushalt und beim Wäsche waschen am Brunnen. Als kleinste durfte minibebic abends immer mit ihrem Papa nach draußen gehen und bei den Erwachsenen mitstehen und den Männern ihren Geschichten von früher lauschen. Ich lief hinter den Glühwürmchen her, machte mich pitschenass am Brunnen, bekam von meinem Tischler- Onkel aus Holz geschnitzte Puppen... Meine einzige Sorge, wenn überhaupt war, "Was spielen wir jetzt?"

In der türkischen Tradition ist es üblich Menschen je nach Altersunterschied Abla, also ältere Schwester, Teyze= Tante, Amca= Onkel oder Ebe und Dede, Oma und Opa zu nennen. Sie dafür nennen einen dann Kardes= kleine Schwester, Kizim = meine Tochter oder Yegenim= meine Nichte. Das ist normal, dass wir zu einer Nachbarin sagen Hatce Teyze sen... "Tante Hatice Du..." Aus Hatice wird dann schnell Hatce gemacht so wie aus Kezban Garbzan gemacht wird. Eigensinnig sind sie, unsere Dorfbewohner. Aber ich mag einen eigenen Sinn. Besser als gar keinen Sinn zu haben. Wir duzen uns sofort dort, in der Berufswelt Siezt man sich nach wie vor, aber im alltäglichen Umgang miteinader habe ich mich durch- geduzt.

Wir lebten dort in der Stadt Ankara, im Dorf Akcakese und dann fuhren wir in den Süden zum Meer. Am Anfang Marmaris, später Alanya, Antalya und dann Kusadasi. Der schönste Strand, den ich bisher gesehen habe in Europa ist in Kusadasi, aber psst, das bleibt geheim. Wir tranken Yenidünya, was so ähnlich ist wie Fanta Mandarine, aber natürlich besser schmeckte.
Wir kauften unser täglich Obst und Gemüse und Trockenware bei Osman Bakkal, einem Tante Emma Lädchen mit dem Unterschied, hinter den Tresen stand nicht Tante Emma sondern der Glupschäugige Onkel Osman und rief auf den Tisch klopfend: "Mark, Maark, Maaaaark". Er war scharf auf die gute alte Deutsche Mark und wollte, dass wir alles aber auch in Mark bezahlen. Die Inflation in der Türkei war extrem und das viele Geld heute ist morgen nur die Hälfte wert gewesen, so ungefähr. Und in der Türkei sind alle Millionäre, weil 10 Mark schon mehrere Millionen Liras sind. Das haben die jetzt geändert und Geld auf den Markt gebracht ohne die vielen Nullen. Schade, ich mochte das alte Geld so sehr (auch die gute Mark). Kemal Atatürk, der die Demokratie in der Türkei "gegründet" hat, fehlt aber immer noch auf keinem Geldschein oder Münze. Sein Foto hängt ja auch in jedem Geschäft. Kemal Atatürk, ruhe in Frieden guter Mann.

Stilbruch

Nach Feierabend ging ich gestern zu Fuß zum Hauptbahnhof. Den lieben langen Tag im Sitzen arbeiten ist eindeutig einseitig. Auf der Strasse gen Bahnhof habe ich drei Musikgruppen zugehört. Hier die "Bänt" mit den schönsten Liedern. Sie nennen sich Stilbruch, spielen wirklich sehr gut und singen können sie auch noch! Haben mich irgendwie an Balkan erinnert, an ferne Länder und fernweh... Schön!

Donnerstag, 25. September 2008

Zuggeschichten

Die Herbstferien fangen bald an. Der Zug und um den Kölner Dom herum war mit Kindern überfüllt. Wo man auch hinschaut, I-Dötzchen, schön brav Händchen haltend, in 2er Reihen. Mal mit Gruppentrikots, mal mit gelben Mützchen. Einige waren die Reiseführer mit Gruppenschild -GGS Overath-. Das Kurioseste im Zug war die Lehrerin: "Sofie, Du störst die Frau neben Dir beim Chillen. Schrei nicht wie auf dem türkischen Basar." Dann später "Jasper, sei leiser. Ich fühle mich durch Dich bei meiner Meditation gestört." Irgendwie hat die Frau ihren Beruf verfehlt, oder? Aber sehr nett war`s, die Zugfahrt :o)

PS: Das Hörspiel von Jan Weiler "Drachensaat" unbedingt anhören. Es ist einfach nur genial!

Mittwoch, 24. September 2008

Heute bin ich...

... ein Wackelmedium. Ich bin transparent wie Götterspeise. Ich habe Vanillesoße und Sahnehäubchen als i- Tüpfelchen oben drüber. Man kann von mir essen, es wächst immer wieder nach. Die Menschen, die von mir essen, werden glücklich und froh. Ich bewege mich wackelnd fort und mache blubber blopp blupp. Ab und zu hat auch ein Medium Hunger. Dann löffel ich von mir selbst, mit Soße und Sahne, mmmh leggar. Das sind meine Bodyguards. Sie sehen harmlos aus, aber sie sind sehr flink und können Karra-tee. Ihr Nebenjob ist bei Barbie (c) im Film Fairytopia kleine Kobolde zu spielen. 

Aspekte einer Trudi


Trudi & friends. Das Bild hat meine Kollegin Karolala gemalt. Sie hat auch ein Pappmaché Trudi in Ganzkörpergröße mit goldener Krone gebastelt. Sie hat es nicht Trudi genannt, aber wenn ich es so schreibe, wirkt Trudi gleich viel interessanter, nicht? :o)
Trudi will nicht nur reisen, sondern gleich die ganze Welt erobern. Na na na Trudi! Auch ein Trudi braucht ein Mobilfunkgerät.

Meine Maki Sammlung

Hier meine mymaki Gedenktafel. Leider fehlt die Schäfchen Handytasche, was ich irgendwo beim Einkaufen verloren habe. minibebic kann nicht gleichzeitig telefonieren und Wassermelonen kaufen. ühühühü
Maki hat noch vor ihrem Urlaub schnell wie sie ist mir ein Ersatz für die Schafe geschickt, das süße Bambi. Danke sagt minibebic.

Trödelstories 3


Als die Flaute kam, haben wir das Beste draus gemacht und einen philosophischen Stand gegründet. Das war so: Ich wollte den letzten Beziehungsratgeber Buch für 50 Cent loswerden, als die kleine Frau vor mir stand. Dann haben Amanda und ich sie einfach gefragt, was ich gerade spontan aufgeschlagen hatte: "Was war bis jetzt das größte Erlebnis in Ihrem Leben?" Diese Frage haben wir den Personen gestellt, bei denen wir die Vibrations gespürt haben. Zum Beispiel dem allein erziehenden Vater oder der Mode Ikone in GanzkörperLila.
Die Menschen erzählen gerne ihre Geschichten, gerade fremden Personen.
Der Klassiker bei den Antworten war: Platz 1 bei den Damen: Die Geburt des 1.Kindes, bei den Herren die eigene Geburt und natürlich die große Liebe, der Verlust der Liebe durch Scheidung, Trennung und Tod.
Als Dankeschön erhielten diese Menschen von uns ein Teelicht im Glas. "In dunklen Zeiten wie diesen schenken wir Ihnen ein Licht." Und das waren einige der Produkte, die sie bei uns gekauft haben. Sogar für den Hund war etwas dabei, der kleine Lino.
Abends wurden wir mit lecker Essen von Papa Bernhard verwöhnt. Als ich wieder zu Hause war, fiel ich reich und schwer in mein Bettchen. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr wenn es wieder heißt: "Wer hat noch nicht, wer will nochmal?"