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Freitag, 20. Juli 2012

Samstag, 14. Juli 2012

Mit leeren Händen

Alles, was von ihm übrig blieb, war dieses eine Wort, dass er schrieb auf ein Stück Blatt.
Seine Schrift, das Wort, dass er schrieb. Es hatte nichts zu bedeuten, einfach nur ein Wort, was beiläufig erwähnt wurde. Nebenbei. Während in der Bar die Musik läuft. Während jemand eine Zigarette zieht. Jemand aufsteht und Richtung Klo geht.
Beiläufig. Unwichtig. Nebenbei. Vergessen. Dachte ich.
Seine linke Hand hielt die Zigarette, die er sich schon vor Minuten in den Mund geschoben hatte. Er machte sie nicht an. Das schien er öfter so zu machen. Wartet er, bis ich ihm seine Zigarette anmache?
Seine rechte Hand hält locker den Kulli fest. Dann schreibt er. Ein Wort. Ein einziges Wort. Sieben Buchstaben.
Ich beobachte seine Finger, seine Hände. Die stark ausgeprägten Sehnen seiner Unterarme. Seine starken Gesichtszüge. Die Lippen, die die Zigarette halten. Seine weichen langen Haare. Seine braunen Wimpern, die Augen, die jeden einzelnen Buchstaben verfolgen. Die vielen Falten um seine blauen Augen. Die schiefe Nase, vielleicht gebrochen? Er hat Grübchen um sein Mund. Verschmitzt. Lächelnd. Weich im Kantigen.
Dann sieht er mich an, schaut tief und sagt ganz ruhig ausatmend: Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Ich schau ihn an, überlege und sage fast im selbstverständlichen Ton: Nichts.
Ich mag nicht im Nebel nach einem Aal greifen.
Das denke ich nur. Ich sage es nicht. Ihm nicht.
In dem Moment beschliesse ich, ihn nie wieder zu sehen, stehe auf und gehe. Fort.
Er denkt sicher, ich gehe Zigaretten holen. Hat er nicht bemerkt, daß ich garnicht rauche? Vielleicht denkt er, ich gehe aufs Klo. Egal. Vielleicht hat er in dem Augenblick, in der Zwischenzeit, wo die Augen zufallen und wieder aufblinzeln meine Angst erkannt. Mich gesehen. In den Spiegel geguckt. Egal. Unwichtig. Ich muss gehen. Wenn ich bleibe, muss ich ihn töten. Denn sonst tut er es.
Ich drehe mich nicht um. Ich höre nur seine Stimme. Er ruft: Ich bin kein Aal.
Ich gehe. Trotzdem. Oder eben genau deswegen? Ich weiß es nicht. Egal. Ich werde es nie erfahren. Jetzt stehe ich da, genau an derselben Stelle wie damals. Als es Sommer war.
Alles, was von ihm mir geblieben ist, ist dieses Blatt. Was wollte er eigentlich mit diesem Wort sagen? Warum wollte er es unbedingt aufschreiben?
Wusste er was ich dachte oder hatte ich es doch laut gesagt? Warum lief er nicht hinterher? Wegen ihm wäre ich geblieben. Er hätte nur Bleib sagen müssen.
War ich zu voreilig? Nein. Wer will, der kommt. Also wollte er nicht höre ich mich wieder sagen. Ja genau, er wollte nicht, er wollte nur mit dem Feuer spielen aber sich nicht wirklich dran verbrennen. Nein nein, es lag an mir. Ich war es eben nicht sage ich auch noch. Als ob das eine nicht schwer genug zu tragen ist, bürde ich mir noch das andere auf. Hin- und Her. Aber was ist es denn? Nichts? Alles? Weiss? Schwarz? Grau? Nur ein kleiner Tanz auf dem Vulkan und dann Abspringen bevor der Vulkan ausbricht?

Letzten Endes ist es egal sage ich mir, scheiß drauf, bau ein Haus drauf, zerknülle das mittlerweile vergilbte Blatt und werfe es weg. Soll es doch da kaputt gehen, wo es am dünnsten ist sag ich mir wie ein Trost, der zu spät kommt.
Dann sag ich noch: Klappe zu. Affe tot.
Genau. Affe. Tot.

Freitag, 13. Juli 2012

Heute: der Gehörsinn in Bus und Bahn


Habe heute Menschen in Bus und Bahn beobachtet. Zwischen Köln und Bonn am Nachmittag und spät abends. Weil es zuviele Reize waren, hab ich mich nur aufs Hören konzentriert. Das hab ich während insgesamt 4 Stunden Fahrt beobachtet:

Busfahrer in beiden Städten reden während der Fahrt mit ihrem Handy oder der Freisprechanlage privat. Sprache: Türkisch, Russisch, Deutsch und Kurdisch

Mann redet ganz laut mit Handy und wiederholt immer wieder bestimmte Fragesätze. Beim Verlassen der Bahn beendet er das Gespräch. Habe geguckt, wer das war: Augen haben Nordafrikaner identifiziert

Frau diskutiert ganz laut und sehr gestikreich mit Handy in Bahn. Bahn fährt durch Tunnel, knittert, knattert, quietscht. Mein Zahn tut ja schon weh von der Vibration und dem Geräusch. Frau wird während dessen noch lauter. Komisch, daß sie überhaupt noch etwas hört. Ich höre draussen auf der Strasse und in der Bahn so schlecht, daß ich eh nie telefoniere. Frau wird immer wütender im Ton und ihre rechte Hand schlägt sie immer wieder in die Luft so als ob sie jemandem eine Ohrfeige gibt

Dann kommt ihre Haltestele. Sie steht auf, packt ihre zwei Taschen, Jacke und hält mit der Last in der einen Hand immernoch das Handy am Ohr. Kurz vorm Aussteigen beendet sie im normalen Ton das Gespräch und als sie draussen ist, wo es wesentlich ruhiger ist, hat sie das Handy schon in der Tasche drin. Sprache und Aussehen: Südamerikanisch.

Frau schimpft laut mit ihren lauten Kindern. Sprache in Köln: Deutsch, Sprache in Bonn: Arabisch.

Zwei Frauen reden im leisen Ton, fast flüsternd ohne Punkt und Komma. Das Komische ist, daß beide gleichzeitig reden. Hören beide auch gleichzeitig zu? Ihr Flüstern und Zischhhhh Ton juckt mein Ohr. Sprache: Slawisch.

Was habe ich auf Deutsch gehört und verstanden?
Eine Kontonummer eines Mannes, den er an seine Mutter gab. Ein junger Vater mit Sohn, der mit seiner Freundin richtig Stress hatte am Telefon. Ein Mädchen, die ihre Freundin aufmunterte, endlich den Freund, der sie schlägt zu verlassen.

Ein Mädchen, die jemandem am Handy erzählte, was für ein "abgefuckt hammergeiles Date" sie hatte "mit so rischtisch allem Drum und Dran". Da bekamen drei Männer Kohlrabiohren und drehten sich um. Als sie das unschöne Gesicht auf dem schönen Körper sahen, blickten 2 wieder weg. 1 guckte noch etwas, dann schien er gelangweilt. Ein Blick blieb jedoch an ihr haften: Meins und die Frage: Womit bekommt sie soviel Wimperntusche wieder ab?
Dann im Bus in Köln zwei korpulente Frauen, die sich über Hunde, "das Amt", Spare Ribs, den Schorsch und so unterhalten haben.

Fand ich langweilig, also versuchte ich mal NICHTS zu hören... Klappte leider nicht.
Bus- und Bahnfahren ist anscheinend nicht mehr möglich ohne laute Gespräche, laute Musikkopfhörer, Handygespräche und ach ja, die Jugendlichen, die schon beim Einsteigen ihr Handy- Lautsprecher anhaben mit den letzten MTV, einslive und Radio Fantasy Charts. Sie gibt es in allen Sprachen, ob Deutsch, Türkisch, Afrikanisch, Russisch, Polnisch oder Arabisch oder oder...

Und eben waren da noch Jugendliche, die etwas immer wieder getan haben wie: Feuerzeugdeckel auf- und zu klappen, gegen Fensterscheibe im Takt klopfen, immer dieselben Wörter wiederholen, mit dem Fuss gegen etwas trommeln. Sprache: Keine. Aussehen: querbeet von A- Z.

Woher ich die Nationalitäten voneinader unterscheide, obwohl sie doch alle gleich aussehen, nämlich gleich Türkisch oder Afrikanisch? Naja, wie gesagt, ich beobachte gerne Menschen und höre genau zu, schau genau hin...

Während den 4 Stunden hab ich auch etwas Schönes gehört: Kinderlachen. Leider nur zwei Mal.

Mittwoch, 11. Juli 2012

Querbeet

• Stoff aus "Milch" hergestellt Q-Milch (Wollfaser aus Milcheiweiß Kasein)

• Bubbletea schmeckt nicht

• Mc Donald`s hat Lizenz für Bubbletea gekauft. Alle anderen kleinen Franchise Läden können bald einpacken

• Nagellack Trend hört nicht auf. Immer mehr kommen gebleachte Farben dazu. Sieht ein bisschen aus wie Farbe mit Tipp Ex gemischt.
Jetzt auch für Augen viel bunte Farbe sowohl in Form von Lidschatten als auch bunter Eyeliner.

• Sex sells. Immer mehr Erotik Romane von Frauen geschrieben. Je dreckiger umso besser der Umsatz anscheinend. minibebic goes bald auch Sex :)

• ich mag episches Theater von Berthold Brecht. Ich liebe Verfremdung und Schau- Spiel.

• Dank Läden wie Globetrotter und die wesentlich günstigeren sind an sich unschöne Outdoor Funktions Kleidungs Stücke gesellschaftsfein geworden. Paare lieben es auch im Sommer in Funktion auf die Strasse oder zu Freunden zu gehen. Einige auch im Partner Look. Man zeigt damit auch eine gewisse Sportlichkeit. Zu der man of course stehen möchte. Studentinnen lieben dazu Dakine Rucksäcke kariert. Wer das Geld für Jack Wolfskin und Schöffel nicht hat, der kauft sich sein kuscheliges Fleecejäckchen von Bench.

• Auf dem Land ist der IQ Wert geringer als bei Menschen in der Stadt. Stimmt das?

• Schulen mit größerem Ausländer Anteil schneiden im Durchschnitt schlechter ab.
Stimmt das? Woran liegt das? An den Ausländern? Woher kommt die Angst bei dem Einen? Woher kommt die Wut bei dem Anderen?

• Sagen Statistiken immer die Wahrheit?

• Ist es mittlerweile eine Art Trend manisch depressiv zu sein?
Vorher war es ganz verpönt, seelisch irgendwie krank zu sein.
Vor einigen Jahren war Burn Out die willkommene gesellschaftlich mehr akzeptierte Krankheit. Schließlich kann ja ein Arbeitsloser kein Burn Out kriegen. Dafür muss man schon sich ab-gearbeitet haben. Was wiederum zeigt, was für ein geiles Arbeitstier man doch ist. Tadaaa, Punkt für Dich Kitty.
Depression klingt schon mehr nach Krankheit und Verrücktheit, Anders- Sein.
Das will doch keiner. Alle wollen zwar anders sein, sich von der Masse abheben aber bitte nicht mit einer Depression. Nicht im Denken Anders- Sein. Mittlerweile aber scheint "Burn Out" out zu sein.
"Ich bin manisch depressiv" verschafft dem ein oder anderen Mann Zutritt zu einigen Frauenbetten, da bei den Damen der Helfersyndrom und Mutterkomplex rauskommt.
Aber wehe, sie sagt, sie wäre manisch depressiv oder besser noch: Borderline. Oh weh oh weh, er ist schneller weg als man gucken kann. Denn DAS sind ja "echte" Krankheiten. Alles andere sind Trends.

• Sind die starken emanzipierten Frauen es Schuld, daß die jetzige Generation der Männer verweichlicht ist? Weil Frauen in Europa nicht akzeptieren wollte, nur Kinder zu kriegen und Hausfrau zu sein. Haben sich die Rollen vertauscht? Sind Männer verunsichert seitdem auch Frauen Manager sind, in den Chefetagen sitzen und in einigen Berufen sogar mehr Geld verdienen als Männer? Gibt es überhaupt noch einen Job, den eine Frau nicht machen könnte? Muss eine Frau alles können? Ist sie toll wenn sie alles selber kann und der Mann sich fragt: Wozu braucht die mich denn dann noch? Leidet diese Power Frau dann nachher daran, daß alle sie klasse und stark finden aber keiner mehr weiblich? Sehnt sie sich im Innern nicht eigentlich doch nach einem Mann, der sie beschützt und mit ihr eine Familie gründet?
Schämt sie sich zu ihrem echten Wunsch zu stehen, weil es unmodern ist für eine Frau sich Familie zu wünschen statt steiler Karriere, Erfolg, Macht, Geld und Ansehen?
Verschreckt die starke Frau nicht die Männer, weil die sich neben ihr überflüssig, weich und schwach fühlen?




Montag, 2. Juli 2012

Hello again

Hallo liebe Blog Leser,

minibebic hatte leider kaum Zeit gehabt zu bloggen. Dabei hatte ich im Kopf viele viele Themen und Ideen.

In der Zeit hat minibebic ein tolles Praktikum gehabt im Bereich Theaterpädagogik.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, Theaterpädagogen und Regiesseuren bei ihren Theaterstücken zu begleiten. Ich durfte aktiv mitmachen beim Kindertheater mit 7 jährigen süssen Zwergen, mit unglaublich gut spielenden Teenagern in einem gesellschaftskritischen guten Stück und bei Erwachsenen in einem lustigen Stück mit 10 Szenen von jeweils unterschiedlichen Regisseuren.

War ein super Erlebnis und von Bühnenbild, Kostüm, Maske und Tontechnik bis Regieassistenz alles dabei. Nur Kaffee kochen musste ich nicht :)

Jetzt ist aber das Problem, dass ich sehr gerne in dem Bereich bleiben will, aber nicht weiß, welcher Beruf es denn nun ist, der es ist für mich.

Allerdings muss man sagen, dass eine Ausbildung als Makeup Artist an einer guten Schule bis zu 12.000 Euro kosten kann und das für ein Jahr Ausbildung. Dadrin sind enthalten: Ein Kosmetik Trolley im Wert von 2000 Euro.
Also ist es teurer Makeup Artist zu werden in einem Jahr als 6 Jahre Medizin zu studieren und Arzt zu werden???

Wenn eine Berufsausbildung nichts kostet, nehmen es vielleicht sehr viele in Anspruch und am Ende gibt es viele Menschen, die diesen Beruf ausüben.
Bei der Masse wäre es schwieriger, jemanden zu finden, der sein Job wirklich gut macht.

Wenn die Ausbildung aber zu teuer ist, können es sich nur diejenige leisten, die auch das Geld dafür haben und so haben die vielleicht sehr talentierten Menschen, die gerne diesen Beruf ausüben wollen, aber es sich finanziell nicht leisten können keine Chance ihr Talent und ihre Berufung auszuüben. Und wer sagt denn, dass die, die Geld dazu hatten, auch die besseren in dem Beruf sind? Das ist ja keine Frage des Geldes.

Makeup Artisten gibt es aber auch sehr viele. Die, die nicht einen Job bei Mac und Bobbie Brown oder am Theater oder TV haben/ wollen, stehen dann vielleicht den ganzen Tag in einem Warenhaus oder Kosmetikladen und verkaufen Makeup von einer bestimmten Marke wie z.B. benefit. Sie beraten, schminken... aber sind eben auch Verkäufer. Das muss jeder für sich selbst wissen. Ein Kombi aus Beraten, Schminken und Verkaufen kann sehr erfüllend sein und macht bestimmt sehr viel Spaß.

Ich glaube, Spaß macht es nicht, wenn man für sein Job einfach zu überqualifiziert ist und dann ein "Boreout" hat. Geistige Unterforderung, chronische Langeweile. Kann auch trotz Zeitdruck und Stress entstehen.

Denn das was man macht, ist tagein, tagaus eigentlich immer dasselbe. Man lernt nicht wirklich etwas Neues dazu höchstens im zwischenmenschlichen Bereich. Und das Tolle kommt noch: Wenn man sich nicht doof anstellt und nichts klaut, wird man diesen Job bis zum Fast- Ende seines Lebens machen. Man bleibt der ewige Zuarbeiter. Eine Förderung, Chancen oder andere Motivationen gibt es nicht. Ach ja, vielleicht bekommt man fürs selbe Geld einen Bereich dazu Oh yeah, ich bin ganz heiss drauf!
Das ist dann das Opfer für die "Sicherheit" in einem alt eingesessenen Konzern, der seit Jahrhunderten nach dem selben hierarchischen Prinzip funktioniert.

Dazu fällt mir ein lustiger Knetfilm ein. Von den Aardman Productions, die auch Wallace and Gromit produzieren, gibt es Creature Comforts. Unterschiedliche Tiere (aus Knete) werden von einem Reporter, dessen Hand mit Mikrofon man nur sieht, interviewt zu unterschiedlichen Themen. Es ist sehr sehr amüsant und lustig.
Eine Folge war das Thema Arbeit. Und da erzählt ein süsser Hamster von seinem Alltag im Hamsterrad. Sehenswert. Aber bitte in Originalsprache.

minibebic ist froh und dankbar, es geschafft zu haben, aus dem Hamsterrad rauszuspringen. Jetzt habe ich die Freiheit das zu tun, was ich wirklich vom Herzen will.
Wenn es nur eine Sache wäre, hätte ich es viel leichter, aber leider wie oft bei kreativen Menschen ist es so, dass mich vieles interessiert.

Also gehe ich weiter auf die Suche... Spannend ist es- das Leben.
Ich weiß zwar nicht genau, welches Berufsbild ich jetzt will, aber ich weiss, was ich auf keinen Fall will: Sklave eines Systems werden.

Schon fällt mir wieder etwas dazu ein. Ach immer dieses assoziative Denken!
Faust- der Tragödie erster Teil, wo Dr. Faust seine Seele an Mephisto verkauft.
Das, aber nicht auf Helenen in jedem Weibe bezogen sondern auf die Arbeitswelt.

Da hab ich doch eigentlich meinen Job oder nicht?