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Montag, 13. September 2010

Und Du siehst mich nicht

Eigentlich ist es bei vielen das Gleiche: Wir wollen ge-sehen werden. Gesehen, gehört, anerkannt, akzeptiert und angenommen. Wir wollen, daß "die Anderen" uns sehen, wie wir wirklich sind und uns so akzeptieren. Wir wollen nicht verkannt bleiben sondern uns er-kennen lassen. Wir wollen unsere Talente zeigen können und wir wollen, daß diese Talente gesehen werden. Besonders die Menschen, die uns am Herzen liegen sie sehen und uns fördern, fordern und motivieren da etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Wir wollen nicht hören: Super hast Du das gemacht, sondern wir wollen differenzierte Kritik. Einem Musiker, der grade von der Bühne runterkommt kann man sagen: War ein Super Konzert. Aber vielleicht ist dieser Musiker gerade bei diesem Super Konzert mit sich und seiner TECHNIK nicht zufrieden? Vielleicht denkt er, er hätte besser proben sollen oder seine Akkorde waren schief? Ihn macht ja mein Kommentar auch nicht glücklich? Es schmeichelt ihn, das war`s dann aber auch. Aber wenn er mit sich zufrieden ist, dann will er von "den Anderen" dieses Feedback und er will "belohnt" werden mit positiver Kritik, Lob und mehr Publikum, treuen Fans und Aufstiegschancen für seine Band. Oder will er immer auf demselben Level bleiben? Jahrelang immer dasselbe spielen und dasselbe singen und dasselbe verdienen? Und dasselbe hören?
Wie sehr identifiziert sich denn der darstellende Künstler mit seiner Kunst? Was will er erreichen? Die Leute verwirren und sich über sie heben? Die Gesellschaft kritisieren mit unverständlichem Wirwarr? Je komplizierter umso besser?
Wen will der Künstler erreichen? Für wen malt der Künstler sein Bild? Nein, nicht für die Arztpraxis, auch nicht für Dein Wohnzimmer. Er malt es, um gesammelt zu werden von anderen Künstlern, von Menschen, die seinen Wert zu schätzen wissen.
Man möchte geachtet werden. Geschätzt werden. Nicht unterschätzt nicht überschätzt. Und keiner möchte selbstverständlich werden. Denn es ist NICHT selbstverständlich, daß der andere immer für einen da ist und für denjenigen sich sorgt.
Sowie es nicht selbstverständlich ist, ein menschlicher Mensch und kein Egozentriker zu sein.
Aber sagt er dann, ich fands ja gut, ihren Egoismus. Ach sieh an, auch darin entdeckt er etwas Positives. Wäre ich egoistisch, würde er das wohl auch bewundern?
Es ist auch eine hohe Kunst der Menschlichkeit, treu zu sein. Man kann aber auch Hunderte über sich rutschen lassen. Kann man, wenn man ein großes Bedürfnis danach hat. Wer will, der kann. Auch darüber denkt er nicht negativ. Er findet es guuut. Alles darf sein nur ich nicht. Soll sie doch sagt er dann. Ist doch egal. Ja, aber mir nicht. Man schützt, was man liebt und nicht das, was man nicht mehr liebt. Aber genau DAS versteht er nicht und wird es nie verstehen. Deshalb schließe ich die Tore. Jetzt darf er sie alle rechtfertigen und in Schutz nehmen soviel er will. Jetzt darf er alles persönlich nehmen, was eigentlich nicht in seine, sondern in ihre Richtung ging. Er darf es. Denn es ist mir egal. Ich habe zugemacht.
minibebic atmet heute nur Schmerz. Ich bin Schmerz und Schmerz fließt durch mich nicht Liebe. Heute nicht. Morgen nicht.
Am Ende geht es doch da kaputt, wo der Faden am dünnsten ist.

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