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Mittwoch, 24. September 2008

Trödelstories 2


Die Hoffnungsträger:

Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie guckten mich voller Hoffnung an: Die Hoffnungsträger. Für ein Euro sind sie mit mir gekommen. Der Originalpreis stand noch drauf 42 Euro im VK (wahrscheinlich sind sie deshalb im Keller gelandet. Kein Mensch hat sich je für 42€ für sie interessiert.) Ich hatte Hoffung, sie für 30€ zu verkaufen und somit einen 300%igen Gewinn zu machen. Wenn ich das Gefühl hatte, diese Kundin braucht Hoffnung, habe ich sie angepriesen, meine Hoffnungsträger. Bei Wünschen als Meditierobjekt, bei zerplatzten Träumen, bei fehlender Schmuckgarderobe- für all das stand der Hoffnungsträger. Einige wollten nur die Hoffnung ohne Träger haben, aber das ging ja nun wirklich nicht. (Das geht nun wirklich nicht. Doch, mit Kinder Überraschung.Werbung Ende.)

Dann... plötzlich, nachdem Esa mehrmals für meine HT werbte, kam die Kundin, die bestimmt war für meine Hoffnungsträger. Die glückliche Amanda. Sehen Sie das Strahlen in Ihren Augen: Von Glück erfüllt mit ihren Hoffnungsträgern für 4 Euro. Sie hat genau 38 Euro gespart. Das ist bares Geld. Ich konnte noch einem Menschen Hoffnung geben und kam dem Himmel somit näher. Sie benutzt es als Kleiderbügel, sehr gute Idee findet minibebic.
Kurz nach dem ich sie verkaufte, fragten auf einmal alle nach den Hoffnungsträgern, sie waren auch bereit, 42 Euro zu zahlen. Aber die Träger hatten ihre Hoffnung nun einmal bei Amanda gefunden.
Ich fühlte mich so halb, so hoffnungslos ohne sie. Ich hatte sie doch so in mein Herz eingeschlossen, aber schon bald sollten neue Hoffnungsträger her: die Kosmetiktasche von Ann Katrin.

Leider hat sich diese Tasche ("dreiteilig, neu, also noch nie gebraucht, 7 Euro"... Ann Katrin blieb knallhart) als Fluch des Standes entpuppt.
Sobald unser Haus und Hofmagier Matjes sie weggezaubert hatte, kam die wohlhabende gnädge Dame und hinterließ 50€ für einen Ganzkörper- Outfit: Hut aus Schwabingen, Schannäll Brille, Unechtleder Gürtel und schicke Schuhe. Sie brachte meinem Stand pures Glück. Kaum hatte ich das Geld inner Hand, stürzten 10 Leute mir die Bude ein und nach 30 Minuten war ich um 2,50 Euro reicher. Man muss sich mit wenig zufrieden geben auf so einem Markt habe ich gelernt. Aber traurig war ich schon ein klein wenig, als die pinken Orientpuschen weg waren, für 1 Öro. Gut, immerhin rochen sie extrem nach MadeInChina. Die Made kam aus China nach Deutschland, aber den Geruch nach Chemiefabrik wurde sie auf ihrer weiten Reise leider nicht los.

Trödelstories 1


Unsere zwei Trödeltage mit der Familie Marie & Bernhard`s waren einfach nur supi. Uns fehlte es an nichts: Magier Matjes, Schleichwerbung für Sehnix, ein Polendeckschen Altar, Täschnick Ecke, Philosophie mit Amanda, Verkupplungsversuche mit Mister Big, Modenschau mit Süpermodel Esa, eine studierende Verkäuferin und kleine Showeinlagen mit Winterjacken Größe 34("Keine Sorge, ich trug vor 10 Jahren auch schon 34, das passt schon. Vielleicht sollte ich den Bauch samt Körper einziehen?")

Trudi rockte während dessen auf dem Stadtfest, kuschelte bei Esa, aß poetische Fritten und hatte Spaß, gab Gas.

Dienstag, 23. September 2008

Erklärung für den Text hierdrunter

Sitze wieder im Zug und schreibe erstmal die Gedanken auf, die mir spontan durch den Kopf schiessen. Entstanden ist der Text hier drunter. Viel zu viel Text, keine systematische Ordnung, keine klare Struktur, Wiederholungen, zu viele Sprünge drin. So wie es ist, gefällt es mir ganz und gar nicht. 


Ich brauche Ordnung, Abstraktion und Überblick. Gedanken klären, Inventur machen. Chaos habe ich im Alltag oft um mich herum, hin und wieder auch in mir. Wenn das Äußerliche geordnet ist, dann fühle ich mich auch innerlich ruhiger und gelassener. Katharsis. In sich ruhend.


An meinen Depri Tagen ziehe ich mich besonders schön an. Schminke mich natürlich. Ich sehe es als "sich-selbst-verraten" an, wenn man sich aufgibt. Sich verliert in der Tiefe des Seins. Das ist eine Sackgasse dann. Schnell raus da. Steh auf vom Boden. Da gehörst Du nicht hin. Ab und zu rumgammeln, nichts tun oder leiden, vor Selbstmitleid sich ankotzen ist ok, aber man darf sich eben darin nicht verlieren. Wer holt Dich aus dem tiefen Loch heraus? Nur Du allein, aus eigener Kraft. Ich verabscheue den Ehrgeiz und extreme Selbstdisziplin von den Äsprit Basic Tanten wie die Pest, aber hin und wieder brauche ich meine Rituale, Routine, Ruhe und Ordnung, damit ich der Welt und mir nicht abhanden komme. Mich fange und zurück auf meinen Weg finde, mal chaotisch, mal ruhig, aber mir selbst treu bleibe. 


Ich werde diesen Eintrag hier unten in den nächsten Tagen ordnen, versprochen. 

Aber so wie es jetzt ist, wollte ich es dann doch posten. Weil es ja in diesem Moment durch mein Kopf spontan gesprungen ist und "echt" ist. Gedanken und Gefühle sind etwas Spontanes. Und Spontanität kann niemals falsch sein. 


Wenn ein Mann...

... Ihnen sagt: "Gebe mir etwas Zeit!" vergessen Sie es! Sagen Sie "Ist gut." und rennen Sie. Rennen Sie um ihr schönes Leben. Denn er wird sich (in den meisten Fällen) nie entscheiden, auch nicht bei aller Zeit der Welt. (Mit Manipulation und Druck vielleicht.... für eine kurze Zeit, dann ist er wieder weg. Das wollen Sie nicht wirklich, oder?)

Machen Sie aus einem normalen durchschnittlichen Mann keinen Helden, keinen Sahneprinzen. Setzen Sie keinen auf den hohen Thron, höher als Sie selbst. Und auch nicht tiefer als Sie selbst. Sie brauchen den, der auf dem Boden liegt, nicht hoch zu helfen, damit er sie liebt. Wie wäre es mit einem Partner, dem Sie in die Augen gucken können, auf gleicher Höhe mit Ihnen?


Versuchen Sie es mal neutral zu sehen mit Abstand, als wäre es ein Film und Sie der Zuschauer. Was sehen Sie? Beobachten Sie die Hauptdarsteller. Warum denken Sie gibt sich diese Frau auf? Hat sie wirklich in der Kindheit so wenig Liebe bekommen? Oder hat sie ein fettes Problem damit, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben???

Lernen Sie, sich zu fühlen und halten Sie sich aus. Ertragen Sie sich und Ihr Leben, auch mal alleine zu sein. Alles andere kommt von alleine.


Meiner Ansicht nach, gibt es keine Zufälle. Es ist alles Nasip und Kismet. Es ist schon auf Ihre Stirn geschrieben, bevor Sie auf der Welt waren. Aber WAS Sie draus machen, das liegt nun in Ihrer Hand. Es gibt einen Weg, mit Abzweigungen und Sackgassen. Wie SIE den gehen, wann Sie wo ankommen, das ist nun Ihre Entscheidung.


Sie haben nur ein Leben. Das Ihres und Jetzt. Nicht gestern in den Erinnerungen nicht morgen in den Träumen und Erwartungen. Heute in der Gegenwart im echten Leben. Hören Sie auf mit der Träumerei. Prinzen gibt es nur im Märchen und nicht auf der Erde. Hören Sie auf Ihr Herz Ihre innere Stimme, Ihr Körper warnt sie doch schon länger. Das sind keine Schmetterlinge im Bauch, das sind Magenkrämpfe. Diese Zeit des Wartens auf den anderen wird sie wahnsinnig machen, erniedrigen und Ihnen Lebenskraft stehlen; Sie werden innerlich verlebt und fühlen sich müde und alt. Alle Konzentration auf ihn und nur die eine Lösung raubt Ihnen Lebensenergie und Qualität.

Die Welt geht nicht unter, wenn er es nicht ist. Wenn er weg ist und es nicht funktioniert hat. Nein, davon geht die Welt nun wirklich nicht unter meine Liebe!


Sie werden es eines Tages neutraler sehen. Hören Sie auf zu fragen, versuchen Sie es nicht zu verstehen oder was wäre wenn Gedanken. Ohnmacht wird abgelöst von Bewusstsein, Hilflosigkeit wird abgelöst von Sicherheit. Egal was Sie machen, er wird nicht kommen und das ist die Wahrheit. Die Wahrheit ist immer besser als eine Lüge. Sie brauchen ihn nicht. Leben Sie Ihre Wahrheit, nicht seine!


Nicht er soll sie lieben sondern sie sollen sich selbst lieben. Nicht er soll sie nicht verlassen, Sie sollen ihr Ich nicht verlassen. Verlieren Sie sich nicht. Sie sind einmalig mit nur einem Leben.

Tauchen Sie ein in sich selbst, entdecken und verwirklichen Sie sich selbst. Unternehmen Sie etwas mit Freunden, treffen sie sich mit Männern, die nicht Ihrem Beuteschema entsprechen. Entwickeln sie Hobbies, die ihnen auch liegen. Seien sie lieb zu sich selbst.


Machen Sie sich keine Vorwürfe, das tun schon andere für Sie. Keine Schuldgefühle, kein schlechtes Gewissen. Die Wut und Verzweiflung geht weg. Er wird Ihnen egal sein glauben Sie mir. Sie brauchen keine vernichtenden Tipps von Freundinnen wie "Er hat Dich eh nicht verdient. Du war`s zu gut für ihn." Sie müssen nicht alles zerlegen und tot reden. Entfernen Sie alles, was an ihn erinnert, wenn Sie soweit sind. Denken Sie nicht, was er denken könnte. Sie sind doch traurig genug. Wozu die Erniedrigung, bleiben Sie sich treu. Stürzen Sie sich nicht ins nächste Abenteuer und lernen Sie aus Ihren Fehlern. Keine Angst, Sie verpassen gar nichts.


Es gibt nicht nur den Einzig Wahren Richtigen, der auf seinem Gaul um die Ecke angeritten kommt, sie mit einer Hand hochnimmt, Koffer dabei und Ihnen verspricht: "Jetzt wird alles gut mein Liebling. Ich passe auf Dich auf, ich beschütze Dich... ich mache Dich glücklich." Wenn Sie vorher nicht glücklich waren, wird ER sie auch nicht glücklich machen können.


KEIN Mann dieser Welt kann sie glücklich machen, wenn Sie es vorher nicht schon sind. Kapieren Sie das mal endlich. Investieren Sie in sich. Geben Sie sich die Liebe, die sie von ihrem Helden erwarten. Seien Sie selbst die Liebe, dieser Mensch, den Sie von anderen hoffen, fordern und erwarten. Sie bringen diese Liebe anderen doch so selbstverständlich und fast selbstlos entgegen. Also warum nicht Ihnen selbst?


Messen Sie die armen Würste nicht an ihrem Traumprinzen. Geben Sie den Männern doch eine Chance, sie selbst sein zu dürfen. Und wenn es irgendetwas an ihm gibt, was sie am Anfang stört, dann machen Sie sich klar, das wird sie in 10 Jahren immer noch stören. Erwarten Sie nicht, dass er sich im Laufe der Zeit verändert. Sie tun es auch nicht. Warum sollte er sich verändern? Sie haben sich in ihn doch so, wie er ist, verliebt. Warum dann der Wunsch, ihn zu dem Mann machen, der er einfach nicht ist.

Er ist nicht ihr Kind, nicht ihr Vater, nicht ihr Versuchskaninchen und schon gar nicht ein Sahneprinz. Also was soll der Scheiß? Sehen sie der Realität ins Auge, seien Sie sich Ihrer selbst und dem seiner bewusst und klar.


WAS wollen Sie für sich und Ihr Leben? Was ist Ihnen wichtig? Was wollen Sie auf keinen Fall? Machen Sie sich Ihre Liste. Und bestellen Sie Ihren Wunschmann vom Universum. Aber warten Sie nicht, gehen Sie ruhig auf die Suche. Sie können sich ja mal vortasten. Sie sollen aber nichts überstürzen und bei einem bleiben und sagen: Der oder keiner. Noch nicht, Momentchen noch. Erweitern Sie Ihr Horizont, machen Sie auch mal Unternehmungen alleine. Das ist gut für Ihr Selbstwertgefühl. Legen Sie Beratungsbücher auf Seite. Gehen Sie in die Praxis. Aber bleiben Sie geduldig und ruhig.


Wer will, der kommt... und bleibt. Wer immer auf der Flucht ist und ewig unsicher, den können Sie ruhigen Gewissens weiterziehen lassen. Zum Kämpfen für die Liebe sollten immer noch 2 dazu gehören. Ein Krieger, der alleine kämpft, ist kein Krieger. Also weg mit dem Helfersyndrom und den tiefenpsychologischen Analysen. Wenn er eine Seelenklempnerin gesucht hätte, wäre er zu einer gegangen.


Es ist nichts anderes als in der Tierwelt. Hatte ich im Bio- LK Kurs durchgekaut und letztens wieder mit Marie und Angusch drüber gesprochen:

Das Männchen will sein Erbgut sichern, also ist er darauf programmiert, seine Gene sprich Sperma so viel wie möglich zu verbreiten. Er erhöht somit die Chance auf viele Nachkommen, wenn er mit unterschiedlichen und vielen Weibchen kopuliert. Er achtet beim Weibchen primär auf die Eigenschaften, die für seine Fortpflanzung von Bedeutung sind: gebärfreudiges Becken, weiche Rundungen, genug Brust, um Kind ernähren zu können, anschmiegsamer Charakter, weiche Züge, lieb, schützend (sie soll wie ein Löwe für seine Kinder kämpfen) und natürlich die Brut- und Nestpflege, also gut im Haushaltsführung.


Das Weibchen ist da anders gepolt. Sie sucht sich von all den Männchen um sie herum genau das Männchen aus, mit dem sie IHR Erbgut sichern will. Sie selektiert "den Richtigen", genau das Männchen, wessen Kinder (Minikopien) sie als Nachkommen groß ziehen will. Sie achtet bei der Wahl des einen Partners auf breite Schultern, an die frau sich anlehnen kann, er soll sie beschützen. Stärke, Mut und Ehrgeiz sind für das Weibchen auch sehr wichtig und natürlich in der menschlichen Welt, bis zur Emanzipation und heute immer noch gültig für viele: Er soll das Geld mit nach Hause bringen. Für sie und seine Familie sorgen können. Finanzielle Unabhängigkeit.


Wobei viele Weibchen heutzutage ebenso das Geld nach Hause bringen, in einigen Fällen sogar mehr als der Mann verdienen. Was die Männer sehr verunsichert hat, weil sie ihren festen Rollen als Allein- Fütterer "beraubt" wurden und am Ende nicht wissen, bin ich ein echter Kerl, metrosexuell, gefühlvoller Softie oder Hermaphrodit? Wie soll ich sein? Das hat mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu tun, mit der Wertewanderung, Politik (Wer hätte vor 30 Jahren geglaubt, eine Frau wird Deutschland regieren?)


Aber das ist jetzt mehr Bereich Evolution, Steinzeit, Emanzipation. Ein andermal mehr dazu. Weiter im Text.

Ach ja, also Männchen poppt durch die Gegend, Weibchen wartet auf DEN einzig wahren RICHTIGEN und nur sein Sperma darf auch sich bei ihr einnisten. Problem? Dieses Weibchen bekommt oft im Leben das Männchen, das ihrer Eizelle nur mal Hallo sagen wollte, also keine Kinder haben will, sondern einfach nur pöppen.

Am Anfang will Weibchen ja auch erstmal nur die Lage checken, aber dann, wenn er ihrem Raster passt, setzt sie ihm die Pistole auf die Brust und will seine Liebe mit Unterschrift und Versprechen vor dem Altar bewiesen bekommen. Sicher ist sicher. Danach können die Bebbies ruhig kommen. Beißt er nicht an, will er mit ihr noch kein Nest bauen, dann, ja dann siehe oben. Er haut ab, verlangt nach mehr Zeit, ist einfach überfordert, die arme Wurst. Er ist dann eben anders programmiert, noch nicht bereit oder nie bereit. Das ist dann seine Wahrheit. Akzeptieren Sie es.


Es gibt aber auch Frauen, die mehrere Kinder von mehreren Männern sich wünschen. Die Intelligenz von dem, die schönen Augen von dem, die Seele von dem... Was genau dahinter steckt, bin ich noch am erkunden. Meine Forschungen danach sind noch nicht abgeschlossen.

Heute bin ich...

... jemand anderes. Einfach so. Eine Art Rollenspiel. Ich möchte aus der Sicht einer alten Frau schreiben, die mit 84 Jahren am Fenster steht, wehmütig in die Ferne blickt und Inventur macht, Bilanz zieht mit ihrem Leben. 

Dann möchte ich mal ein Emo Girl sein und vielleicht mich an dem Tag auch so verkleiden und so schminken. Vielleicht will ich auch mal aus der Sicht eines Mannes schreiben. Vielleicht ein reicher, einsamer Börsenmakler oder Hausmeister. 

Dann will isch Asi sein, so rischtick mit allem drum und dran. Hap isch voll Bock drauf, ne? Und auch mal obdachlose Frau, die früher reich war.

Ich liebe Rollenspiele und Theater. Warum nicht mal aus der Sicht einer alten Frau schreiben? Ein Tag mal Emo Girl sein? Vielleicht auch ein Punk, der viel um die Welt gereist ist und jetzt in einer Großstadt Autofenster putzt? 

Ich kann sein, wer ich will in meinen Gedanken. Und wenn ich will, dann spiele ich diese Rolle eben auch mal.... bis ich wieder ich sein möchte. Mit wem fange ich heute an? Hmmm yamm yamm yamm.


Heute bin ich... Tessa Rindfleisch, die alte Frau. Ich bin 84 Jahre alt, verwitwet. Mein Mann ist vor 11 Jahren an Krebs gestorben. Ich habe 2 Töchter; sie leben beide in Amerika. Felida ist Herzchirurgin, mit einem Anwalt verheiratet und hat keine Kinder. Leane ist Journalistin, war mit einem Fernseh Moderator liiert und hat 2 Söhne, Gilbert und Lysander, die sie alleine erzieht. Ich habe selten Kontakt zu meinen Töchtern. Sie sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie an ihre alte Mutter in Bad Meinberg denken würden. Sie besuchen mich zu Weihnachten und ich bin immer froh, wenn sie wieder weg sind.

Meine beiden Enkel sind Zappelphilipp`s, sie können nicht eine Minute still sitzen. Leane ist als allein erziehende Mutter total überfordert mit den beiden Kobolden. Die meiste Zeit bin ich alleine mit Carlo, unserem Hund.

Als die Kinder aus dem Haus waren, wurde es so ruhig um uns herum. Da stand Robert eines verregneten Tages mit dem Hund vor mir. "Wer ist das", fragte ich ihn. "Das ist Carlo, unser Hund. Er ist mir zugelaufen. Er bleibt jetzt bei uns." sagte er. Nun, das sind jetzt 12 Jahre her und Carlo ist meine treue Seele geworden und weicht mir nicht von der Seite. Er wird alt, wie sein Frauchen, aber Carlo wird mich noch überleben, so sportlich wie er ist.


Meinen Mann lernte ich im Tanztee kennen. Meine Freundin Hannah hatte mich dahin gezerrt, sie wollte, dass ich unbedingt diesen Robert kennenlerne. Robert war Soldat und am Wochenende kam er wie die anderen Soldaten zu diesem Tanzschuppen. Ich hatte mein pinkes Kleid mit dem Tupfmuster an, die Haare zum Pferdezopf hochgesteckt und meine neuen Ballerinas, die mir eindeutig zu eng waren. Robert fiel mir sofort auf, er sah anders aus, als die meisten Männer dort. Er hatte schwarzes Haar, dunkelbraune Knopfaugen und ein wunderschönes Lächeln. Mir ging das Herz auf. Es war Liebe auf den ersten Blick. Wir konnten den Blick nicht voneinander lassen. 

Irgendwann stand er plötzlich vor mir und bat mich um einen Tanz. Es lief gerade Honeymoon, unser Lieblingslied. Wir tanzten, blickten uns die ganze Zeit an und schwiegen....


... hmm, zu wenig Action irgendwie. Eigentlich sollte Tessa vom Krieg erzählen, von den Trümmern und wie sie mit ihren Kindern geflohen ist, das ganze Geld im Kissen von Leane versteckt. Ich wollte, dass sie erzählt, wie sie nachts vom Feld Rüben und Kartoffeln geklaut haben, in einer 32 qm Wohnung zu 6 gewohnt haben, wie ihr Mann im Krieg gefallen ist. Wie Tessa aus dem Nichts aufstand, ihre Kinder unter harten Bedingungen großzog, wie ihr Sohn Rafael starb....  Ich wollte eine traurige Tessa darstellen, aber ich fühlte mich mehr verliebt in Robert als traurig. Also kam das etwas kitschige, romantische hervor. Alles der Robert Schuld.

Sei`s drum. Es existiert weder eine Tessa noch ein Robert. Also wen stört`s? Mich... ein klein wenig. Aber heute lasse ich das Dorf in der Kirche... vielleicht ein andermal Tessa. Mach`s gut altes Haus. Scheiß drauf.


PS: Es konnte von Anfang an keine traurige Geschichte werden. Welche traurige Person heißt schon Tessa Rindfleisch verdammt?

Freitag, 19. September 2008

TrudiC Live News

Es war wie an jedem Morgen, als Tatjana L. aus dem Haus ging, erinnert sich die hübsche Russin. Doch heute morgen war etwas anders. Als sie auf die Strasse trat, wurde sie von einem der rechtsradikalen Demonstranten fast mit einem Stein getroffen. Diese riefen "Geh zurück zu Hauseee Du dove Kuh." Tatjana zu TrudiXpress: "Ich habe fast ein Stein auf den Kopf bekommen, am kleinen Finger blute ich auch ein bißchen... an den Rest kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Ich weiß nur, dass ich Sterne gesehen habe." sagt Tatjana mit Tränen in den Augen. Nach dem Schock wurde sie per Hubschrauber ins Krankenhaus Köln Ost gebracht und befindet sich noch immer auf der Intensivstation. 

Ayse K. aus Köln Mülheim hat sicherheitshalber ein Kopftuch getragen, als sie raus ging: "Damit man meine schwarzen Haare nicht sieht" erinnert sich die junge Türkin. Sie wurde am Bahnhof von sechs Skinheads verfolgt. Sie schritt schneller und sah Polizisten, jedoch verteilten diese Flugblätter zu der Demo und nahmen sie nicht wahr. Vor einer Dönerbude wurde die Frau von den Nazis umzingelt. Sie musste ihr Kopftuch, was sie als Tarnung anhatte, ausziehen und zerreissen, was sehr schwer ging, da es aus 100% PVC bestand. Einer der Nazis hat sie gezwungen, seinen Springerstiefel anzuziehen. "Aber ich trage keine Größe 43" hat sie sich noch gewehrt. Als die Tochter von türkischen Gastarbeitern soweit war und die Stiefel unter schluchzenden Tränen anziehen wollte, kam Superböhnchen um die Ecke gefloschen und hat "Server, Server 01" rufend die Skinheads mit Blähungen Marke KidneyBohne zu Boden vergast.

Gleiche Zeit am Rhein: Ötzkan Ö. wollte das Spektakel vom Ufer aus betrachten. Die ProKöln gab auf dem Schiff "Moby Dick" eine Pressekonferenz. Es waren zu viele Personen auf dem Schiff. "Da ging die Post ab, das war ja schlimmer als Karneval. Und dann plötzlich... Es ging alles so schnell. Das alte Schiff war eh zu alt." spricht Ötzkan später zu unseren TrudiXpress Reportern (die exakt 5,5 Stunden später direkt vor Ort waren. Live.) Langsam aber sicher versank "Moby Dick" samt Inhalt im Rhein. Die Skinheads standen alle an Deck, ihre Haare wehten im Wind. Die Nazis hielten alle die rechte Hand zum Heil Gruß hoch. Dann, als das Schiff endgültig versank, sah man nur noch die Hände der Nazis, die Winke Winke machten. So ging eine ganze Ära Dummheit der Geschichte unter. Alle Gegendemonstranten winkten mit weißen Tüchern hinter her und sangen "1500 dumme Nazischweine, die fuhren auf`em Rhein, da sank das Schiff Moby Schwul, da waren es nur noch Nuhl." 

Kommentar von Herbert G. zu diesem bewegenden Ereignis: "Ich war dabei, ne." 
Morgen in TrudiXpress: Die traurige Lebensgeschichte von Herbert G. Schock ist garantiert.
 

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+ Die "Anti Islamisierungs Demo" der Nazis in Köln + ausländische Bürgerin wird von Stinkbombe getroffen: "Ich habe Sterne gesehen" + ohne Zensur + inklusive Meinungsfreiheit und so + Vom Untergang des "Moby Dick" im Rhein: "Ich war dabei." + nur bei minibebic.blogpost.com + Sie werden ihren Ohren nicht glauben
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