Sonntag, 3. Mai 2009
Von Grün zu Schwarz
Blick in den Spiegel: Falten, weiße Haare - mein Gott, Du bist alt geworden||traurig|| leer||kalt||immer die Frage:Wo ist er?||Wo bin ich?||weinen, keine Tränen||hoffnungslos||verzweifelt||kann sich nicht bewegen||Ohnmachtsgefühl||Starre||wie angewurzelt||Ich kann nicht||schlafen||erschöpft und immer müde||Schwarz statt Grün||Negativ||Will nicht raus||kraftlos||eiskalt||gefühlskalt||Schutz||enttäuscht||Puzzle zusammenfügen||Rekonstruktion||Du mußt was essen||Leise||Atem, Atemlos||Stille||Schweigen||Schwelgen||Vergangenheit||Weit weg||Nichts zu lachen||Kein Trost||Melancholie||Drama?||Verloren||Erinnern||Schmerz||Tief, Brunnen||Alles egal||Ach leckt mich doch, echt||Igel liegt auf Rücken, kann nicht hoch||Alles Lüge, alle falsch||gefangen||Nichts fühlen||Einsam?||Zumachen, verschließen||Wie tod- scheintod?||Sehnsucht, suchen, sehnen||Flucht, fliehen- vor was?||Frust||Stillstand||Fluß||Meer||Fall||Luftballon- Explosion||Wehmut, weiter Blick||Kein Glück||Rauchen||Monolog||Angstfrei, Ich habe keine Angst||Ich sollte weiterleben.
Flaschenpost
Mit der Zeit wurden die Flässchen Formen in ihrem Auge immer dichter, immer mehr. Das liegt am Alter meinte der Augenarzt. Mit zunehmendem Alter würden sich diese Bildchen vorm Auge verdichten.
Das Wetter war an diesem Tag dem Zustand passend. Es regnete. Der Himmel weinte um ihren lieben Gatten, den sie verbrennen ließ, wie er es wollte. Zur Beerdigung kam niemand. Außer ihr. Sie stand an seinem Grab, in ihrem roten Kleid, bis der Regen ihr Kleid dunkelrot färbte. So, wie er es sich gewünscht hatte. Dann fuhr sie nach Hause, nahm ein Vollbad, trank Rotwein, hörte sich eine Oper an und setzte sich auf die Veranda. Auf sein Schaukelstuhl.
Ich weiß nicht, ob es am Rotwein liegt, aber auf einmal sieht sie etwas, was ich nicht wahrnehmen kann. Die Flässchen in ihrem Auge formen sich zu einem Satz: "Laura, ich bin nicht tot."
Dienstag, 28. April 2009
Leute machen Kleider
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Mittwoch, 22. April 2009
Tschuang Tse
und im Schlaf träumte er, er sei ein Schmetterling,
der fröhlich umherflog und nicht wusste,
dass es Tschuang Tse war, der ihn träumte.
Als er wieder zu sich selbst erwachte,
wusste er nicht, ob er ein Mensch war,
der träumte, er sei ein Schmetterling,
oder ein Schmetterling, der träumte,
er sei ein Mensch.
Tschuang Tse, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland
Hätte er ein Tagebuch der Schmerzen geführt,
dann hätte er bloß ein einziges Wort eingetragen: Ich.
Philip Roth"
Aus Firmin, Ein Rattenleben von Sam Savage. Lesen!
Dienstag, 21. April 2009
Heute bin ich...
200 Männer habe ich geküsst und kann mit ihnen immer noch nicht umgehen dachte sie sich, als der Zug kam. Unbeholfen- wie ein kleines Kind, was gerade seine ersten Schritte macht. Sie wird sie nie verstehen. Vom Leben gezeichnet und müde setzte sie sich vor einen Mann, der seinen Hut tief sein sein Gesicht gezogen hatte. Sie schaute aus dem Fenster. Der Zug fuhr vorbei an Feldern, Häusern, Strassen, Wäldern. Die Bilder verschwanden schnell, je schneller der Zug fuhr. Vieles in ihrem Leben lief wie ein Film vor ihrem Auge und verschwamm eben wie die Bilder. Sie erinnerte sich an soviel. Alles war immer soviel gewesen. Sie war zu viel. Nie war sie wie die anderen. Nie konnte sie normal sein. Nach jedem Leid wollte sie so sein, wie die anderen, aber es gelang ihr nie wirklich. Ich bin doch ich, tröstete sie sich dann und wickelte ihr Tuch enger um die Schultern. Wenigstens etwas, was ihr Halt gab. So stark, so viel- so viel Angst. Von Liebe finden- und sie verlieren.
Draussen war die Sonne so groß und nah, bald würde sie untergehen. Ein rötlicher Schimmer legte sich über die Wolken. Es war, als ob die Sonne immer näher kam, dann wieder ganz weit weg war. Ein Lichtspiel. Was er jetzt wohl macht, fragte sie sich. So viele Jahre sind seitdem vergangen. Stunden auf Tage, Tage auf Wochen, Monate auf Jahre, mal hatte es die Zeit eilig, mal wollte sie nicht vergehen und weilte noch ein wenig bei ihr. In ihren Erinnerungen hatte es sich die Zeit besonders gemütlich eingerichtet. Alles hat seine Zeit. Alles wird Zeit, ist Zeit sagte es dann zu ihr, wenn sie traurig aus dem Fenster guckte. Weit weg.
Wie geht es ihm wohl fragte sie sich. Es war, als ob sie ihn ganz nah bei sich spürte, aber das war nicht möglich. Er war schon lange fort, sehr weit weg. Bei den Gedanken an ihn, hätte sie fast ihre Haltestelle verpasst. Wischte sich die Tränen vom Gesicht und stieg aus. Blieb stehen, die Sonne strahlte direkt ihr Gesicht an. Ihr Atem wurde schneller, es überschlug sich. Ihr Herz raste. Der plötzliche Knoten im Hals schnürte sich enger. Langsam, ganz langsam dreht sie sich um und schaut dahin, wo sie eben noch im Zug saß. Er steht am Fenster, sein Hut in der Hand und schaut ihr direkt in die Augen. Für einen Moment atmet die Erde nicht. Als ob alles stehen geblieben ist. Schweigen. Stillstand. Stotternde Gedanken. Das, das kann nicht sein sagte sie noch und sah im blendenden Sonnenlicht nicht den Güterzug. Dann ... Stille.
Montag, 20. April 2009
Parallelwelten
Ich gebe zu, ich inhaliere sie alle: Bücher und Filme, leider mehrmaliger Wiederholungstäter (gibt`s das?), aber es hat auch seine guten Seiten. Die letzte DVD war Equlibrium und da meine Gedanken niemals ruhen, musste ich Parallelen ziehen und an folgendes denken:
Equilibrium/ Film mit Christian Bale
Brave New World / Roman von Aldous Huxley
Fahrenheit / Roman von Ray Bradbury
Invasion / Film mit Daniel Craig
Existenz / Film mit Jude Law
Animal Farm / Roman von George Orwell
Dogville / Theaterfilm mit Nicole Kidman
Was ist das Oberthema des Ganzen?
Los alphas, betas and gammas, point out the main idea of the stories, oh Ford.
Freitag, 17. April 2009
Der Regen und das Mädchen
Sie zog ihre knallgrüne Kapuzenjacke an und ging langsam durch den Regen. Es war ein Wetter wie heute. Warmer April Regen. Die Kieselsteine unter ihren Füßen knirschten, das Unterholz brach. Sie liebte diese Geräusche, vor allem den Geruch. Dann fing sie an zu laufen, gaaanz langsam. Und wurde immer schneller. Alles, was bisher war, lief ihr wie ein Film im Schnelldurchgang durch ihre Gedanken. Kopfkino. Hirngespenster. Nein, keine Hirngespenster. Einfach alles, was war. Das Gute. Das Schlechte. Sie wurde immer schneller und wollte mit ihrer inneren Welt als Erster oben am Berg an der Holzhütte ankommen. Noch bevor der Körper sie einholen konnte. Klitschnaß vom Regen und mit rasendem Herzen kan sie dann an; bei sich. Dort blieb sie dann ncoh eine lange Weile. Schaute den Vögeln zu, entdeckte im Feld einen Hasen, und atmete die Natur, atmete sich ein. Und war warm und ruhig. Dann lief sie zurück, diesmal langsamer. Der Regen wurde immer stärker. Als sie im Zimmer ankam, hätte sie sich selbst wringen können. Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging sie runter, vorbei an den Bäumen im Hof, den leeren Stühlen. Runter ins warme Wasser, zum Versinken. Zum Abtauchen. In die Tiefe zum Herzatmen. Nur sie alleine. Silencium_
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