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Dienstag, 28. April 2009

Leute machen Kleider

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"CUT"
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Mittwoch, 22. April 2009

Tschuang Tse


"Eines Tages legte sich Tschuang Tse schlafen,
und im Schlaf träumte er, er sei ein Schmetterling,
der fröhlich umherflog und nicht wusste,
dass es Tschuang Tse war, der ihn träumte.
Als er wieder zu sich selbst erwachte,
wusste er nicht, ob er ein Mensch war,
der träumte, er sei ein Schmetterling,
oder ein Schmetterling, der träumte,
er sei ein Mensch.
Tschuang Tse, Das wahre Buch vom südlichen Blütenland

Hätte er ein Tagebuch der Schmerzen geführt, 
dann hätte er bloß ein einziges Wort eingetragen: Ich.
Philip Roth"

Aus Firmin, Ein Rattenleben von Sam Savage. Lesen!

Dienstag, 21. April 2009

Heute bin ich...


200 Männer habe ich geküsst und kann mit ihnen immer noch nicht umgehen dachte sie sich, als der Zug kam. Unbeholfen- wie ein kleines Kind, was gerade seine ersten Schritte macht. Sie wird sie nie verstehen. Vom Leben gezeichnet und müde setzte sie sich vor einen Mann, der seinen Hut tief sein sein Gesicht gezogen hatte. Sie schaute aus dem Fenster. Der Zug fuhr vorbei an Feldern, Häusern, Strassen, Wäldern. Die Bilder verschwanden schnell, je schneller der Zug fuhr. Vieles in ihrem Leben lief wie ein Film vor ihrem Auge und verschwamm eben wie die Bilder. Sie erinnerte sich an soviel. Alles war immer soviel gewesen. Sie war zu viel. Nie war sie wie die anderen. Nie konnte sie normal sein. Nach jedem Leid wollte sie so sein, wie die anderen, aber es gelang ihr nie wirklich. Ich bin doch ich, tröstete sie sich dann und wickelte ihr Tuch enger um die Schultern. Wenigstens etwas, was ihr Halt gab. So stark, so viel- so viel Angst. Von Liebe finden- und sie verlieren.
Draussen war die Sonne so groß und nah, bald würde sie untergehen. Ein rötlicher Schimmer legte sich über die Wolken. Es war, als ob die Sonne immer näher kam, dann wieder ganz weit weg war. Ein Lichtspiel. Was er jetzt wohl macht, fragte sie sich. So viele Jahre sind seitdem vergangen. Stunden auf Tage, Tage auf Wochen, Monate auf Jahre, mal hatte es  die Zeit eilig, mal wollte sie nicht vergehen und weilte noch ein wenig bei ihr. In ihren Erinnerungen hatte es sich die Zeit besonders gemütlich eingerichtet. Alles hat seine Zeit. Alles wird Zeit, ist Zeit sagte es dann zu ihr, wenn sie traurig aus dem Fenster guckte. Weit weg. 
Wie geht es ihm wohl fragte sie sich. Es war, als ob sie ihn ganz nah bei sich spürte, aber das war nicht möglich. Er war schon lange fort, sehr weit weg. Bei den Gedanken an ihn, hätte sie fast ihre Haltestelle verpasst. Wischte sich die Tränen vom Gesicht und stieg aus. Blieb stehen, die Sonne strahlte direkt ihr Gesicht an. Ihr Atem wurde schneller, es überschlug sich. Ihr Herz raste. Der plötzliche Knoten im Hals schnürte sich enger. Langsam, ganz langsam dreht sie sich um und schaut dahin, wo sie eben noch im Zug saß. Er steht am Fenster, sein Hut in der Hand und schaut ihr direkt in die Augen. Für einen Moment atmet die Erde nicht. Als ob alles stehen geblieben ist. Schweigen. Stillstand. Stotternde Gedanken. Das, das kann nicht sein sagte sie noch und sah im blendenden Sonnenlicht nicht den Güterzug. Dann ... Stille.

Montag, 20. April 2009

Parallelwelten

Ich gebe zu, ich inhaliere sie alle: Bücher und Filme, leider mehrmaliger Wiederholungstäter (gibt`s das?), aber es hat auch seine guten Seiten. Die letzte DVD war Equlibrium und da meine Gedanken niemals ruhen, musste ich Parallelen ziehen und an folgendes denken:

Equilibrium/ Film mit Christian Bale
Brave New World / Roman von Aldous Huxley
Fahrenheit / Roman von Ray Bradbury
Invasion / Film mit Daniel Craig
Existenz / Film mit Jude Law
Animal Farm / Roman von George Orwell
Dogville / Theaterfilm mit Nicole Kidman

Was ist das Oberthema des Ganzen?
Los alphas, betas and gammas, point out the main idea of the stories, oh Ford.

Freitag, 17. April 2009

Der Regen und das Mädchen

Sie zog ihre knallgrüne Kapuzenjacke an und ging langsam durch den Regen. Es war ein Wetter wie heute. Warmer April Regen. Die Kieselsteine unter ihren Füßen knirschten, das Unterholz brach. Sie liebte diese Geräusche, vor allem den Geruch. Dann fing sie an zu laufen, gaaanz langsam. Und wurde immer schneller. Alles, was bisher war, lief ihr wie ein Film im Schnelldurchgang durch ihre Gedanken. Kopfkino. Hirngespenster. Nein, keine Hirngespenster. Einfach alles, was war. Das Gute. Das Schlechte. Sie wurde immer schneller und wollte mit ihrer inneren Welt als Erster oben am Berg an der Holzhütte ankommen. Noch bevor der Körper sie einholen konnte. Klitschnaß vom Regen und mit rasendem Herzen kan sie dann an; bei sich. Dort blieb sie dann ncoh eine lange Weile. Schaute den Vögeln zu, entdeckte im Feld einen Hasen, und atmete die Natur, atmete sich ein. Und war warm und ruhig. Dann lief sie zurück, diesmal langsamer. Der Regen wurde immer stärker. Als sie im Zimmer ankam, hätte sie sich selbst wringen können. Nachdem sie sich umgezogen hatte, ging sie runter, vorbei an den Bäumen im Hof, den leeren Stühlen. Runter ins warme Wasser, zum Versinken. Zum Abtauchen. In die Tiefe zum Herzatmen. Nur sie alleine. Silencium_

Mittwoch, 15. April 2009

London goes Eco









Was ich toll an London finde, ist nicht nur, dass multikulti dort nicht nur ein Wort ist, sondern die Menschen es leben. Ich bin auch immer wieder begeistert, wie alle Sparten den Öko Trend mitmachen. Lange, bevor Eco ein Trend wurde, gab es in London schon Bio Apotheken, Fairtrade Coffee im günstigen Supermarkt Kaffeehaus, Organic Cotton Shops, Eco Food, Bio Restaurants, große Sortimente an Nahrungsmittel für Veganer, Moslems, Hindus...
Für die Umwelt ziehen alle mit, mit Bio, Eco, Öko, Organic, Fairtrade, Meet your producer... Thema Nachhaltigkeit.
Bewußtsein für das, was man kauft. Keine Konsumverweigerer, sondern kluges Einkaufen.
Warenhäuser setzen alle ihre Schaufenster für Umweltschutz und Nachhaltigkeit zur Schau.
Auch in England, vor allem der Metropole London ist es nicht leicht, zu leben. Vor allem, ist das Wohnen dort sehr teuer. Und wie bei den Hindus gibt es auch dort eine Art Kasten System.
Aber nirgendswo in Europa habe ich es erlebt, dass es so selbstverständlich empfunden wird, daß eine schwarzhäutige Frau mit Kopftuch in einer Modeboutique arbeitet, und sie putzt nicht dort. Sie kassiert.
Hier einige Schaufenster zum Thema Eco, and some more nice windows.
London rocks and I love it!

PS: Was ist das Gegenteil von Doppelmoral? Eine nicht gespielte, sondern echte Toleranz?

Nachtnebel

Sie hat sich auf die Steinmauer gesetzt. Und in die Nacht hinein geschaut. Nebelig, verschwommen. Als ob die Nacht ihren Mantel auf die Erde legt. Mal schwer, mal ist dieser Mantel leicht. Es ist menschenleer. Alles ist dunkel. Nur einige sind noch wach. 
Bei manchen brennt noch Licht. Aber die meisten schlafen. Da sitzt sie eine Weile. Sie kennt diese Gegend. Früher hat sie sich öfter hier aufgehalten. Heute hat sie sich verfahren. Hierher. Sie hat sich erinnert. Und als sie die Mauer sah, ist sie ausgestiegen, zur Mauer gegangen und sich hingesetzt. Sie steckt ihren Kopf in die Nacht, in den Nebel vor ihr, um ihre Haut. Es streichelt sie sanft, wischt ihre Träne mit seinem Tau davon. Der Nebel war`s dachte sie plötzlich. Der Nebel hat ihn mitgenommen. Nein, es war nicht der Nebel, es war der Mann aus dem Nebel. Sie musste ihn finden. Sie wußte auch schon wo. Sie legte ihre gerade angezündete Zigarette auf die Mauer, lächelte kurz und stieg wieder ins Auto. "Wir sehen uns in Utrecht an der Mühle" flüsterte sie leise vor sich hin.
Sie schaute nicht in den Rückspiegel. Es war nebelig. Sie sah nicht, wie er kam, die Zigarette in seinen Händen zerdrückte und leise sagte: " Wir sehen uns in Utrecht."
Die Nacht schluckt alles in sich hinein. Jede Spur verschwindet im Nichts.